Das Rune-Protokoll finde ich persönlich eher uninteressant, aber wegen seines Gründers Casey Rodarmor könnte es durchaus etwas Popularität erlangen. Anders als bei dem letztes Jahr die Blockchain verstopfenden BRC-20, einem ziemlichen
Murks, nutzt es immerhin den OP_RETURN Mechanismus um die Daten zu speichern, also den "vorgesehenen" Mechanismus des Bitcoin-Protokolls für diese Aufgabe.
Gegenüber BRC-20 hat es den Vorteil, das es nur eine Transaktion für einen Transfer benötigt (BRC-20 braucht zwei!). Was auf den ersten Blick nicht besonders nach viel klingt, aber BRC-20 gelang es, trotz dieses offenkundigen Mankos sehr beliebt zu werden. Außerdem werden die Metadaten relativ effizient gespeichert, nicht wie bei BRC-20 in einer JSON-Textdatei, bei der selbst die geschweiften Klammern jedes Mal in die Blockchain geschrieben werden müssen
Meine Hoffnung ist also, dass BRC-20 endgültig der Todesstoß versetzt wird, und Runes dürfte bei gleichem Transaktionsvolumen mindestens 30% Blockchainplatz einsparen.
Technisch ist Runes aber nichts wirklich neues. Ich kenne bereits existierende ziemlich ähnliche Protokolle, z.B. PeerAssets und Colu, generell die gesamte Idee der Coloured Coins, die ja bereits seit 2013/14 verfolgt wird. Auch die bekannteren Counterparty und Omni sind vom Datenspeicherungs-Mechanimus vergleichbar, benötigen allerdings eine Art Zusatzwährung. Taproot Assets und RGB sind wesentlich innovativer.
Nur zur Klarstellung: es ist keine Erweiterung des Bitcoin-Protokolls sondern ein "Privatprotokoll", bei dem bestimmte Daten gespeichert werden, die als "Token" interpretiert werden, aber dafür benötigt man eine Software. Soviel ich weiß wird die Ordinals-Software (ord) diese Aufgabe mit übernehmen bzw. tut dies schon, d.h. Teile des Runes Protokolls wurden bereits veröffentlicht (siehe
Caseys Posts dazu auf Twitter).