1. ternäres Sytem
Die Developer von IOTA habe die Designentscheidung getroffen, auf das ternäre System zu setzen, weil es (zugegebenermaßen) theoretische Vorteile bringt.
Das Problem ist nun, dass es niemanden sonst in der IT gibt, der ternary einsetzt.
Keine Prozessoren, keine Software, keine Netzwerke, keine Infrastruktur.
Das ist in etwa so, als hätte jemand Ende der Achtziger Jahre auf Big-Endian gesetzt, weil es "besser" ist als Little-Endian (ist es im Übrigen nicht).
Oder so, als hätte jemand Anfang der Neunziger auf Token Ring gesetzt, weil es "besser" ist als Ethernet (ist es tatsächlich, nur hat sich eben Ethernet durchgesetzt, weil es eine einfachere Infrastruktur darstellt).
Oder so, als hätte jemand auf Betamax gesetzt statt VHS, oder Laserdisc gegen DVD, etc. pp.
2. "Blockchain"
Die Developer von IOTA haben auf eine verteilte, globale "Blockchain" für ihr System gesetzt.
Für IoT!
IoT "schreit" geradezu nach einer hierarchischen Netzwerk-Infrastruktur.
Es ist wichtig, dass Geräte, die nahe beieinander liegen (in meiner Wohnung) bei geringer Latenz und hoher Bandbreite miteinander kommunizieren können.
Je weiter weg ein Gerät ist, umso unwichtiger werden Latenz und Bandbreite (wenn der Kühlschrank bei amazon pantry die Milch nachbestellen will, kann er auch ein paar Sekunden dafür brauchen).
Eine Infrastruktur wie z.B. das DNS wäre für so einen Anwendungszweck ideal.
Ist aber halt nix "blockchain-mäßiges", lässt sich damit nicht so toll "hypen", also hat man sich für das völlig ungeeignete System "Blockchain" entschieden, um mehr Kohle zu scheffeln.
3. DAG
Anstatt wenigstens auf die bewährte, konservative Struktur einer Blockchain zu setzen, hat man eine "Blockchain" mittels DAG gewählt.
Weil man damit zumindest teilweise die Timing-Probleme in den Griff zu bekommen glaubt, die sich aus Blockchains ergeben.
Damit holt man sich nun aber wieder die Zentralisierung mit ins Boot, oder man muss auf bisher nicht erfundene "Wunder-Lösungen" hoffen, die das irgendwie beheben können.
Von den weiteren Problemen von DAGs für "Coins", wie reduzierte Fungibilität und geringe Zensurresistenz einmal ganz abgesehen.
Challenge: nenne mir doch bitte eine einzige konservative Designentscheidung von IOTA.
[...]
Ich versuche mich an die Fakten zu halten und versuche Riskiken abzuschätzen.
Schon gleich gar nicht mit werthaltigen Token.
Wenn du also versuchst, dich an "Fakten" zu halten, dann überprüfe diese "Fakten" doch wenigstens vorher auf ihren Wahrheitsgehalt.
IoT wird (IMHO) sicher nicht mit einer Blockchain stattfinden, sondern mit streng hierarchischer Netzwerk-Architektur.
Das passt wie Arsch auf Eimer, also gibt es keinen vernünftigen Grund, anzunehmen, dass es anders kommen könnte.
Die hierarchische Netzwerk-Architektur passt so perfekt zu "meine Wohnung -> hohe Bandbreite, niedrige Latenz", "Plattform-Ökonomie -> niedrige Bandbreite, hohe Latenz", dass es an ein Wunder grenzen würde, wenn sich das nicht 1:1 so etabliert.