Gegenüber Schmuck und Gold hat der BTC aber einen entscheidenden Vorteil. Man kann BTCs innerhalb einer Stunde in beliebiger Menge über jede Grenze an jeden Ort der Welt überweisen.
Das geht mit Western Union etc. auch: Gegen Code gibt es Bares. Damit sind die Gelder aber noch nicht in den legalen Wirtschaftskreislauf eingespeist, was doch Ziel der Geldwäsche ist. Und noch ein weiterer Punkt: Nach dem Transfer von Bitcoins hat man hinterher das, was man vorher hatte: Bitcoins. Das ist also vergleichbar mit der Entsendung von Bargeldkurieren.
Klar, BTCs muss man erstmal besorgen (es sei denn, man wird direkt in BTC bezahlt)
... und damit muss man erst einmal die BTC in größerer Menge an jemanden senden, der sie tauscht. Und das geht eben auch wiederum nicht gegen Cash, sondern über Bankkonten. Wenn aber erst einmal ein Bankkonto im Spiel ist, wurde der Inhaber mehr oder weniger gut identifiziert.
aber wenn man sie erstmal hat, sind die Transaktionsmöglichkeiten extrem gut.
OK, durch das Hin- und Hersenden von Bitcoins zwischen verschiedensten Walltes kann man den Aufwand, in der Blockchain den Weg des Geldes nachzuvollziehen, deutlich erhöhen, zumal niemand sieht, ob die 90 beteiligten Wallets von mir oder verschiedenen Personen gehalten werden. Ich gestehe zu, zum Verschleiern von Finanzströmen ist das System prinzipiell geeignet, wenn ich allerdings auch glaube, dass es Leute gibt, die clever genug sind, Software zu programmieren, die Muster usw. analysieren kann und so auch Anhaltspunkte findet. Zum anonymen Transferieren von Geldern "unter Legende" gibt es "konservativere" Methoden ohne unverhältnismäßigen Aufwand.
Was eher gegen eine Nutzung im großen Stile spricht, sind die geringen Transaktionsvolumina. Bei MtGox liegen so zwischen 10 und 15 Millionen Dollar im Orderbuch. Und ich nehme an, dass das in etwa dessen Konten entspricht, denn ich kann mir - sorry - schlichweg nicht vorstellen, dass irgendjemand ohne eine Order einfach mal so Geld "beim Gox" parkt. Dieses Volumen entspricht in etwa dem Wert von drei bis vier niemals bewegten (warum wohl) Yachten im Hafen von Monaco oder in ähnlichen Gefilden. Bei diesen Volumina, die technisch wohl auch kaum andere Größenordnungen erreichen können (wegen der Leistungsfähigkeit der "Börsen") glaube ich nicht, dass hier am ganz großen Rad gedreht wird.
Die ganz große Nummer funktioniert ohnehin über rein buchmäßiges Fiatgeld, über Bilanzfälschungen, "versehentlich" fehlerhafte Bewertungssysteme, systematisch falsche Bewertungen von Wirtschaftsgütern einschließlich Forderungen und über wenig nachvollziehbare, sich dauernd ändernde Schachtelbeteiligungen - meist mit dem Konstruktionsfehler, dass ein "Schneeball" eingebaut wird, und dass das Schneeballsystem dann platzt.
Zum Bitcoin-Hype. Dieser fand genau zu dem Zeitpunkt statt, als Banken in Zypern geschlossen wurden (wo vermutlich viel Schwarzgeld lag), und die Einlagen der Kunden beschlagnahmt werden sollten.
Moment, erstens wird Geld doch allenfalls in einer Überraschungsaktion eingefroren, und zweitens gehört Zypern zur EU, d.h. das dort liegende Geld kann EU-weit Personen zugeordnet werden.
Ich denke schon, dass sich BTC für Geldwäsche eignet und auch einer der Gründe dafür ist, warum Leute ihn haben wollen.
Allenfalls die "Kleinszenen", die können aber auch die Post oder Western Union nutzen. Für das ganz große Rad eignet sich das wohl kaum.