Habe mir das Hosp-Video angeschaut und fehlende Roadmap bewerte ich anders, finde es sogar eher ein Vorteil wenn da nicht eine zentralisierte Instanz wie ein König einen Weg festlegt, sondern der Sandkasten (um es mit Julians Worten sagen) steht und es jetzt an der Communty liegt, was sie daraus macht. Insgesamt natürlich trotzdem gutes Video mit vielen guten Ideen/Ansätzen.
Zu den anderen Punkten:
a) Finanzielle Mittel: Hmm, bin ich etwas gespalten, wenn zuviele Mittel da sind, besteht einfach die Gefahr dass es z. T. zu unnötig rausgehauen wird (in der Art, ach was solls, wir haben ja die Mittel und bevor die ungenutzt herumgammeln, machen wir halt damit lieber was...). Um mal ein Bsp. zu nennen, der Rechtsstreit in Kalifornien wo ca. 26 (?) Millionen gezahlt wurde, nur um keinen weiteren Ärger zu haben, ich finde das ist halt schon viel Geld, gabs darüber eigentlich auch bei Tezos eine Abstimmung ob das gemacht werden soll, oder hat das die Foundation einfach so entschieden?
Und Kalifornien ist halt auch nur ein Bundesstaat in den USA, gibt ja auch noch 49 andere (und z. B. in New York fangen gerade auch Anwaltskanzleien an Kryptobörsen und einzelen Blockchains und deren Gründer zu verklagen (z. B. auch Sun von Tron und Binance...). Jedenfalls wenn andere Bundesstaaten folgen, kann auch schnell viel Geld weg sein.
b) Funktionale Programmiersprache: Sehe ich eher als kleinen Nachteil, mag sein dass manches damit übersichtlicher dargestellt werden kann, nur wenn man halt die letzten 30 Jahre nimmt, haben sich nun mal imperative Programmiersprachen viel stärker durchgesetzt und demzufolge gibts auch viel mehr Programmierer die das vorziehen (und die man auch eher nicht damit begeistern kann, indem man ihnen sagt, deine Programmierung ist schlecht und unübersichtlich, lerne mal bitte kurz funktionale Sprache^^), zusätzlich sind rekursive Funktionen auch langsamer und kann sich dann auch auf die Performance auswirken.
c) Community: Das ist der wichtigste Punkt von allen, hats Potential, wirds von wachsender Community angenommen, entstehen Produkte Anwendungsmöglichkeiten und wie weit ist dieser Punkt im aktuellen Kurs eingepreist. Insgesamt ist das schwierig einzuschätzen, aktuell gibts wohl keine/kaum Produkte, das dürfte auch im Preis enthalten sind und tendenziell wenn sich das sehr gut entwickelt, hätte es gewisses Überraschungspotential. Andererseits gibts halt große Konkurrenz und die meisten Entwickler, werden sich halt überlegen, wo und auf welcher Plattform erreiche ich die meisten potentiellen Kunden/Interessanten/Investoren und wenn der Entwicklungsaufwand ungefähr ähnlich ist und auf ETH, EOS oder Tron halt x mal mehr Menschen erreicht werden, dann wird halt eher dort entwickelt.
Also insgesamt habe ich mich jetzt doch erst mal entscheiden, noch etwas mit Tezos-Investition zu warten, hauptsächlich wegen Punkt c, werde Tezos aber im Auge behalten und wenn ich das Gefühl habe das gut wachsende und starke Community entsteht und neue Anwendungsfälle dazukommen, dann evtl. einsteigen, aktuell ists mir einfach noch zu riskant, dazu kommt ja auch die ganze Corona-Unsicherheiten, also da kanns auch fast jeden Tag mal bei normaler Börse rauf oder runter gehen und aktuell korrelieren Kryptos halt auch etwas zu den normalen Börsen und könnten mitgerissen werden.
Eine Roadmap könnte ja auch aus der Commuity heraus entstehen, hier könnte man abstimmen lassen wo die Reise hingehen soll, bei genügend Nutzern bzw Nodes wäre das Ganze dann ja auch recht dezentral durchführbar. Bei Dash bspw. gibt es Proposals und die Communty entscheidet darüber, welches Vorschläge finanziell untertützt werden sollen. Klar kann es dabei auch sein, da man dabei schwarze Schafe oder Vorhaben unterstutzt die sich im Nachgang als nutzlos erweisen, daraus hann man als Community bzw Projekt aber auch wachsen. Wichtig wäre u.a. zu schauen, das Inhaber von mehreren Nodes oder Accunts nicht mehrfach ihre Stimme abgeben dürfen.
Eine Roadmap dient ja auch dazu irgendwo einen Anhaltspunkt zu haben. bspw. was für einnen Sinn soll das Projekt erfüllen
Geld in eine Sache zu stecken in der keine Linie erkennbar ist, denke ich wäre extrem kontraproduktiv.
zu a.) Ja na klar, das Risiko hat man überall, wichtig ist hier Leute dahinter zu haben, die gut kalkulieren können. Ein Risko bleibt immer, Lisk bspw trennte sich auch von seinem Marketingmanager, da glaube genau der Vorwurf kam, so wie du ihn beschreibst, letztlich und faier Weise, wurden auch andere Mitarbeiter entlassen, da man mehr auf das Buget achten muss. Lsk hatte damals ca.$5Mio im ICO eingenommen und hat zusätzlich noch von BCH und BSV Fork profiert und hier wurde auch zuvel Geld u.a. in Marketing investiert, will sagen, solche Szenarien ereilen auch Projekte mit deutlich kleineren Buget.
zu b.) das sehe ich ebenso, das ist auch ein Kritikpunkt der von Anfang an im Raum steht, warum Tezos nicht eine verbreiterte Programmiersprache verwendet. Damals kam der Vergleich zu ETH und Solidity auf
zu c.) sehr schön beschrieben, da trifft ja irgendwie auch auf jedes Projekt zu, wo geht die Reise hin, das weiß niemand, da es ja eben nicht wirklich Anwendungen in der Praxis gibt. Es basiert alles noch auf Vorgestellungen und Ideen. Extrem wichitg ist, das das jeweilige Projekt seine Cmmunity nicht verkrault, indem es immer nur heiße Luft verspricht und eben die Gemeinde auch ins Vorhaben mit einbezieht.
Ich sehe ETH ähnlich wie BTC, es gibt genügend Projekte, die den beiden technisch den Rank abläufen könnten bzw es tun, nur muss das auch erstmal in der Praxis unter Beweis gestellt werden, Stresstests hin oder her. Auch wenn das dann so seinen sollte, werden viele bei ETH bleien, eben weil sie dort schon immer waren. Letzlich haben die beiden eine Vorreiterstellung und werden mMn noch sehr lange ganz oben zu finden sein. Bis der Standard ein neuer wird, d.h. bis die Masse umsiedelt dauert es verhältnismäßig lang. Es ist ja schon immer so gewesen, nur weil etwas besser ist, heißt es nicht zwingend, das es auch mehr genutzt wird.