Ich habe mir im Winter 2010 Bitcoin zum ersten Mal angeschaut. Damals gab es auf YouTube ein Video von Marco Holmer, ein Schüler Gerd-Lothar Reschkes. Das Video war in sehr schlechter Qualität. Die Erklärung war sehr kompliziert und techniklastig. Die Investmentthese war negativ: Bitcoin sei nur ein gutes Werttransfermedium, keinesfalls ein gutes Wertspeichermedium. Letzteres seien nur Gold und Silber. Ich habe es dann nicht weiter verfolgt, weil ich mir dachte, Bitcoin hat keinen materiellen, inneren, intrinsischen Wert.
Von dem ATH 2011 habe ich gar nichts mitbekommen. Ich kann mich nur erinnern, dass ich mit einem Kumpel 2012 mal auf den Kurs bei bitcoin.de geschaut habe. Damals war der Chart noch aus diesen Punkten, die die tatsächlichen Käufe und Verkaufe darstellten. Der Kurs war über die letzten Monate von 1€ auf 5€ gestiegen. Mein Kumpel und ich waren uns einig: "Das Ding ist durch, wir sind zu spät. Lass uns weiter in Silber investieren."
Dann kam die Zypern-Krise 2013. Ich hatte mich vorher über ein YouTube-Video von Martin Albert, der dann später Bitalo gegründet hat, nochmal über Bitcoin informiert. Der Kurs war von 10 auf 50€ gestiegen. Dieses Video war viel besser. Ich habe kapiert, dass etwas nicht materiell sein muss, um einen Wert zu haben. Es muss nur knapp und nützlich sein. Und Nützlichkeit ist nichts objektiv Bestimmbares, sondern etwas höchst Subjektives. Also habe ich es gewagt und am 2. April bei 80€ meinen ersten Bitcoin gekauft. Es ging dann schnell bis auf 260$ hoch. Dann kam der Crash...
Warum erzähle ich das? Ich denke, es geht vielen momentan ähnlich. Mein Rat: Nicht zu viel theoretisieren. Einfach mal für 50€ kaufen und ausprobieren. Learning by doing. Ein bisschen Wissen bezüglich Österreichische Schule der Nationalökonomie, Geld- und Bankensystem wäre sicherlich hilfreich, um den langfristigen Wert von Bitcoin einschätzen zu können. Aber Vorsicht, viele Austrians sind unverbesserliche Goldbugs und hassen Bitcoin! Konrad S. Graf hat ein paar gute Artikel zu Bitcoin aus Österreichischer Perspektive geschrieben.
Das wäre mein Rat an die Neuen hier.
Bleibt gesund!
Euer durerus.
schöner post. leider keine merits mehr. alle verballert. enjoy.
Tatsache, guter Beitrag.
Immer wieder interessant zu hören, wie doch einige Leute ziemlich früh schon mehr oder weniger von Bitcoin wussten, sich aber dagegen entschieden, sei es aus Gründen "nicht nützlich", "zu spät" oder "zu schwer zu bekommen".
Die Leute, die 2017 bezüglich eines Kaufs überlegt hatten, sind möglicherweise diesmal dabei. #FOMO
Aber wo ist der Beitrag hin?
Gehn wirs mal (Hausmänner-) mathematisch an:
- ATH 2011 - ATH 2013: 30 -> 1150 ~ * 36
- ATH 2013 - ATH 2017: 1150 -> 19700 ~ * 17
17 ist 36 geteilt durch 2,1. Der Anstieg zwischen ATH und ATH hat sich also knapp halbiert. Das würde bedeuten, man könnte beim nächsten ATH mit folgendem rechnen:
19700 * (17 / 2,1) = 19700 * 8,1 = 159570 USD
Ich wäre trotzdem ein bisschen vorsichtiger, zumal das ATH 2017 vier Jahre gebraucht hat, das ATH 2013 nur zwei. Der Anstieg "pro Jahr" schwächt sich also stärker ab. Fazit: Ich erwarte eher unter 100K. Natürlich nur "bei dieser Runde".
Klingt plausibel.
Hier noch eine andere Variante:
Durch die relativ kurze Zeit seit dem vergangenen Allzeithoch wäre ein Zyklus wie April 2013 bis Ende 2013 möglich*. Damals stieg BTC von 225$ bis über 1.000$ (etwas mehr als x5), bis er später (2015) wieder auf 200$ zurückging:
Der kommende Zyklus wäre also bis 80k (vielleicht auch nur 50k, wenn man den von d5000 angeführten Trend zur Abschwächung beachtet. Boden im nächsten Bärenmarkt wären dann 20k Boden mit anschließend neuem Allzeithoch bei 300k bis 500k (Zyklus: 5 bis 6 Jahre, also Ende 2026 herum).
Die Variante wäre vor allem möglich, sollte es nach dem neuen ATH keinen signifikaten Rücksetzer geben.
*Dagegen spricht der aktuell im vergleich dazu zu lange Zeitraum seit dem letzten Allzeithoch (4/2013 bis 12/2013 = 8 Monate; 12/2017 bis Anfang 2021 = 26 Monate