lieber qwk, dass nenne ich mal ein feedback!
Vielen Dank für deine Einschätzung und der damit verbundenen und aufgebrachten Zeit, und auch für die merits.
Ich mache ja keinen Hehl daraus, dass ich weder Analyst, noch BWLer, noch Finanzprofi, noch Ökonom bin, von daher bin ich für solche Rückmeldungen immer sehr dankbar.
Auch wenn ich hier den ein oder anderen Seitenhieb und ein paar blaue Flecken kassiert habe, und LibertyValance gleich mit (ein paar Zitate waren von ihm, da habe ich unglücklich kommentiert...)
, freue ich mich über die Kritik, den sie hilft beim Reflektieren.
Also habe ich kurzer Hand 50% meines Ersparten in Cryptos gesteckt, ja, eigentlich verantwortungslos und bescheuert.
Solange man mit seinen Entscheidungen leben kann, wenn's schiefgeht, ist auch dagegen nichts einzuwenden.
Ja mit dem Verlust könnte/müsste ich Leben, was natürlich dennoch äußerst schmerzhaft wäre, und die Möglichkeit besteht ja immer noch, dass ich Verluste einfahre, auch wenn da noch ganz viel passieren müsste.
Zum damaligen Zeitpunkt war ich von der Technik überzeugt und vor allem von der Ideologie angetan.
Das halte ich eigentlich für eine denkbar schlechte Voraussetzung.
Du hast dich schließlich als "Investor" betätigt, nicht als Techniker oder Ideologe.
Eine Entscheidung sollte immer auf spezifischer Sachkunde beruhen, und das bedeutet in dem Fall eben, dass man sich mit "Investments" bzw. Geldanlagen auskennen sollte, um eine einigermaßen fundierte, informierte Entscheidung zu treffen.
Ideologie war vielleicht der falsche Ausdruck, meine Motivation war eher der Versuch dem bestehenden (Finanz-)system etwas zu entkommen.
Ich gebe Dir grundsätzlich Recht, dass Entscheidungen auf spezifischer Sachkunde beruhen sollten, aber in der Kryptowelt setzen sich die wenigsten im Detail mit der Materie auseinander, das ist natürlich ein riesen Problem. Ich für meinen Teil versuche die Rahmenbedingungen zu fassen, was will das Projekt erreichen; welche Technik nutzen sie, ist es neue oder bestehende; wie ist das Team, bekannt, renomiert; wie ist der Auftritt; das WP; die ICO Bedingungen usw. All das ist unglaublich schwer zu fassen, das abschreckenste Beispiel für mich derzeit ist die Savedroid AG, mal losgelöst von der Idee hätten sie bei den sonstigen Kriterien überall eine gute Bewertung bekommen, und dennoch, können sie einfach "Regel" ändern und ungestraft machen was sie wollen. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, ich will da auch nicht weiter drauf rum reiten, es zeigt mMn einfach nur, dass man auch Glück braucht. Und ich orientiere mich an Erfahrenen Nutzern hier aus dem Forum und deren Einschätzung und versuche mich über Projekte auszutauschen, letztlich bleibt leider viel ein vages Bauchgefühl...
Ebenso versuche ich passive Einkommen durch Masternodes und "ColdStaking" etc. zu generieren.
Das ist so ziemlich das einzige in deinem Beitrag, das ich deutlich kritisieren würde.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du mit solchen Instrumenten tatsächlich eine Realrendite erwirtschaften wirst.
Letztlich holst du dir ein doppeltes Risiko an Bord:
1. bindest du Kapital relativ langfristig in einem bestimmten Asset (Mining, Staking, etc. sind quasi "very long" Positionen)
2. machst du das zwangsläufig in stark risikobehafteten Assets (das sind "Exoten", die nicht die Stabilität von Bitcoin aufweisen)
Sofern das nicht auch mit einem
mehr als doppelten Ertrag belohnt wird, handelt es sich also
aus Investorensicht um eine schlechte Geldanlage.
Leider bleibe ich ausgerechnet hier für den Moment noch renitent
, denn
Ja, ich binde zwar langfristig Kapital durch i.d.R. eine Mindesteinlage für den Betrieb, aber ich kann die Erträge daraus ja auch veräußern. Ob ich das im Bärenmarkt mache oder auf den Bullen warte ist letztlich wieder eine Risikoabwägung. Aber auch beim Hodln binde ich längerfristig Kapital, und theoretisch kann ich die Einlage aus der MN ja jederzeit wieder raus ziehen und alles veräußern. Ja das Risiko ist viel größer den richtigen Coin zu erwischen, es gibt ein noch größeres Meer von Shitcoins als sonst in diesem Bereich, aber die richte MN kann sich mMn in ein paar Jahren auszahlen. Ich werfe jetzt einfach mal zwei aktuellere Beispiel ein:
1. ALQO mit MN und seit neustem auch Cold Staking
ROI (annual): 53.26% / 685 days
Paid rewards for masternodes: 42,780.0000 XLQ
AVG masternode reward frequency: 2d 1h 20m 47s
Active masternodes: 2,932
Supply: 57,412,659 XLQ
Coins locked: 29,320,000 XLQ (51.07%)
Required coins for masternode: 10,000 XLQ
Masternode worth: $2,382.66 / 0.37570 BTC
2. Tezos mit "Liquid Proof-of-Stake"
Im Moment glaube ich, dass die Institutionellen den Mark absichtlich drücken, die "bringen" kurzfristig kein Geld, sondern kaufen sich günstig ein.
Voodoo. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass tatsächlich "Institutionelle" den Markt "manipulieren".
Im Übrigen wäre das illegal, und das haben "echte Institutionelle" nicht nötig.
Die verdienen auch legal (wenn auch nicht immer legitim) gutes Geld.
hmmm, das finde ich ja wiederum schon fast etwas "blauäugig", wenn ich mir dies so herausnehmen darf
... Nach cum-cum/cum-ex und der Tatsache das dies nachweislich, europaweit weiter getrieben wird und ebenso auch dem kleinen Filmchen von randombit
https://www.youtube.com/watch?v=GVXC8zYE-10 in welchem es konkret um Kryptos geht glaube ich da weiterhin dran
. Aber ich will hier keine Grundsatzdiskussion oder Verschwörungstheorien vom Zaun brechen, den ich denke, dass wir uns einige sind, dass die Kryptomärkte hochgradig manipuliert werden. Und ich bin der Ansicht, dass sich die Player eben ändern oder zumindest neue "finanzstarke" hinzugekommen sind und die Regeln sich kontinuierlich ändern.
Sage mir, wo es sonst möglich ist, seine Unabhängigkeit so schnell zu erlangen?
Da würden mir schon noch einige andere Möglichkeiten einfallen, die auch nicht so viel anders sind.
Daytrading, Immobiliengeschäfte, Rohstoffhandel etc. pp.
Bei denen ist dir nur das Risiko deutlich bewusster, und die Märkte sind soweit etabliert, dass gewisse Schutzmechanismen eingebaut sind, die den Normalverbraucher auch davor schützen sollen, sich Hals über Kopf auf ein solches Wagnis einzulassen
Was ich damit sagen will: der Eindruck, "nur" mit Bitcoin & Co. wäre es möglich gewesen, so schnell, mit so wenig Einsatz, quasi "über Nacht" reich zu werden, trügt.
Was das Verhältnis von Risiko zu Ertrag angeht, ist Bitcoin wahrscheinlich nicht besser oder schlechter als jedes andere Hoch- oder besser Höchstrisikoinvestment.
Abgesehen davon, dass ich von denen noch weniger Ahnung habe, sind diese teilweise auch extrem zeitintensiv, und zusätzlich habe ich zu diesen auch keinen Zugang, vielleicht auch besser so...
Der Punkt dabei ist aber, dass ich bei keiner anderen Investition ohne Dritte ausgekommen wäre, bei allen hätte ich eine Erlaubnis oder den Zugang über eine Bank oder andere haben müssen, und wahrscheinlich wäre mir der Zugang verwehrt worden. Das Risiko in den Kryptos ist mMn sogar noch höher als bei den anderen Investments, da hier noch die zusätzlichen Möglichkeit eines Hacks sowohl bei einem selbst, als auch bei der Börse oder dem teilgenommenen ICO Projekt bestehen. Und last but not least die Möglichkeit selbst seine Funds aus Versehen ins Nirwana zu schicken