Was soll man da diskutieren? Irgendwann fällt die Kaufkraft und dann wird wieder gearbeitet.
Ludwig von Mises hat in den 20er Jahren das Scheitern des Sozialismus vorausgesagt. Warum?
Weil im Sozialismus keine Kostenrechnung möglich ist. Welche Funktion hat denn der Preis in einer freien Wirtschaft?
Der Preis führt letzten Endes zu einer effektiven Ressourcenverteilung. Eine Ressource ist knapp. Deshalb hat sie einen Preis. Ist ein Wirtschaftsgut nicht knapp, sondern unbegrenzt verfügbar, dann bildet sich keine Nachfrage und kein Preis. Luft zum Beispiel wird in zahlreichen Produktionsprozessen gebraucht, ist aber nicht kanpp, und hat aus diesem Grund keinen Preis. Der Preis spiegelt also die Knappheit eines Wirtschaftsgutes. Wird das Wirtschaftsgut knapper, dann erhöht sich der Preis. Das führt dann dazu, dass dieses Wirtschaftsgut in den Produktionsprozessen dorthin wandert, wo es am schwersten austauschbar ist. Dort, wo es durch preisgünstigere Alternativen ausgetauscht werden kann, wird es auch ausgetauscht. Der Preis regelt in einer Marktwirtschaft die Ressourcenverteilung und verhindert ein Verschwenden der Ressourcen.
Im Sozialismus sind alle Produktionsgüter im Eigentum des Staates. Es gibt keine private Nachfrage nach Produktionsgütern, und damit auch keine Preisbildung. Ein staatlicher Unternehmer weiss deshalb auch nicht, welche Form der Produktion am meisten Sinn macht. Er fischt immer im Trüben. Das führt zwangsäufig zur Ressourcenverschwendung und zur Verarmung. Diese Erkenntnis hatte Mises in den 20er Jahren, als der Sozialismus als die zukunftsträchtigste Wirtschaftsform galt. Er hat Recht behalten.
Was ist nun der Preis des Geldes? Warum hat Geld überhaupt einen Preis? Der Zins spiegelt die Zeitpräferenz wieder. Wenn ich auf einen Konsum bewusst verzichte, und diesen Koonsum für den Zeitraum eines Jahres verschiebe, dann hat dieser Konsum in einem Jahr für mich einen geringeren Wert als der sofortige Konsum. Dieser Wertverlust ist der Zins. Wenn ich jemenden Geld verleihe, und er verspricht mir, dieses Geld in einem Jahr zurückzugeben, dann werde ich eine Abgeltung für meinen Konsumverzicht verlangen. Der Zins ist der Wert der Zeitpräferenz. Je mehr Geld ich besitze, desto leichter wird mir dieser Konsumverzicht fallen. Der Zins wird niedriger. Je knapper die Ressource Geld ist, desto teurer wird es.
Wie kann Geld verwendet werden: Grundsätzlich gibt es zwei Formen der Verwendung: Kauf kurzlebiger Verbrauchsgüter (Konsumgüter) oder Sparen. Beim Sparen unterscheidet man zwischen Horten und Investieren. Geld kann also verkonsumiert oder gespart werden. Ist die Sparquote, also das Geldangebot hoch, dann sinkt er Preis, ist die Sparquote niedrig, dann steigt er. Umgekehrt verhält es sich mit der Konsumquote. Je mehr konsumiert wird, desto weniger Geld ist für Investitionen vorhanden, und desto höher wird der Zins. Dieser hohe Zins ist natürlich ein Anreiz für Konsumverzicht und Sparen. Dadurch wird die Sparquote wieder steigen, die Zinsen fallen, der Anreiz verringert sich usw. Der Preis des Geldes steuert also die Konsum- und die Sparquote einer Volkswirtschaft. Diesen Preis würde mam Gleichgewichtszins nennen. Diesen Gleichgewichtszins gibt es in unserem Geldsystem nicht, weil unser Geldsystem planwirtschaftlich organisiert ist. Der Leitzins wird von Zentralbanken festgelegt, und ist kein Marktphänomen. Dieser Leitzins ist zwangsläufig falsch. Ist er zu niedrig, dann löst er Investitionen aus, welche bei vorhandener Ressourcenlage nicht beendet werden können. Er führt zur Ressourcenverschwendung, weil zahlreiche dieser Investitionen wieder abgewickelt werden müssen.
Kann eine Geldvermehrung den Wohlstand erhöhen? Nein. Aus Sicht der klassischen Ökonomie ist die Menge des Geldes für den Wohlstand der Volkswirtschaft irrelevant. Der Wohlstand hängt allein von der Güterausstattung der Volkswirtschaft ab. Eine Geldvermehrung führt immer zu einer Bereicherung einiger auf Kosten anderer, also zu einer Umverteilung. Ein Wohlstandszuwachs ist nicht möglich. Jene, welche das neu geschaffene Geld zuerst erhalten, können natürlich noch zu unveränderten Preisen einkaufen, jene, welche das Geld später erhalten, müssen bereits zu inflationierten Preisen einkaufen (Cantillon-Effekt). Eine Geldmengenausweitung ist also immer eine Umverteilung von den späteren Geldnutzern zu den früheren Geldnutzern.
Wenn die Geldmenge aber gundsätzlich irrelevant ist, dann würde ja auch eine fixe Geldmeng genügen, welche sich nicht vermehren lässt. Und das ist der Bitcoin. Er ist auf die maximale Menge von 21 Millionen begrenzt. Bei steigendem Wirtschaftswachstum hat eine fixe Geldmenge natürlich immer einen deflationären Charakter. Und nach Meinung der Keynesianer ist das die grösste Katastrophe. Deflation führe bekanntlich unweigerlich in die Deflationsspirale, und damit in den Untergang.
Hülsmann zeigt auf, dass das nicht so ist. Er erklärt, warum eine deflationäre Phase in einem Klima der Dauerinflation katastrophal enden muß. Aber er erklärt auch, dass es eben die Dauerinflation ist, bzw. das künstlich geschaffene Klima dieser Dauerinflation, welche die Ursache für den deflationären Untergang ist. Gibt es von vorneherein kein planwirtschaftlich organisiertes Geld, dann fehlt natürlich auch die Möglichkeit einer Geldmengensteuerung, und damit auch die Möglichkeit einer planwirtschaftlichen Dauerinflation. Ob dieses Geld dann deflatinär ist oder inflationär ist unter diesen Umständen nicht mehr bedeutend. Die Wirtschaft wird sich auf dieses Geld einstellen. Gibt es einen Wettbewerb an Geld, dann wird sich jenes Geld durchsetzen, welches am besten geeignet ist. Diese Gelder sind dann marktwirtschaftlich erzeugt, und unterliegen auch dessen Bedingungen. Was es aus Sicht der Österreichischen Schule der Nationalökonomie braucht, ist also ein Wettbewerb der Gelder.
Diese wirtschaftliche Denkschule ist also die theoretische Grundlage für die Notwendigkeit von Cryptocoins. Nicht mehr und nicht weniger.