Vielleicht bringt es schon etwas den Algorithmus zu vereinfachen.
Meiner Meinung nach sollte man deshalb eher, wie schon oft gesagt und wie auch Musk in seinem Tweet schreibt (ansonsten halte ich von seinem Twitterverhalten wenig, nur um das klarzustellen), die Stromerzeugung des Mining komplett auf erneuere Energien umstellen. Dann kann Bitcoin soviel Strom verbrauchen wie er will - dem Klima schadet's (so gut wie) nicht.
Das Problem ist, dass es eben heute noch günstigeren Strom als EE-Strom (alte abgeschriebene Kohlekraftwerke, subventionierter Fossil/KKW-strom) gibt, selbst wenn EE-Stromformen wie Solarstrom in der nordmexikanischen Wüste, wenn man nur die Kosten neuer Kraftwerke miteinander vergleicht, zu den billigsten Quellen gehört.
Für diese Übergangszeit, die noch einige Jahre dauern könnte, bräuchte man imo eine Anreizlösung. Ich habe mir überlegt ob z.B. Mining-Pools die geographischen Koordinaten ihrer Miner irgendwie nutzen könnten, um bestimmte Orte auszuschließen (an denen z.B. viel Kohlestrom verbraucht wird). Oder gar ein Pool nur Miner aufnimmt, die ihm Daten über ihre Stromerzeugung zukommen lassen und 100% Ökostrom nachweisen. Dann könnte dieser Pool - nennen wir mal den "ÖkoPool" - öffentlich auftreten, seine IP-Adressen und Bitcoin-Adressen publik machen, und jeder könnte Blöcke dieses Pools (bzw. dieseR Pools, wenn es Nachahmer gibt, was natürlich sehr gut wäre) gegenüber anderen bevorzugen. Das geht zwar irgendwie "gegen" die Philosophie von Bitcoin**, aber würde wahrscheinlich einen Riesenschub nach vorne bringen und das Stromverbrauch/Klima-Damoklesschwert wäre ein für alle Mal besiegt. Ich bin mir aber noch nicht sicher ob es da technische Hürden gibt.
* PoW/PoS-Kombinationen dagegen können durchaus sinnvoll sein, aber da jetzt schnell was bei Bitcoin hinzubasteln wäre auch nicht gut.
** Es wäre aber auch nicht "zentralisiert", weil weiterhin jeder frei ist zu entscheiden, welchen Pool er bevorzugt.
PS: Den "Öko-Pool" gibts sogar schon (als Projekt): https://www.smart-energy.com/renewable-energy/clean-energy-mining-pool-to-launch-for-green-bitcoin/
Aus einem anderen Artikel (Ende April) gibt es eine zeitliche Ansage:
Kann das jemand Elon Musk mal tweeten?
Klar ist der Stromverbrauch ein Dauerthema aber ich muss euch hier mal ein paar aktuelle Fakten darstellen. Sicherlich nicht Aktuell da etwas älter aber schon bemerkenswert.
2018 wurden weltweit 26'614 TWh elektrische Energie produziert (26,6 PWh).
Nimmt man an, dass die Zahl auch heute noch ungefähr Gültigkeit hat, würde Bitcoin davon ziemlich genau 0,5 Prozent benötigen.
Die ungenutzten elektrischen Geräte in den USA im Standby-Modus benötigen 1,7 Mal so viel Strom. Nur USA
Der weltweite Strom-Verlust während Transport und Auslieferung beträgt 2195 TWh (8,251 Prozent): das Sechzehnfache des Bitcoin-Verbrauchs. 8,25 Prozent sind nur der weltweite Durchschnitt. In Haiti verpufft 60 Prozent des produzierten Stroms im Nirgendwo, in Benin 61, in Libyen 71. In Spanien (10), Portugal (11) und in Serbien (15) wird im zweistelligen Prozentbereich Strom verschenkt. In der Schweiz sind es sieben Prozent. Und bei der Gesamtenergie – nicht nur der von Strom – sind die Zahlen noch bitterer: 2018 betrug die weltweite Energie-Produktion 166'099 TWh (14'282 Mtoe). Tatsächlich Verwendung fanden aber nur 115'579 TWh. 50'520 TWh gingen «verloren». Das 389-fache des Bitcoinverbrauchs.