Hat da jemand verlässliche Infos zu? Eine Einschätzung vom Steuerberater oder gar dem Finanzamt selber (man kann dort ja per Auskunftsersuchen um verbindliche Auskunft bitten)?
Die Besonderheit bei dieser Insolvenz ist ja, dass eigentlich alle aufgrund der enormen Wertsteigerung all ihre Einlagen aus 2014 zu 100% zurückerhalten werden und nach der Insolvenz dann wohl auch versteuern müssen. Noch ist allerdings nicht raus ob wir überhaupt etwas bekommen. Aber nehmen wir mal an der CR-Plan läuft wie gewünscht durch. Man kann dann bzgl. Steuern viel nachdenken oder man nimmt zur Berechnung der Steuerlast einfach den Worst Case an.
Wasserdicht wäre nach meinem Dafürhalten die Methode, dass man seine kompletten Einlagen (egal ob FIAT oder Bitcoins) aus 2014 versteuert mit dem Wert, den diese zum Zeitpunkt der Insolvenz hatten. Der Insolvenzverwalter hatte offizielle Kurse festgelegt und einem den Gesamtwert in Yen mitgeteilt. Das ist offiziell bestätigt durch japanische Behören und auch für das Finanzamt oder ein Gericht im Falle eines Falles nachprüfbar. Möchte man weniger versteuern, wird man irgendetwas gegenüber dem Finanzamt nachweisen müssen, was ggf. dann auch gerichtsfest sein muss.
Alles andere (und hier bin ich wieder im Worst-Case) ist nach meiner Auffassung ein neues Geschäft. Deshalb würde ich mir von Gox auch keine Bitcoins in FIAT (oder FIAT in Bitcoins) tauschen lassen, denn das würde natürlich zum aktuellen Kurs geschehen und wäre ein neues Geschäft. Ob da bei Bitcoins die Haltefrist gewahrt wäre, da fürchte ich, dass man von drei Steuerberatern 5 Meinungen bekommt. Besser ist es wohl man tut die Coins selbst erstmal mindestens ein Jahr halten.
Ich werde auf jeden Fall zum Steuerberater gehen. Aber mein Problem mit Steuerberatern ist, dass sie im Grunde Steueroptimierer sind. Etwas, was eigentlich einfache Dinge unendlich komplizieren kann. Und daran verdienen sie ja auch, dass sie stundenlang alle möglichen Tricks erwägen anstatt einfach die fälligen Steuern zu zahlen.
Der letzte Steuerberater, dem ich meine Aktivitäten auf MtGox zu erklären versucht hatte, ist inzwischen leider gestorben. Es war mir nicht möglich es ihm zu erklären. Ich habe von Gox einfach keine Daten mehr. Vom FIFO-Prinzip und anderen Dingen habe erst nach der Insolvenz erfahren. Ich hatte auf Gox nicht nur meine Coins, sondern auch meine Daten verloren. Über diesen Punkt bin ich mit dem Steuerberater nie hinweg gekommen. Das, was ich 2014 zu versteuern hatte, habe ich dann selbst versteuert. Sehr ungünstig aber sauber. Das Finazamt hatte damit keine Probleme. Und sollte ich jemals nochmal Geld von Mt. Gox sehen, werde ich es wohl wieder so machen. Steueroptimierung ist mir ein Graus. Das Leben ist dazu einfach viel zu kurz. Ich halte es da eher mit Matthäus 22,21.