bennana, ich stimme in einigen Punkten nicht mit Dir überein, besonders was die Ursachen der Finanzkriese, deren Vermeidbarkeit und vor allem die Rolle von bitcoin angeht.
Nun, dass es immer wieder zu Rezessionen kommt ist doch keine Neuigkeit.
Aber vielleicht gehört das ja bald der Vergangenheit an?
Das gehört wohl zu den Finanzsystemen dazu, in denen wir leben. Rezessionen kommen wohl in jedem Konjunkturzyklus vor, das ist der Allgemeinheit ja eigentlich bewusst.
Ich bin da Anhänger der Österreichischen Schule und glaube daß diese Zyklen eine Folge der
Art des Geldes sind das hier verwendet wird. Der Allgemeinheit war auch mal bewusst, daß die Erde eine Scheibe ist.
Dass es solche stetige Zyklen gibt, kann und sollte natürlich als eine Schwäche des Systems interpretiert werden. Das System ist gewissermaßen krank, dieses Kranksein kommt immer wieder zum Vorschein.
ja genau, und diese Systemkrankheit heisst: von Nationalstaaten kontrolliertes fiat-Geld.
Ich mutmaße jetzt einfach mal, dass uns die nächste Wirtschaftskrise nicht umbringen wird. Ich glaube auch nicht, dass unser Finanzsystem völlig zusammenbrechen wird. Zumindest nicht in der nächsten Zeit. Es mag sein, dass es irgendwann zu einem völligen Zusammenbruch kommen könnte. Jedoch glaube ich auch, dass, wenn es so weit sein wird, wesentlich stärkere Indikatoren im Vorfeld auftauchen würden.
Menschen leiden und es gibt große Ungerechtigkeit. Umwelt und Menschen werden ausgebeutet. Das ist
jetzt schon so. Ich bin absolut nicht damit einverstanden dies einfach hinzunehmen und nach einem möglichen crash einfach wieder mit einem ähnlichen Geldsystem weiterzumachen. Wir brauchen endlich die Trennung von Staat und Geld.
Sollte es zu so einem Grauensszenario kommen, bricht meiner Meinung nach die Anarchie aus.
Anarchie heisst lediglich: Abwesenheit von Herrschaft. Du meinst wahrscheinlich 'Chaos'.
Was nützen dann einem schon ein paar Bitcoins, dann ist wirklich eher Überleben angesagt.
Ich bin ein großer Fan von Bitcoin, diese Währung hat auch meiner Meinung nach ein großes Potential. Sie ist aber bei weitem nicht die Lösung aller Probleme auf dieser Welt. Bei allen Vorteilen fällt z.B. die extreme ungleiche Verteilung der Bitcoins auf. Was nützen alle diese ethisch moralischen Vorteile, wenn hinterher 50% der Gesamtwährung in den Händen der "oberen" 10% steckt? (Zahlen sind nicht repräsentativ, eine solche oder gar noch schlimmere Verteilung ist meiner Meinung nach denkbar)
Ja, die Bitcoins sind nicht gleichmässig verteilt. Wie auch. Das hat Geld so an sich. Wenn man es jeden Monat neu gerecht verteilen würde, wäre es ziemlich nutzlos. Und ja: wenn Bitcoins Geburtsschmerzen überstanden sind, dann befinden sich wohl 50% der coins in den Händen weniger. Allerdings gibt es einen essentiellen Unterschied zu fiat: die 'oberen' können sich nicht einfach noch mehr Bitcoins drucken. Ich gehe davon aus, daß die 'reichen Leute' ihr Vermögen ausgeben oder vererben. Dadurch wird es verteilt. Das Geld fliesst von den reichen zu denen, die gute Produkte und Services anbieten. So solle es sein, und nicht wie im jetzigen system, wo die 'Vermögenden' immer vermögender werden und die fleissigen immer Ärmer.
Die selben Probleme bestünden dann weiterhin. Soziale Ungleichheiten, Armut, falsche Verteilung von Macht, etc. Ebenso blieben die selben verachtenden Charaktereigenschaften der Menschen erhalten: Gier, Geiz, Machtverlangen, etc.
Ja, die Charaktereigenschaften bleiben bestehen und das darf auch sein... wir sind alle nur Menschen. Aber die Probleme die du ansprichst hätten zumindest die Chance von den Betroffenen gelöst zu werden. Es gibt dann zwar keine Gleichheit in dem Sinne, daß alle gleichviel Geld haben, aber es gibt hoffentlich eine sehr viel höhere 'Chancen-Gleichheit'.
Ich habe das Gefühl, dass manche sich die Welt mit Bitcoin als Hauptwährung als eine viel buntere und harmonische vorstellen. Das ist in meinen Augen ein völliger Trugschluss.
Lass es uns doch einfach ausprobieren?