Zu ein paar Fragen, die sich mir stellen, würde ich gern mal ein paar Meinungen hören.
Ok, danke, dass Du danach fragst. Hier also mal meine (momentane) Meinung dazu:
Nehmen wir mal als gegeben an, dass der Bitcoin als "die" weltweite digitale Währung bleibt und "in die Breite" wächst.
Irgendwann wird jeder Shop Bitcoins akzeptieren. Bitcoins werden so normal wie Dollar und Euro.
Unter diesen Grundvoraussetzungen:
Ich halte diese Grundvoraussetzungen für realitätsfern. Aber allemal ein Gedankenspiel zum Zeitvertreib wert.
Ist nicht jetzt schon klar, dass bei 21 Mio. maximal verfügbaren Bitcoins, von denen wir (die hier lesen) vermutlich nur 15 Mio erleben werden, jeder, der heute einen Bitcoin besitzt, zukünftig (Multi)Millionär ist?
Trifft nur dann zu, wenn genügend Euro, Dollar etc. in das System gepumpt wurden.
Damit es 15 Millionen Millionäre (Euro-Gegenwert-Millionäre) resp. x Multi-Mullionäre geben kann, müssten mindestens 15.000.000 x 1.000.000 = 1,5 Billionen Euro (oder entsprechend andere Währung) in das System gepumpt worden sein. Der Preis eines BTC läge dann bei exakt 1 Million Euro (bei noch existierenden 15 Millionen BTC).
Deutschland hatte 2010 ca. 830.000 Millionäre mit einem Gesamtvermögen von ca. 2,2 Billionen Euro.
Weltweit gab es 2007 ein Gesamtvermögen von ca. 125 Billionen Dollar, (Zahlen aus wikipedia), also ca. 100 Billionen Euro.
Somit müssten "nur" ca. 1,5% des Weltvermögens für BTC ausgegeben werden, damit die 1-Million-Euro-pro-BTC-Grenze erreicht wird.
(Anmerkung: Weltweit 10,1 Millionen Dollarmillionäre halten 32,5 % des gesamten Vermögens bei einem Anteil von 0,15 % an der Weltbevölkerung. Quelle: wikipedia)
Allein die Nachfrage, die durch potentiell 7 Milliarden Menschen (effektiv vielleicht 3 Milliarden, für die Geld eine Rolle spielt) entsteht, muss doch bei einer begrenzten Anzahl Coins für einen Wertanstieg ins Unermessliche sorgen, oder?
Hier halte ich den Ansatz für falsch. Dass 7 Mrd Menschen existieren ist nicht gleichbedeutend damit, dass diese 7 Mrd (oder auch nur 3 Mrd) Menschen BTC nachfragen.
(Exkurs: Da sich rotgefärbtes Zuckerwasser wie Sau verkauft, wenn man es "Energydrink" nennt, kann ein ähnlicher Effekt auch den BTC erwischen. Die Marketingprofis können sich austoben...).
Doch selbst dann, wenn man davon ausgeht, dass sie nachfragen, muss der Wert nicht zwangsläufig steigen, denn die BTC lassen sich ja bei gleichbleibendem Preis auf die Menschen verteilen. Erst durch andere Faktoren wird der Preis getrieben.
Ist es unter diesen Umständen nicht ebenso zu erwarten, dass die Regierungen dieser Welt den Bitcoin verbieten werden und er somit nur noch für Schwarzgeschäfte genutzt werden kann? Der Umtausch in Dollar und Euro erfolgt dann nur noch in dunklen Gassen mit Bargeld.
Aus den genannten Gründen oder sonstigen; beliebt und für alles verwendbar sind letzlich die Totschlagargumente "Geldwäsche", "Terrorsimusbekämpfung" und "Arbeitsplätze"; nichts, was sich damit nicht verbieten liesse.
Aber da wir schon so schön in Gedankenspielerei versunken sind, würde ich auch gleich das Bargeld verbieten ("Falschgeldprävention" oder sowas).
So oder so: die Anzahl der Menschen, die den Bitcoin nutzen wollen im Verhältnis zu der Anzahl der verfügbaren Bitcoins sorgt nach meiner Vorstellung für einen Wertanstieg des Bitcoin "in die Milliarden".
Wie bereits angedeutet ist der "Wertanstieg" (und gemeint ist eigentlich der Preisanstieg) eines BTC in keinster Weise von der Zahl der Nutzer/Interessenten/Spekulanten abhängig. Er hängt ausschliesslich davon ab, wieviel Geld von den BTC-Marktteilnehmern in das System gepumpt wird, was letztlich den Preis bestimmt.
Vielen Dank für die nette Anregung zur Gedankenspielerei