Ich versuche mal, das in "einfachen Worten" zu beschreiben, soweit ich das verstehe.
Der Autor geht davon aus, dass an den Börsen zu wenig USD Liquidität vorhanden ist, um den Markt weiter voranzutreiben.
Er nimmt deshalb an, dass es Akteure am Markt gibt, die bspw. Tether "drucken", in der Hoffnung, auf einen weiteren Kursanstieg setzen zu können, um diesen in Zukunft gewinnbringend für sich nutzen zu können (und damit die Tether wieder zu "decken"?).
Ich habe es ursprünglich so verstanden, dass die hohe "Funding Rate" (siehe
hier) der Perpetual Futures ausgenutzt wird, nicht so sehr der Kursanstieg selbst. Also quasi USD/USDT-Liquidität für Future-Trades eingebracht wird, solange es sich (wegen dem dafür ausgezahlten "Premium") lohnt, und damit der Open Interest-Wert hochgetrieben wird.
Ob dabei "echte USD" oder "gedruckte USDT" bereitgestellt werden wäre erst mal unerheblich. Die Situation machte einfach bestimmte spekulative Trades möglich, die denen zugute kommen, die über USD- oder USDT-Liquidität verfügen. Die zwar zum Kursanstieg beitragen, aber nicht nachhaltig, sondern schnell wieder Verkaufsdruck erzeugen sobald sie sich nicht mehr lohnen.
Allerdings wäre natürlich ein Abkommen mit Tether, die USDT einfach zu "drucken", schneller und kostengünstiger als das Einbringen "echter USD", je nachdem wie das Arrangement aussieht (USDT-Kredit gegen Zins? aber welchen Zins ... USD? USDT? Bitcoin?).
Diese Tether müssten natürlich (durch den Trade) wieder gedeckt werden, klar. Sonst würde das eintreten, was du weiter unten beschreibst: dass die Deckung löchrig wird und der USDT-Wert die USD-Parität nicht mehr halten kann.
Deshalb könnte auch die von mir ursprünglich interpretierte Variante plausibel sein: es geht gar nicht so sehr um Tether, sondern einfach um die Möglichkeit, mit Einsatz "echter USD" relativ sicheren Gewinn mit dem "Premium" zu machen (also dem Teil der Funding Rate, die dem Profit des Liquiditäts-Bereitstellers entspricht).
Wie in den letzten Posts in diesem Thread angedeutet wird scheint diese Möglichkeit aber inzwischen wieder weniger attraktiv, das "Premium" sinkt langsam. Der Autor geht davon aus, dass im aktuellen Seitwärtsmarkt die Open Interest abnehmen wird, wenn seine Theorie stimmt. Werde ich jedenfalls mal beobachten.
Achso, @Real-Duke: Das war gar nicht als "schlechte Nachricht" gemeint sondern als Möglichkeit, ein Markthoch schon vor dem Eintreten zu erkennen. Dass wir dieses Hoch schon erreicht haben (und somit dieser Beitrag als "bärisch" gewertet werden könnte), geht daraus nicht direkt hervor. Aber beim (Zwischen?-)Hoch von knapp 60000 USD scheint es ja tatsächlich geklappt zu haben.