Wahlprogramm: DIE LINKE, Punkt 6:
Kryptowährungen wie Bitcoin, die bei ihrer »Schürfung« große Mengen Strom verbrauchen, wollen wir verbieten.
Ich halte es für bedauerlich, dass sich Parteien überhaupt dazu genötigt fühlen, sich zu praktisch allen Themen zu äußern, selbst wenn sie nichts davon verstehen.
So ist es eben leider nicht möglich, zu sagen "
okay, wir machen eine Partei, die nimmt sich jetzt nur ein paar Themen, zu denen wir klare Programmpunkte haben, und in unserem Wahlprogramm schreiben wir, dass wir in allen anderen Themenbereichen bei einem Wahlerfolg einfach unserem jeweiligen Koalitionspartner folgen werden", was mal ein erfrischender Ansatz wäre.
Ich jedenfalls würde die "Linken" nun nicht deshalb als "unwählbar" ansehen, nur weil sie "gegen Bitcoin" sind.
So wichtig ist mir das Thema Bitcoin im Vergleich zu wesentlich relevanteren Fragen der deutschen Politik nun auch wieder nicht.
Seien wir mal realistisch:
Würden bei der nächsten Bundestagswahl alle Wahlberechtigten in Deutschland ihre Stimme zugunsten der Partei abgeben, deren Wahlprogramm am ehesten
verspricht, ihre individuelle, konkrete Lebenssituation zu verbessern, dann
hätte die Linke vermutlich
eine Zwei-Drittel-Mehrheit.
Dass die Linke dennoch bei Wahlen stets so vergleichsweise dürftig abschneidet, ist eines der Wunder der modernen Spin-Doktor-Demokratie
Den Grünen Wähler geht es um das Gefühl das "Richtige" zu wählen
Die Grünen wiederum sind die Lifestyle-Spießer-Partei des 21. Jahrhunderts.
Ich habe nie verstanden, warum ausgerechnet ein Horst Seehofer ein Heimat-
Museum -Ministerium braucht, das wäre in den Händen eines Grünen wesentlich besser aufgehoben.
Dem Grünen-Wähler geht es in erster Linie um die Wahrung und Verbesserung der eigenen Lebenssituation seines "schönen Häuschens im Grünen".
Er möchte Bio-Lebensmittel auf dem Tisch, gesunde Ernährung und gute Schulen für seine Kinder.
Er will nicht, dass seine Kinder am Müll unserer Generation ersticken, und auch morgen noch beim Spaziergang unter altem Baumbestand Rast machen können.
Und wenn er mal in Rente geht, will er noch Löwen in freier Wildbahn auf seiner Kenia-Safari sehen.
Spießiger als das geht es nicht, aber da bin auch ich von ganzem Herzen Spießer.
Eine richtige liberale Partei, die für freie Märkte und Steuersenkungen ist, gibt es eigentlich nicht mehr. Evtl noch die FDP
Was haben freie Märkte und Steuersenkungen bitte mit Liberalismus zu tun?
In dem Maße, in dem sich FDP sich zur Steuersenkungspartei entwickelt hat, hat sie ihre liberale Identität aufgegeben.
Sie hat sich zum klassischen "One-Trick-Pony" entwickelt, und findet heute keinen Platz mehr in der bundesdeutschen Politik.
Und welchen sollte sie denn noch haben?
Steuer-Senkung-Fetischisten gibt es auch in der Union.