Gutes Thema, richtiger Beitrag, korrekter Ansatz. Was halt fehlt, ist noch zusätzlich zu den Literaturverweisen, eine umfangreichere eigene Einordnung und Bewertung der Sachlage.
Nichtsdestoweniger
mehr fundamentale Diskussionen, insbesondere wenn sie von aktueller Brillanz & Relevanz sind, wie aktuell, ist meiner Meinung nach sehr wünschenswert. (S.U.)
Statt die üblichen immer gleichen: 99,99% bedeutungslosen Wasserstandsmeldungen, neusten Baby-Zeichnungen, unkommentierten PR- und Agenturmeldungen und dem Potpourrie von Anlagestrategien & -Tipps aus den 1970ern und lokalen Kuchenpsychologen-Treffen.
Das wird Bitcoin langfristig in D/A/CH sehr schaden, wenn sich dauerhaft keine anspruchsvolle, technische Diskussion zu Bitcoin auf Deutsch etabliert. Man kennt das ja aus anderen Technologiefeldern, Hype-Branchen, von größeren ITK-Trends, dem allgm. Aufkommen vom Subkulturen, Szenen und Moden. Ohne Professionalisierung, Institutionalisierung und kontinuierliche Aktivität, überlebt nichts von Dauer. Egal wie technisch überlegen, hoch innovativ, ideologisch wünschenswert, wie scheinbar sicher zukünftig am Markt nachgefragt.
Hat die echte Szene dann(/bald) keine wirklichen respektierten, öffentlichen Köpfe mehr und keine eigene Meinung, über die grundlegende Richtung und Werte, von Bitcoin. Dann kann es meiner Meinung nach sehr schnell abwärts gehen für Bitcoin in D/A/CH.
1.) Dann schwingen sich adhoc andere zum Expertentum & Meinungsführung, rund um Bitcoin in DE, auf. Nämlich skurrile, eigenmotivierte Randfiguren, Konzern-Sklaven, Egomanen, szenefremde Glücksritter & Profilierungssüchtige, Saboteure, Wichtigtuer & klassische "Medienexperten".
2.) Sobald die ganzen, großen Banken & Konzerne (in DE & EU) - die jetzt noch strategie- & ziellos forschen, planlos rumprobieren & jeden Freak einstellen, in ihre Labs/Hubs/Think Thank/Research & Dev-Projekte, [der in der Computer-Bild schonmal was von Blockchain gelesen hat] - sich in 2 bis 3 Jahren erstmal sortiert, etwas entwickelt & etabliert haben, inkl. Sammlung von Know-how, Erfahrungen & Kontakten,
kann es ziemlich schnell recht kritisch werden.
Dann starten die vermutlich schnell zwei, drei oder mehr (größere, vermutlich ganz gut gemachte) Crypto-Currency-Projekte. Mit den klaren Zielen a) einen (möglicherweise entstehenden) neuen, digitalen Zahlungsverkehrsmarkt (mit Zahlungsmitteln basierend Blockchains und Kryptografie) unter ihre Kontrolle zu bringen und b) um explizit die Verbreitung von Bitcoin, mit seinen Werten & Eigenschaften, zu verhindern im Massenmarkt als Erfolg zu verhindern.
(Aus all den vielen euch bekannten Gründen, gegen die Ihr früher mal gekämpft habt.)
3.) Wir brauchen auch aus ganz einfachen Gründen, mehr fachliche, anspruchsvolle Diskussion auf Deutsch. (Abseits von mathematisch-formellen Papers bei den deutschen Akademikern). Wenn es nie(mand) mehr gewohnt ist ausdauernd, intensiv, faktenbasiert und objektiv zu komplexeren Kryptowährungs-Fragestellungen auf Deutsch zu sprechen?
Wie kann sich die Szene dann überhaupt selbstständig weiter entwickeln? Wo kann man sich dann überhaupt noch ein echtes, reales Meinungsbild einholen (der deutschen Crypto-Currency-Szene) und Austausch einholen, zu offenen Themen?
Was hat das für langfristige Auswirkungen auf die deutsche Szene?
[Keine Informationen in Landessprache für Politiker, Berater, Medien, Interessierte. Keine Vernetzung innerhalb der deutschen Szene. Wer will überhaupt noch ernsthaft konkret für Bitcoin aktiv werden und sich einsetzen? Ist dies mit diesen Rahmenbedingungen überhaupt sinnvoll? Was wollen wir vielleicht irgendwann mal in DE doch für coole CryptoCurrency-Projekte gemeinsam bauen. Diese Industrie-Bitcoiner werden sich vernetzen und Einfluss verschaffen, da könnt ihr sicher sein.]