Sorry für den Super-Offtopic-Post
Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen, der Chefvolkswirt einer Bank scheitert am grundlegenden Verständnis von VWL-Erstsemesterstoff. Die Absicherung von Wechselkursrisiken ist Teil des Kerngeschäfts von Investmentbanken.
Wenn dann ist die Wechselkursabsicherung kein 1. Semester VWL sondern Fortgeschrittenenstudium Bank-BWL.
Ich hatte das im ersten Semester. Sicherlich nur oberflächlich, und nicht so detailliert wie von dir weiter unten beschrieben, aber im
Nebenfach VWL.
Abgesehen davon wollte ich auch nicht auf die Details von Wechselkursabsicherung eingehen, sondern zweifle vielmehr das grundlegende Verständnis des Herrn Krämer in Bezug auf Geldmengen an. Die hohe Volatilität von Bitcoin liegt in der scharfen Begrenzung der Geldmenge M0 begründet. Das muss aber in Bezug auf andere Geldmengen nicht so bleiben, und dieses Verständnis darf man von jedem Erstsemester VWL verlangen.
Außerdem kosten solche Geschäfte Prämien und das nicht zu knapp bei hoher Volatilität.
Absolut. Ein Grund mehr, weshalb sich jemand wie Herr Krämer einmal mit der Frage beschäftigen sollte, ob er deswegen mit einer lächerlichen Argumentation Bitcoin einfach vom Tisch wischt, oder ob er nicht vielmehr die Chance ergreifen sollte, zu sagen "Okay, schaut mal, euer Bitcoin ist ja ganz nett, aber wir als Bank könnten euch da innovative Dienstleistungen anbieten, damit ihr das Ding noch viel besser nutzen könnt".
Chance vertan. Das kann man nur noch mit der selben Arroganz beschreiben, mit der die großen Musikkonzerne seinerzeit MP3 den Kampf angesagt haben, um heute mit anzusehen, wie Apple und andere das Geld mit digitaler Musik machen.
Im Interesse der Aktionäre der Commerzbank kann man da nur noch von Verantwortungslosigkeit sprechen.
[... weitere richtige Punkte...]
(3) Viele Akzeptanzstellen. Die brauchen auch stabile Kurse. Der Tankwart von nebenan, kann bei seinen Margen keinerlei Wechselkursrisiken tragen und diese auch nicht selbst hedgen. Paymentdienstleister könnten diese Lücke teilweise füllen und Risken abfedern - gegen Gebühr versteht sich.
Und diese Gebühr ist momentan schon vergleichsweise niedrig, wie man am Beispiel Bitpay sehen kann.
Da könnte die Commerzbank hingehen und sagen "das können wir besser und billiger", aber stattdessen überlässt man das Feld den innovativen, kleinen Unternehmen.
Naja, eigentlich darf man sich nicht beschweren, so kommen mal wieder ein paar neue dran
Der BC ist ein tolle Idee, aber je weiter er aus der Nerdecke kommt, desto größer wird seine Angriffsfläche und ich würde davor warnen, überheblich zu werden und das Urteil des Bankers, das hier sicher nur einen Teil seiner Sicht darstellt, pauschal abzuqualifizieren.
Überheblich will
ich da nicht sein, ich gehe eher davon aus, dass Herr Krämer sich bisher Bitcoin nicht länger als zehn, vielleicht zwanzig Sekunden angesehen hat. Warum sollte er auch? Aber wenn er keine qualifizierte Aussage dazu treffen kann, dann soll
er halt nicht so überheblich sein und mit unqualifizierten Äußerungen seine eigene Inkompetenz zur Schau stellen.