Die Miner müssen mindestens ihre Stromkosten reinholen (dazu kommen noch die Miner, welche ihre Hardware auf Kredit gekauft haben und bei denen sich die Zinsen rechnen müssen). Also müsste es doch einen Bitcoin Preis geben, ab dem die Miner den Stecker ziehen, weil sie mit laufender Hardware mehr Verlust machen, als wenn sie die Hardware abschalten.
Das stimmt schon, irgendwo gibt es so einen Preis, aber der Preis wird sehr, sehr niedrig sein. Der Bärenmarkt 2011/12 (übrigens der Anlass für diesen Thread hier) war das einzige Mal, als es wirklich zu einem nachhaltigen Rückgang von Hashrate und Difficulty kam (siehe oben verlinkten Chart).
Ich denke, das hat mit folgendem zu tun:
- Miner werden in guten Zeiten Rücklagen bilden, um in schlechten Zeiten nicht sofort (Insolvenz!) abschalten zu müssen.
- Das bedeutet, sie in Rallys nie "am Limit" produzieren, also nicht sofort
alles in Hashrate reinvestieren - d.h. dann hinkt die Hashrate dem Preis hinterher. (Liegt teilweise auch an der Difficulty, die sich ja nicht stetig ändert, sondern in Sprüngen.)
- Miner werden selbst spekulieren und sich ggf. sogar durch Shorts absichern, wenn es klar ist, dass sich ein Bärenmarkt gebildet hat.
- Gerade große Mining-Farmen haben erhebliche Fixkosten. Nur wenn die Fixkosten längerfristig höher sind als der Einnahmeausfall durch sinkende Preise, wird es sich lohnen, die Anlage abzuschalten. Oder natürlich, wenn eine Insolvenz eintritt.
Damit haben Miner auch Gründe, unter dem "Gleichgewichtspreis" zu minen. Dennoch werden sie irgendwann abschalten müssen, wenn der Dip doch zu tief geht.
Was ich aber weiterhin bestreite, ist dass bei sinkender Difficulty der Preis "wieder hochgehen" kann. Warum soll das so sein?