Theoretisch denkbar, dass MtGox die Zahlen im Insolvenzverfahren möglichst kleinrechnet, um die Forderungen später einfach aus einem "zufällig doch noch aufgetauchten" Bitcoin-Wallet bedienen zu können, um am Ende vor Gericht auf 0 rauszukommen. Wäre eine ziemlich dreiste Nummer, aber im Prinzip machbar.
Wenn es so wäre, hätten sie nicht Insolvenz anmelden müssen.
Doch, ohne Insolvenzverfahren funktioniert der Trick nämlich nicht.
Das Ganze funktioniert ungefähr so (Zahlen frei erfunden, weil unerheblich):
1. 750K BTC verzocken
2. Insolvenz anmelden
3. Vor Gericht behaupten, die ganzen Schulden betragen nur 25 Millionen Dollar, weil Bitcoin nicht zählen
4. Gericht "bestätigt", dass es um 25 Millionen Dollar geht
5. "Mystery Investor" kommt und übernimmt die Schulden von 25 Millionen Dollar, Insolvenzverfahren wird eingestellt
Der Mystery Investor ist natürlich zufällig durch BTC so reich geworden, weil er mal irgendwo eine cold wallet "gefunden" hat
Das Unternehmen ist damit offiziell durch die Insolvenz, kann abgewickelt werden, strafrechtliche Konsequenzen gibt es nicht, BTC-Gläubiger können höchstens zivilrechtlich versuchen, Forderungen gegen Einzelpersonen geltend zu machen.
Keine Ahnung, ob das so im japanischen Justizsystem machbar ist, die Strategie könnte aber insofern funktionieren, als es Gläubigern damit unglaublich schwer gemacht wird, überhaupt Ansprüche geltend zu machen.
Das ist auch wieder nur eines meiner Gedankenspiels, und ich glaube auch nicht daran.
So viel kriminelle Energie und Raffinesse traue ich Mark einfach nicht zu.
Aber es wäre eventuell eine relativ elegante Lösung, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.