Desto weiter die Zeit fortschreitet, desto kritischer betrachte ich die Coins, da die meisten zu gutgläubig sind.
Kritische Reflektionen sind immer gut und ich vermute, die im Beitrag genannten Coins werden nicht die einzigen bleiben, die enttäuschen. Sollte es preislich nicht bald bergauf gehen, umso mehr. Die Marktlage gibt letztendlich auch einen entscheidenen Ausschlag, wie man die aktuelle Situation beurteilt. Derzeit gibt es viele Pojekte, bei denen klar wird, dass die gemachten Versprechen bestenfalls verschoben oder sogar schlechtestensfalls garnicht erfüllbar sind. Nicht, dass das nicht schon von Beginn an absehbar gewesen wäre (Yassin) aber gerade jetzt ist so viel Zeit seit den meisten großen ICO's vergangen, dass es für die Projekte schwer fällt, einen Entwicklungsrückstand noch groß zu vertuschen.
Man sollte halt immer bedenken, dass zu Beginn eines Projekts sehr vage Versprechen im Raum stehen, die vermutlich nicht im weiteren Verlauf durchgeplant wurden, vor allem nicht final. Mit diesen Versprechen generiert ein Projekt zum ICO enorme Aufmerksamkeit, die je nach Marktlage schon dazu führt, dass die Erwartungshaltung sehr hoch und das Projekt tendenziell überbewertet ist. Bei der Masse an Projekten ist es einfach schwierig, sich abzusetzen und dadurch werden die Ankündigungen immer heißer gekocht, als sie überhaupt serviert werden können. Das bezaht man dann mit einem Dump.
Damit beziehe ich mich mehr auf die "hochpreisigen" Projekte, die 0815 Shitcoins aus 2017/2018 sind sowieso nochmal eine andere Geschichte, da diese teilweise erst garkeine vorhandene Substanz haben.
Letztlich ist doch jeder selbst für seine Entscheidungen verantwortlich, und zum echten Problem wird es immer nur dann, wenn man mit mehr reingeht, als man bereit zu verlieren ist, oder das "Kapital" länger gebunden ist, als erwartet und man es nun braucht.
Interessant ist vor allem, dass Leute, die die Schuld gerne bei anderen suchen, die mit den größten Verlusten sind. So scheint es mir zumindest. Allein die Einstellung verrät schon sehr viel über mangelndes Verständnis, dass man:
- nicht mehr investieren sollte, als man bereit ist, zu verlieren
- nicht mit der Erwartungshaltung ranzugehen, dass man schnell reich wird
- nicht alles glauben sollte, was die Projekte versprechen
- selbst zu recherchieren und nicht die Arbeit ("Review") von anderen für bare Münze nehmen und sich dann am Ende beschweren, wenn das Projekt nichts wurde
Klar, es gibt auch die bekannten Hype-YouTuber, deren Videos nur auf Klicks aus sind oder das Projekt zu shillen. Da ist Kritik definitiv gerechtfertigt, ohne alle über den gleichen Kamm scheren zu wollen.
Aber die Nutzer, die keine Ahnung vom Markt haben und dann andere beschuldigen, sind auch die, die am schnellsten aufgeben, wenn es nicht gut läuft. Mit dieser Sichtweise kommt man nirgendwo weit, vor allem nicht bei Coins.
Ich sehe hier die Shitcoin-Devs und naive "when moon" Spekulanten in gleicher Weise als ein Teil des Problems (wenn man das als Problem definieren kann).