-- snip --
@tyKiwanuka, schön mal wieder was von dir zu lesen in diesem Thread.
Ich sehe das nicht ganz so kritisch. Der Fortschritt von IOTA war in den vergangenen zwei Jahren massiv, auch wenn es nicht den Anschein hat. Ich versuche es mal aus meiner Entwicklersicht deutlich zu machen. Mitte 2017 habe ich begonnen mich mit IOTA und der Entwicklung damit zu beschäftigen. Damals hatte ich eine iOS App prototyphaft entwickelt, die bei Aktivierung in gewissen Abständen den Standort in den Tangle schreibt. Den genauen Use-Case möchte ich nicht verraten, da die Idee weiterhin heiß ist
. Es stellte sich schnell heraus, dass es unmöglich war in akzeptablen Abständen Transaktionen zu erstellen. Teilweise dauerte der Local-PoW um die Transaktion zu erstellen bis zu 10 Minuten. Inakzeptabel. Dazu kam noch eine schlechte Bestätigungsrate mit unzähligen Reattaches, sodass der Use-Case nicht umsetzbar war und ich die Entwicklung deswegen auf Eis gelegt und mich anderen DLT-Plattformen gewidment habe.
Nachdem es grundlegende Verbesserungen gab, habe ich Anfang 2019 angefangen wieder aktiv mit IOTA zu entwickeln. Die Verbesserungen waren gravierend. Plötzlich liefen die Transaktionen durch wie Schmitz' Katze. Transaktionen wurden innerhalb weniger Sekunden erstellt, selten dauerte es mehr als 20 Sekunden. Die Bestätigungsrate betrug mehr als 97% bei teils deutlich weniger als einer Minute.
Die App selbst habe ich aus zeitlichen Gründen bisher nicht weiterentwickelt, aber der Use-Case wäre nun ohne weiteres nun umsetzbar. Nebenbei habe ich
iotastamp.co veröffentlicht, was ohne die Verbesserungen ebenfalls nicht umsetzbar gewesen wäre.
Eine Ankündigung das durch ein anstehendes Update der Local-PoW bei Zero-Value Transaktionen um 140% und bei Value-Transaktionen um 130% verbessert wurde, ist auch ein Zeichen, dass trotz der mittlerweilen guten Performance immer noch Raum nach oben ist.
Warum macht es dann offensichtlich den Anschein es ginge wenig voran? Denn Fortschritte, wenn auch langsam, gibt es. Ich denke es liegt daran, dass die Foundation auf so vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzt und es kaum überschaubare Nebenprojekte gibt die Ressourcen binden. Ich vermute wie du, dass die Foundation rießig unter Druck steht. Durch die Kooperationen der näheren Vergangenheit mit namhaften Unternehmen haben sie sich zusätzlich weiter unter Druck gesetzt bestimmte angekündigte Nebenprojekte (Coordicide, MaM, Qubic usw) schnellstmöglich umzusetzen. IOTA begibt sich hier auf absolutes Neuland, darum sind solche Verzögerungen für mich als Informatiker überhaupt keine Überraschung und ich denke auch das wir frühestens erst Mitte/Ende 2020 da etwas sehen werden.
Allein die Reisetätigkeit von Dominik Schiener zeigt doch den Druck. Er müsste sich das gar nicht antun. Ausgesorgt hat er sicherlich, aber man merkt bei jedem Auftritt, bei jedem Interview wie er für das Projekt brennt. Ich hoffe nur, dass er es nicht übertreibt und er sich nicht verbrennt (in Form von Burn-Out).
Mit etwas Abstand betrachtet und in Vergleich zu anderen hochgelobten DLT-Projekten, ist IOTA zweifelsohne führend was den Fortschritt und die Neuimplementierungen von Ideen angeht. Das merkt man dann wenn man sich die Entwicklungstätigkeiten von Projekten wie EOS, Neo, Cardano usw. anschaut. Von Bitcoin gar nicht zu sprechen. Lediglich bei Ethereum (von den großen Projekten) habe ich den Anschein, dass ähnlich viel passiert wie bei IOTA.