Stimmt, das klingt interessant. Hab ich es richtig verstanden, dass es ganz grob zusammen gefasst darum geht, dass die Inflation (die ja durch Ausgabe von Staatsanleihen mit einem gewissen, relativ hohen Zinssatz zusammen hängt) letztendlich zu dem beschrieben Ergebnis führt? Sprich, Kapitalbesitzer legen ihr Geld nicht auf Bankkonten sondern zum Beispiel in Anleihen an; die Emittenten zahlen höhere Zinsen, als dem Wirtschaftswachstum und der "offiziellen" Inflationsrate entspricht -> es wird eine "tatsächlich" höhere Inflation durch QE-Programme und Ähnliches herbei geführt, die letztendlich über die Zinsen Geld zu den Kapitalbesitzern schaufelt, während es durch diese Inflation von den Arbeitern aus der Kaufkraft entzogen wird.
Laut Wikipedia ist die Inflation eine Erhöhung der Güterpreise, gemessen mit unserer offiziellen Inflationsrate. Andere sehen in der Inflation die Vermehrung der Geldmenge. Ich gehöre zur letzten Gruppe. Das liegt daran, dass Geldumlauf leichter zu messen ist, meines Erachtens die offiziellen Inflationsstatistiken stark geschönt sind, und Geldmengenwachstum früher oder später zu höheren Güterpreisen führt.
Wie aus dem Artikel hervorgeht, sind Profite aus Geldanlagen zunehmend lukrativer als Profite aus eigener Arbeit. Wer es also versteht, mit Geldanlagen umzugehen, kann aus Dividenden oder Staatsanleihen, oder auch aus Kursschwankungen hohe Renditen erwirtschaften, mit denen sich gut leben lässt. Im Vergleich dazu gibt es auf Sparbücher oder Tagesgeld wenige zehntel Prozent an Verzinsung. Schlecht also für diejenigen, die sich nicht mit Geldanlagen beschäftigen können oder wollen.
Es gibt da jedoch noch eine weitere Gruppe, ich nenne sie die Eliten, die bekommen ihre Profite garantiert. Ein Beispiel dafür sind Banken, die sich griechische Staatsanleihen für 6% Verzinsung im Laufe der Griechenlandkrise gekauft haben, und einen möglichen Ausfall von der EZB glaube ich ersetzt bekommen. Das Geld für diese griechischen Staatsanleihen bekommen die Banken für 1% von einer andere europäischen Einrichtung. Das heist also 5% Profit garantiert. Da stellt sich für mich sofort die Frage, wer es am Ende bezahlen wird. Und wer nicht komplett auf den Kopf gefallen ist, weiß, wer es bezahlen wird.
Um die Korruption der Eliten zu verdecken, spielen die wirtschaftsnahen Zeitungen Arbeitnehmer gegen Arbeitslose, und jung gegen alt aus. In den Zeitungen wird aus einer Banken- und Finanzkrise eine Staatsschuldenkrise gezaubert. Die Schulden von Banken landen in Bad Banks, um sie vorläufig unsichtbar zu machen. Kriminelle der Finanzbranche laufen frei herum, nachdem die meisten milliardenschweren Vergehen durch Vergleiche beendet wurden.
Damit die Unternehmen weiter Profite erwirtschaften, werden die Zinsen niedrig gehalten. Das führt vorübergehend zu höherem Konsum und Investitionen, also Reduktion von Ersparnissen oder Aufnahme von Krediten. Anders geht es nicht mehr, weil die Arbeitnehmer immer weniger verdienen. Es ist ein Spiel auf Zeit.
Es ist natürlich richtig, dass der Staat Geld der erfolgreichen in angemessenem Umfang zu den schwachen umverteilt. Das große Problem ist, dass sich die Eliten durch Verschiebung von Vermögen über den Globus aus dieser solidarischen Gemeinschaft ausklinkt. Der Mittelstand wird so selbst zum Opfer, ist aber dämlich genug, sich von Zeitungen gegen Roma oder Hartzler in Stellung bringen zu lassen.