ETH oder ETC? Oder haben beide ihre daseins-berechtigung?
Habe gerade genau darüber in den Original-Thread meine Theorie gepostet:
https://bitcointalksearch.org/topic/m.15750720
Auf deutsch und in Kurzform ohne Belege (edit: doch ein paar Links):
1. Falls ETC überleben sollte, was ich nicht weiß, planen sie alles zu übernehmen was Ethereum tut. Sie werden es einfach kopieren (open source).
2. Das bedeutet: Ethereum und Ethereum classic werden sich technisch nicht unterscheiden. Zumindest wird ETC technisch nicht schlechter sein. Sie schleppen nur eben die DAO-Probleme mit sich herum, aber das sind ökonomische Probleme.
3. Wenn man sich fragt, warum man sagt Ethereum das Original sein soll und ETC nicht, dann gibt es nur einen Grund: Das Team! Technisch ist ETC das Original.
4. Andere Perspektive: Das original Team hat Ethereum verlassen um v.a. sich selbst finanziell rauszuhauen. Diese vermeintliche Notwendigkeit entstand aus dem schlechten Job den sie vorher gemacht haben, sowohl technisch, als auch **vorsicht Spekulation**: Vermutlich was das Funding betraf. Ich persönlich glaube, dass das DAO vor allem dafür gedacht war um wiederum Ethereum-Team-Mitglieder mit Kohle für ihre Projekte zu versorgen: slock.it wäre sicher nur der Anfang gewesen.
5. Frage: Warum sollte man dem Original-Team vertrauen, das bewiesenermaßen einen sehr schlechten Job gemacht hat was die reine Programmierarbeit betrifft, und das bewiesenermaßen die eigenen finanziellen Interessen vor die Unverletzlichkeit der Blockchain stellte? Meiner Ansicht nach ist das ein Total-Schaden betreffend Glaubwürdigkeit. Sowohl was Fähigkeiten betrifft als auch was Intentionen und Prioritäten betrifft.
6. Wenn Firmen sich fragen welchem Projekt sie vertrauen sollten, warum sollte es ETH sein? Loyalität gegenüber Vitalik Buterin weil sie ihn persönlich mögen? Oder werden sie lieber die Technik wählen in die sie vertrauen können? Ich denke letzteres.
7. Sollte es Tendenzen in so eine Richtung geben, werden immer mehr Miner und auch Developer überlaufen. Es könnte zukünftig heißen dass VB und seine Leute nicht nur ihre finanziellen Interessen rausgehauen haben, sondern dazu auch noch sich selbst. Denn VB hat keine Wahl. Er kann schlecht zu ETC wechseln wenn ETH schwächer werden sollte.
8. Meine Schlussfolgerung ist: Sollte ETC die nächsten Wochen und Monate überleben, werden sie an Stärke gewinnen und ETH verlieren und ETH wird sterben.
Doch ein paar Links, der Vollständigkeit halber:
ETC wird alles kopieren:
At the initial stage, maintaining 100 percent compatibility with Ethereum is a high priority for us. This also means that we don't really need to do much development, we simply fork the code from the Ethereum repository and update accordingly. But, of course, if current Ethereum developers want to join us — now or in the future — they are more than welcome to do so. We are aiming for the same thing here: building a better future for humankind, where smart contract platforms provide a mechanism for social and economic cooperation on a truly global scale.
https://steemit.com/crypto-news/@ghostyeti/interview-with-arvicco-developer-of-ethereum-classic
Die ersten Zeichen das sich andere Projekte für ETC entscheiden könnten:
More and more companies are openly showing their support for Ethereum Classic. To the majority of enterprises in the cryptocurrency world, supporting ETC may not make much sense. But Stampery feels there is a good reason to support the pre-hard fork Ethereum initiative. After all, the company wants to let anyone create verifiable records of their data.
http://themerkle.com/stampery-drops-forked-ethereum-blockchain-support-due-to-censorship-concerns/
Why Stampery supports Ethereum Classic
(...)
For transactions to be final and unmodifiable, blockchains need to be immune to third party interference. This promise was completely broken by Ethereum. Hard forks should only happen when a catastrophic bug puts in danger the core values of the technology. In this case the consensus mechanism worked just fine. The blockchain was modified simply because a group of people lost too much money and they decided to bail themselves out.
This is completely unacceptable for Stampery because it creates a dangerous precedent. A powerful government might now decide to push for a hard fork that changes blocks in which we anchored data. They could claim “national interest” for doing so. Or a “too big too fail” corporation could force a fork because it wants to wipe all proof of some questionable process recorded on the blockchain. Because of this we prefer to anchor our data to a blockchain in which hard forks happen only when a protocol-level bug needs to be fixed.
(...)https://medium.com/@Stampery/why-stampery-supports-ethereum-classic-4c86ec7cca17#.2ufi5ptwm
Factom, mein Haupt-Investment, hat im März bekannt gegeben ihre Chain auch in Ethereum verankern zu wollen (erste Wahl ist natürlich Bitcoin):
Factom Plans To Anchor Into Ethereum Blockchain
http://themerkle.com/factom-plans-to-anchor-into-ethereum-blockchain/
Und ich weiß nicht was sie tun werden. Aber der Plan macht jetzt keinen Sinn mehr. Denn warum sollte Factom, und Factom hat auch eine eigene Blockchain, sich in eine Blockchain absichern die definitiv nicht vertrauenswürdig ist?
Und wenn Factom beginnen wird Daten für Smart Contracts bereitzustellen, und gestern haben sie da Neuigkeiten gebracht, warum sollte ETC ignoriert werden? Es gibt keinen Grund für andere Firmen und Projekte ETC nicht zu nutzen wenn sie technisch auf Augenhöhe sind und in Sachen Vertrauen Meilenweit voraus.
Ich glaube, dass ich mit dieser Theorie richtig liegen könnte falls ETC nicht zu Tode attackiert wird oder über den Preis sterben sollte falls der DAO-Hacker einfach alles dumped. Aber selbst das Szenario hieße ja nicht tot. Für mich wäre es dann ein Kauf, da es ja auch eine Art Befreiungsschlag wäre und technisch ja nichts verändern würde.
Es wird jedenfalls spannend bleiben.