die jährliche bitcoin-inflationsrate liegt im einstelligen prozentbereich und ist somit nicht erwähnenswert.
Jetzt vielleicht, aber nicht am Anfang (in den ersten vier Jahren). Da sind auf einen Schlag die Hälfte aller Coins verteilt worden. Bitcoin folgt einem aggressiven diskret fallendem Block-Reward in der Form eines Vierjahresplanes.
Als Folge davon ist die Nutzerbasis sehr klein. Wenige Leute, besitzen alle Coins. Das führt langfristig natürlich zur Stagnation und Abschwung. Ob es beim Kurs jetzt schon soweit ist, vermag ich nicht zu sagen, aber auf der technischen Seite ist es definitiv schon so. Während bei Linux zu diesem Zeitpunkt schon unzählige Leute mehr oder weniger Vollzeit mitgearbeitet hatten, sind es bei Bitcoin momentan nur eine handvoll Entwickler und einige davon werden auch noch dafür bezahlt. Das gab es bei Linux die ersten 5 Jahre faktisch nicht. Die Leute waren so happy mitarbeiten zu können, die haben tagsüber studiert und Nachts gecodet und waren einfach nur glücklich. Diese Dynamik fehlt bei Bitcoin im Developer-Umfeld völlig. Admins, Hacker, Programmierer und andere Leute, die ich aus der Community kenne, gucken Bitcoin bis heute nicht mit dem Hintern an. Jeff Garzik ist die Ausnahme, die diese Regel bestätigt.
Mal angenommen 10 von uns könnten in die Vergangenheit, zurück ins Jahr 2008 reisen und unsere Erinnerungen an die Zukunft dahin mitnehmen. Was würden wir Anfang 2009 wohl tun?
Aber wie würde sich Bitcoin dann entwickeln? Wir 10 hätten dann sicherlich den größten Batzen und den Preis bereits im ersten Jahr in beachtliche Höhen getrieben. Viele Entwickler sind aber erst 2010 oder 2011 eingestiegen, manche noch später. Die hätten dann vielleicht gar keine Motivation mehr gehabt, etwas in einem System zu machen, das andere schon abgeerntet haben. Wenn ihr euch mal die ersten Beiträge von Garvin und Co. aus dem Forum hier anschaut, so um 2010, dann werdet ihr eine gewisse Ähnlichkeit zu dem feststellen, was wir hier so vor zwei Jahren veranstaltet haben und was die Neuen jetzt machen. Erstmal kommt halt das Fressen, die Coin-Akquisition. Danach kümmert man sich dann (vielleicht) um die Bitcoin-Infrastruktur. Das ist ganz menschlich und völlig normal.
Nun ist es halt so, dass der Kurs schon recht hoch ist und der Blockreward sich bereits halbiert hat, während über die Hälfte aller Coins schon ausgegeben wurden.
Denken wir mal etwas weiter: Was wäre, wenn Satoshi ein zeitreisendes Wesen wäre? Menschen können sich unseres Wissens nicht "rückwärts" durch die Zeit bewegen, aber muss das auch für Wesen gelten, die aus einer anderen Dimension stammen? Vielleicht können diese Wesen in unserer Welt auf einem Niveau existieren, das ihnen die Teilhabe an elektronischen Systemen ermöglicht? Veilelicht war das schon immer so, nur die letzten paar Milliarden Jahre gab es auf der Erde ja keine solchen Systeme. Ich denke, dass in einem Paralleluniversum sich Bitcoin oder ein vergleichbares System vielleicht ganz anders entwickelt und die kleinste Einheit dort auch nicht Satoshi heißt. Ich denke inzwischen, dass unser Bitcoin von einem Wesen, das sich irgendwie anders als wir durch die Zeit bewegt, quasi "gehackt" wurde.
Was also tun. Das hatte ich hier schon mal genauer erläutert:
https://bitcointalksearch.org/topic/m.7803044Ein System wie !Bitcoin wäre gegen Wesen, die über Erinnerungen an die Zukunft verfügen, deutlich besser geschützt. Ich halte Anomalien durch Zeitreisen für die größte Schwäche von Bitcoin und sämtlicher Altcoins. Aber auch ohne solches dürfte der diskret fallende Block-Reward unser Hauptproblem sein. Die initiale Verteilung der Coins ist dadurch einfach sehr schlecht. Das führt irgendwann zur Stagnation. Der Kurs kann trotzdem noch die nächsten Jahre explodieren, aber irgendwann ist es vorbei und der Coin schläft ein.
Ist genau wie mit unserem jetzigen Finanzsystem. Für einige wenige ist dass ja super, die werden immer reicher und reicher. Aber was hat die breite Masse davon? Nichts, und daher wendet sie sich irgendwann ab. Geld verteilt sich immer ungleichmäßig, weil es Abhängigkeitsverhältnisse abbildet. Problematisch wird es jedoch, wenn Geld selbst diese Abhängigkeitsverhältnisse schafft. Dann spielen die Leute irgendwann nicht mehr mit.
So, jetzt habe ich wieder soviel Unsinn geschrieben, dass ich es selbst kaum glauben kann.