Und hat damit das 21M Limit beseitigt.
Ja, das stimmt. Ich habe mir über diesen Fakt schon mehrmals Gedanken gemacht. Theoretisch könnte es ja tatsächlich sein, dass der Wert aller Kryptowährungen bei einem unbegrenzten Altcoin-Markt ohne Limit der Geldmenge gegen Null geht und damit die Knappheit flöten geht. Aber inzwischen gehe ich davon aus, dass dies doch nicht so schlimm ist. Aus folgendem Grund:
Wenn wir einen Bitcoin besitzen, dann haben wir ja sozusagen einen Anteil in einer Art "Unternehmen" (Bitcoin wird ja auch als eine Art "DAO" gesehen). Das Bitcoin-Unternehmen besteht aus allen Nutzern, Minern, Bitcoin-Unternehmen und -Händlern und allen anderen, die dem System irgendwie einen Wert zugestehen. Der Preis richtet sich nach dem ungefähren Wert, den man "im Moment" und "potenziell in der Zukunft" für dieses Netzwerk schätzt.
Tritt nun ein neuer "Anbieter" (=Altcoin) dazu, dann muss er, um einen ähnlichen Status wie BTC zu bekommen, ein solches Netzwerk erst mal selbst aufbauen. Jede Kryptowährung hängt ja insbesondere von der Sicherheit und auch vom Nutzen (Händler, Verbreitung) von der Größe seines Unterstützer-Netzwerkes ab.
Daraus ergeben sich folgende Konsequenzen:
1) Bis ein Altcoin nachhaltig die BTC-Netzwerkgröße erreicht hat, vergeht einiges an Zeit und es werden eine Menge Ressourcen benötigt. Ich rechne also nicht damit, dass BTC in absehbarer Zukunft so stark von Altcoins "bedroht" sein wird, als dass nicht auch ein deutlich höherer Preis als jetzt erreicht werden kann. (Damit bleibt auch der "To-Da-Moon"-Mythos und auch die Knappheit der BTC bestehen.)
2) Die Zahl aller ernstzunehmenden Kryptowährungen wird begrenzt bleiben, da es nicht unendlich viele starke Netzwerke wie etwa BTC geben kann, weil der Aufbau eines solchen Netzwerks eine Menge externer Ressourcen kostet. Damit wird es auch (bei gegebenem Nutzen von Kryptowährungen) unmöglich, dass der Wert aller Währungen gegen Null tendiert und die Knappheit der Geldeinheiten passé wäre. Es wäre eher so wie heute, nur mit mehr starken Chains.
Das einzige, was dadurch wegfällt, ist die Möglichkeit, dass Bitcoin-Earliest-Adopter wie Satoshi sozusagen die Welt regieren. Das sehe ich aber auch nicht als erstrebenswert an.
Eine Sub-Chain, welche einen Teil der Bitcoin Einheiten über eine bestimmte Zeit verwaltet wäre die naheliegende Lösung. Die heutigen Altcoins können und wollen das nicht leisten.
Ist ja Blockstream wohl dabei, sowas zu entwickeln. Soll auch mit Segwit möglich werden. Ich bin auch darauf gespannt. Meiner Meinung nach werden alle drei Lösungen nebeneinander existieren (Lightning-ähnliche "Offchain-Transaktionen", Sidechains und Altchains).