Wir deutschen werden die Welt nicht retten
Nö. Das machen dann China und Co, die beim Thema Umweltschutz rasant Fortschritte machen, während Deutschland zwar zeitweise in einigen begrenzten (!) Gebieten Vorreiter war, aber inzwischen Gefahr läuft, hinterher zu hinken. Selbst in erzkonservativen südamerikanischen Ländern gibt es inzwischen solche Dinge wie Einspeisetarife für Solaranlagen, und dort beschwert sich kaum jemand über den "Solarwahnsinn", sondern die Leute genießen einfach die billige Energie, die vom großzügigerweise nahegelegenen Gelben Zwerg zur Verfügung gestellt wird.
Meinst du wirklich, daß die Mieter in den Metropolen sofort von billiger Energie profitieren würden, wenn man alle Dächer mit den Solaranlagen ausstatten würde?
Etwa so wie bei den energetischen Sanierungen? Bisher profitieren davon der Vermieter bzw. Hauseigentümer durch Zuschüsse vom Staat, durch eine Umlage eines Teils der Kosten auf die Mieten. Die eigene Beteiligung ist schnell amortisiert, das Objekt erfährt eine Wertsteigerung. Sprich: Neumieten können deutlich höher angesetzt werden und das Objekt kann zu einem deutlich höheren Preis veräußert werden. Der Mieter hingegen bezahlt von da ab immer die höheren Mieten. Und ich kenne keinen einzigen Mieter in Berlin aus meinem Bekanntenkreis, der bisher irgendwie bei den Energiekosten profitierte. Im Gegenteil. Plus der höheren Mieten.
Die meisten Mieter in deutschen Großstädten sind sehr wohl zugänglich für Natur-, Klima-, Umweltfragen.
Aber die meisten Mieter bekommen auch einen riesen Schreck bis hin zu Angstzuständen, wenn ein Schreiben für eine energetische Sanierung im Briefkasten liegt. Und dann noch Solarstrom? Der jetzige Ansatz geht jedenfalls an der Realität vorbei und führt eher zu Gegenbewegungen.
Beim Bauern hierzulande, der seine Scheunen und Ställe mit Solapanels verschönert, mag das vielleicht anders aussehen. Ebenso beim Besitzer des Einfamilienhauses - wobei da die Grünen ja auch schon wieder einen "moralischen" Angriffspunkt gefunden haben.
Jetzt mal ehrlich um den Kreis zu Bitcoin zu schließen: Was wäre daran falsch, wenn 100% der Bitcoin-Miner Ökostrom verwenden würden? Wie schon mehrmals (hier und in den "richtigen" Threads dazu) dargelegt wären die Kosten des Stroms aus neuen Solaranlagen ähnlich wie bei Kohlestrom. Und das gesamte Anti-Bitcoin-Ökoargument würde wie ein Kartenhaus zusammenbrechen - ein Grund weniger übrigens für populistische Politiker, um sich mit Verboten zu profilieren.
Ist doch ne klare Win-Win-Situation. (Und würde auch bestimmte Risiken beim Kursverlauf minimieren).
Ja sicher. Natürlich ist nichts falsch daran. Ich glaube auch nicht, daß irgendein Bitcoin-Miner aus idiologischen Gründen an irgendeiner Energieform festhält.
Die Frage ist aber, wie man dorthin gelang bzw. wie man den Weg gestaltet. Man kann die Leute ja nicht zum Zugfahren zwingen, wenn noch keine Gleise verlegt sind.
Und das Beispiel New-York finde ich schon etwas "motiviert", um es mal in die politische Ecke zu rücken. Ein dreijähriges Moratorium für nicht klimakonforme Miner? Sieht eher nach einem Experiment mit einer Branche aus, die man eher gerne loswerden möchte als mit Klimaschutz.
Warum wird das Experiment denn nicht mit der Stahlindustrie gemacht, mit dem Maschinenbau, mit der Milcherzeugung oder gleich komplett mit dem PKW-Verkehr. Ich kenne zwar nicht die genaue Verteilung des Ressourcenverbrauchs des Staates New York, bin mir aber fast sicher, daß
Bitcoin hier nicht der "böse" Bube ist.