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Topic: Ist "diversifizieren" in mehrere Kryptowährungen wirklich sinnvoll? - page 6. (Read 2132 times)

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The man who shot entire balance
Binance macht regelmäßig Analysen zur Korrelation.
Die aktuellste:
https://info.binance.com/en/research/marketresearch/crypto-correlations-q3-2019.html

Grafisch sieht das für Q3 dann so aus:


Diversifikation bei Crypto sehe ich als sinnfrei bis kontraproduktiv an.
Wie man sieht, korreliert alles sehr stark miteinander.
Bei Alts ist zudem das Problem, dass die meisten sich nie wieder erholen.

Man kann nur Bitcoin als Investment sehen, alles andere ist Spekulation pur.
Altcoins sind in den Nebel gefeuerte Granaten: sie können überraschend treffen, meist landen sie im Nirvana und man wird nichts mehr von ihnen hören.

Im Kursverlauf-Thread habe ich ja schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass man auch in anderen Asset-Klassen vertreten sein sollte.
DAS ist Diversifikation.
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In der englischsprachigen Variante dieses Beitrags hat DdmrDdmr einen interessanten Beitrag verlinkt, bei dem jemand eine Bekanntmachung von CNBC gesehen hatte, in der dazu geraten wurde, neben Bitcoin in verschiedene andere Kryptowährungen zu diversifizieren. Dabei wurden 10.000$ diversifiziert in:

30% Bitcoin
15% Ethereum
15% Ethereum Classic
10% Zcash
10% Monero
10% Ripple
5% Metal (LOL)
5% IOTA

Und natürlich gab es einen dicken Loss. Zum damaligen Zeitpunkt waren die 10.000$ insgesamt 2,44BTC wert, ein Jahr später waren es nur noch 1,22BTC, also hätte man knapp 50% der Startmenge an BTC verloren. Hier der komplette Bericht, ist sehr detailliert aufgelistet, wie diese Diversifikation nach hinten losgegangen ist (durch die Shitcoins):

The Crypto Diversification Trap
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Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.
"Diversifikation" darf man eig. nie auf eine "Assetklasse" alleine beziehen.
Definitiv. In mehrere ungehemmt korrelierende Dinge zu investieren, ist nicht wirklich sinnvoll. Unterschiedliche Assets sind am wichtigsten, wobei auch bei Aktien, also dem selben Anlagegut, diversifiziert werden sollte.
Richtig, schon garnicht bei Cryptos wo es quasi den BTC als Leitwährung gibt und alles andere (ok, zu 99%) mit BTC steigt und fällt. Hier macht eine Diversifikation nur dort Sinn wo man aus voller Überzeugung davon ausgeht, dass Coin XYZ bahnbrechend Erfolg haben wird.

Ja, auch innerhalb der Assetklasse schadet es nicht nochmal zu klassifizieren, bei Immobilien genauso wie bei Aktien und Cryptos. Nur bei meiner "Werterhaltung"-Position mach ich das nicht, da is nix gesplitted Smiley
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Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.
"Diversifikation" darf man eig. nie auf eine "Assetklasse" alleine beziehen.
Definitiv. In mehrere ungehemmt korrelierende Dinge zu investieren, ist nicht wirklich sinnvoll. Unterschiedliche Assets sind am wichtigsten, wobei auch bei Aktien, also dem selben Anlagegut, diversifiziert werden sollte. Wenn Firma xy pleite geht oder eine Sparte für Genmanipulation aus Übersee aufkauft, ist das meist unabhängig zu anderen Firmen, besonders wenn diese aus anderen Branchen kommen. Aber das ist eine andere Sache, wie man effektiv bei Aktien investiert.



Bedeutet:
In meinem Crypto-Portfolio sind zwar einige Coins drinnen, wenn ich mein Gesamtinvestmentportfolio betrachte und ggfs. umschichten möchte dann zählen die Cryptos als eine einzelne (Hochrisiko-)Position und werden auch so behandelt (bspw. wenn ich 5% rausnehmen will dann aus allen Coins gleichverteilt).
Bei mir ebenfalls. Ist ja auch nichts Falsches dabei, den großen Wurf landen zu wollen. Nur ist uns das ja auch bekannt, dass solch ein Unterfangen ein signifikant höheres Risiko bedeutet. Die Sache ist halt, wenn Neulinge den Rat bekommen: "kauft 10 versch. Kryptowährungen, um das Risiko zu minimieren." Die kaufen dann BTC und davon im weiteren Verlauf Shitcoins und ärgern sich dann, dass sie viel mehr verloren haben als wenn sie es in Bitcoin behalten hätten...

Ist wie mit den Shitcoin-Signaturen und Bitcoin-Signaturen. Bei Shitcoin-Signaturen hofft man auf eine vervielfachung des Preises, bei Bitcoin-Signaturen sind die potentiellen Beträge geringer aber sicher. Was am Ende erfolgreich war, ist bekannt. ^^
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Ich muss sagen, dass ich mit dem Beitrag nicht so konform gehe.  Wink


Zum einen finde ich, dass es bei deinem Artikel nicht wirklich um Diversifikation sondern eher um eine Beurteilung des Risikos von Bitcoin und Altcoins geht.
Im Grunde sagst du ja, dass Bitcoin die "sicherste" Anlage unter Kryptowährungen ist.
Es geht ja auch darum, dass hinterfragt wird, ob Diversifikation tatsächlich auf Kryptowährungen angewandt werden kann. Dieser Trugschluss kam ja erst dadurch auf, dass gesagt wurde "Bitcoin schön und gut aber man sollte sich noch weitere Kryptowährungen holen, um zu "diversifizieren"", was in Wahrheit die Spekulativität erhöht.

Trotzdem wird diese Halbwahrheit immer wieder verbreitet:

coindex-CEO Kai Kuljurgis: „Eine Diversifizierung macht trotz hoher Bitcoin-Dominanz Sinn“, 17. August 2019

Allerdings sehe ich das eher als eine Momentaufnahme.
Prinzipiell möglich aber ehrlich gesagt fehlen mir dazu die stichhaltigen Argumente, warum Shitcoins besser sein sollen als Bitcoin.


Stell dir vor, du hättest diesen Beitrag im Dezember 2017 geschrieben. Ich bin mir sicher, der Title wäre "Warum Diversifikation in Kryptowährungen so wichtig ist" gewesen.  Wink
Auch das ist prinzipiell möglich, besonders weil ich vielleicht von den großen Gewinnen geblendet worden wäre und ja eh bald ein Flippening ansteht (das dann auch so kam - nicht). Dann hätte ich wie alle große Verluste eingefahren, weil die Shitcoins, die damals oben standen, mittlerweile teilweise mehr als 90% an Wert verloren haben und garnichtmehr in den Top 10 vertreten sind. Selbst die, die noch in den Top 10 vertreten sind, haben massiv mehr verloren als BTC.
Es könnte auch gut sein, dass die Altcoins nur so extrem angestiegen sind, weil es den Trugschluss gab, zu diversifizieren und dieser Trugschluss überall angepriesen wurde. Erst alle in Bitcoins, dann in Altcoins. Dazu würde passen, dass das ATH der Altcoins erst ca. 2 Wochen später stattfand als das von Bitcoin. Wer weiß. Cheesy



Da, wie du ja schon festgestellt hast, das ganze Thema Kryptos noch sehr jung ist, ist, wie ich finde, das Risiko bei den meisten Kryptowährungen "gleich" hoch (bitte nicht schreien).
Dem kann ich zustimmen, die meisten Altcoins sind sich eigentlich ähnlich. Langfristig verlieren sie immer mehr, wenn das Team nicht liefern kann, was es versprochen hat, andere sind direkt Scam. Zudem geht dem Team das Geld für Marketingaktionen aus, wenn der Berg premined Shitcoins auf dem sie sitzen, immer wertloser wird.

Bitcoin braucht dieses "Marketinggeld" garnicht, da es eine Marke für sich ist und hat solches Marketinggeld sogar noch nie gehabt. Das ist schon einmal ein Grund, warum Bitcoin für diese Schwäche der Shitcoins nicht anfällig ist. Je länger andere Coins ähnlich bekannt sind, desto mehr gilt das auch für sie, das gebe ich selbst zu. Aber das Ausmaß ist doch ein komplett anderes als wie es für BTC gilt.
Es ist einfach am wahrscheinlichsten, das begabte Entwicker am ehesten am Bitcoin beteiligt sind als an einem 0815 Shitcoin um daran rumzubasteln. Wenn es bessere Sachen gäbe, die sich bereits bewährt hätten, wären die bei Bitcoin sicher auf dem Index.
Es gibt nach jetzigem Stand schlicht keinen Grund, in Shitcoins zu investieren außer wenn man zocken möchte.

Ich habe definitiv nichts gegen "innovative" Shitcoins und aber es sollte jedem bewusst sein, dass die Teile dann auch spekulativ hoch zehn sind - und nicht wie angepriesen via "Diversifikation" das Risiko verringern. Das ist so ziemlich der größte Käse, der an Ratschlag existiert.


Nehmen wir an, dass Gold auf einer Skala von 1-10 eine Risikobewertung von 1 hat (wenig Risiko), was hätte dann Bitcoin? 8 oder 9? Und wo wäre dann ETH oder LTC? Sicher nicht weit entfernt..
Also da der Vitalik nicht mal weiß, ob sein PoS klappt und wie er generell das Skalierungsproblem löst uvm., ist Ethereum definitiv eine 30 bis oben offen. Litecoin ist nicht wirklich viel spekulativer als BTC aber da es das perfekte Beispiel für ein Shitcoin ist, sehe ich nicht viel Gründe, ihn dem Bitcoin vorzuziehen. Vielleicht war LTC für günstige Transaktionen anfang 2018 ganz nützlich. Wer seitdem verkauft hat, hat es aber nicht bereut, was die stetig abnehmende Relevanz für Shitcoins bestätigt.  Wink


Von daher finde ich Diversifizierung auch unter Kryptowährungen sehr sinnvoll. Man sollte mMn aber nicht in xxx verschiedene Coins investieren, sondern sich auf einige wenige beschränken.
Mach halt, ich suche auch immer nach guten Shitcoins. Bisher war aber nix dabei.
Den Anteil an Shitcoins halte ich so gering wie möglich, bei höherer Risikobereitschaft entsprechend mehr.  Wink
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Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.
"Diversifikation" darf man eig. nie auf eine "Assetklasse" alleine beziehen. Wär ungefähr so, wie wenn ich mir 5 Immobilien kaufe, 2 in einer sauteuren Lage, 1 in einer gehobenen und den Rest in Stadtteilen mit "Entwicklungspotential" und davon ausgehe, dass ich mit geringem Risiko investiert bin, da ich ja eh 2 Immobilien in einer super Lage habe. Bricht der Immobilienmarkt ein, erwischt mich die volle Breitseite, egal ob sauteure Lage oder nicht.

Möchte man also "diversifizieren" dann muss man sein Gesamtinvestmentportfolio betrachten. Also Cryptos, Gold, Aktien, Anleihen, Immobilien etc., diese klassifizieren (wenig riskant, mittleres Risiko, Hochrisiko bspw.) und dann erst gewichten.
Bedeutet:
In meinem Crypto-Portfolio sind zwar einige Coins drinnen, wenn ich mein Gesamtinvestmentportfolio betrachte und ggfs. umschichten möchte dann zählen die Cryptos als eine einzelne (Hochrisiko-)Position und werden auch so behandelt (bspw. wenn ich 5% rausnehmen will dann aus allen Coins gleichverteilt).
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Ich muss sagen, dass ich mit dem Beitrag nicht so konform gehe.  Wink

Zum einen finde ich, dass es bei deinem Artikel nicht wirklich um Diversifikation sondern eher um eine Beurteilung des Risikos von Bitcoin und Altcoins geht.
Im Grunde sagst du ja, dass Bitcoin die "sicherste" Anlage unter Kryptowährungen ist.

Allerdings sehe ich das eher als eine Momentaufnahme.
Stell dir vor, du hättest diesen Beitrag im Dezember 2017 geschrieben. Ich bin mir sicher, der Title wäre "Warum Diversifikation in Kryptowährungen so wichtig ist" gewesen.  Wink

Abgesehen davon: Was ist eigentlich "Risiko"?

mMn ist "Risiko" ein mehr oder weniger unvorhergesehens / unerwartetes / schwer kalkulierbares Ereignis, dass sich negativ auf (in diesem Fall) eine Anlageklasse auswirkt. Da, wie du ja schon festgestellt hast, das ganze Thema Kryptos noch sehr jung ist, ist, wie ich finde, das Risiko bei den meisten Kryptowährungen "gleich" hoch (bitte nicht schreien). Nehmen wir an, dass Gold auf einer Skala von 1-10 eine Risikobewertung von 1 hat (wenig Risiko), was hätte dann Bitcoin? 8 oder 9? Und wo wäre dann ETH oder LTC? Sicher nicht weit entfernt..

Von daher finde ich Diversifizierung auch unter Kryptowährungen sehr sinnvoll. Man sollte mMn aber nicht in xxx verschiedene Coins investieren, sondern sich auf einige wenige beschränken.

Mit dem Mehraufwand und möglichen Fehlern bei der Handhabung weiterer Coins hast du natürlich Recht, das liegt aber auch in der Verantwortung jedes Einzelnen.  Smiley
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Das ist mir das Risiko wert.
Ja genau. Schließlich geht es immer darum, die mögliche Chance mit dem Risiko in Relation zu setzen. Wenn man hauptsächlich auf (einen) Altcoin(s) geht, hat man höhere Chancen auf Gewinn, es ist aber auch deutlich riskanter. Wenn man die Coins genau kennt und ihnen viel zutraut und nur das investiert, was man theoretisch auch verlieren könnte, kann das durchaus eine Strategie sein.


Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.




Das mag heute war sein, aber es wird unvermeidlich irgendwann nicht mehr stimmen.
Welcher Teil denn genau? Dass Kryptowährungen generell riskant und spekulativ sind oder dass ein hoher Anteil Bitcoin am wenigsten spekulativ ist?

Ausserdem bedeutet diversifizieren auch das man nicht nur krypto halten sollte, und das ist sogar der wichtigste Punkt.
Das stimmt, war aber nicht Thema des Artikels, sondern es ging lediglich um Diversifizierung innerhalb von Kryptowährungen. Also dass man zusätzlich zu Bitcoin z.B. mindestens 10 verschiedene Coins besitzen soll, um das Risiko zu "streuen", wie oft in Berichten gefordert, was Stand heute allerdings das Risiko erhöht. Insebesondere für unerfahrene Leute, die den Markt nicht genau kennen mit all den anderen Punkten, die ich im Artikel genannt habe. (Arbeitsaufwand, Fehler durch technische Missverständnisse etc.)

Natürlich wäre es fatal, nur auf Kryptowährungen zu setzen und alle anderen Assets zu ignorieren. Habe den Titel etwas abgeändert, dass dieses Missverständnis nicht aufkommt.
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I forgot more than you will ever know.
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Das mag heute war sein, aber es wird unvermeidlich irgendwann nicht mehr stimmen.

Ausserdem bedeutet diversifizieren auch das man nicht nur krypto halten sollte, und das ist sogar der wichtigste Punkt.

Es ist genauso als würdest du die selbe Logik zum 2008 Krach nutzen und sagen: Am besten nur €, oder die eine oder andere Aktie. Ist aber halt Grundsätzlich falsch.

ABER, ich muss dir Recht geben, in Crypto, ist es heute so das Bitcoin König bleibt. Diversifieren sollte mon sowieso nur wenn man das Projekt kennt, versteht, und auch das Business model versteht. Das kann ich von keiner einzigen ICO behaupten Wink
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diversifizieren mag für Großanleger, also für Leute, die richtig viel Geld haben durchaus sinnvoll sein. Aber ich mit meinem bescheidenen Vermögen habe mich für "Alles auf eine Karte" entschieden. Dass ich damit alles riskiere, ist mir natürlich bewusst, aber wenn ich meine bescheidenen Rücklagen auch noch in viele Projekte zerstückele, werde ich am Ende vielleicht einen kleinen Gewinn einstreichen können, aber richtig reich werde ich damit bestimmt nicht. Aus technischer Sicht habe ich mich für IOTA entschieden, denn das ist meiner Meinung nach das zukunftsträchtigste Projekt. Ich habe in der Vergangenheit auch schon mit zahlreichen anderen Projekten spektakuläre (mehrere 100%) Gewinne einfahren können, aber da die Basis recht klein war, ist da auch nicht die Welt bei rum gekommen. Immerhin ist dabei so viel herausgesprungen, dass ich mir von den Gewinnen 1 TI IOTA zusammenkaufen konnte. Das werde ich jetzt auf Gedeih und Verderb durchhalten entweder bis IOTA scheitert oder den großen Durchbruch erzielt. Sollte es tatsächlich eines Tages scheitern, kann ich mich trösten, nur wenige hundert Euro eingesetzt und verloren zu haben (das kann ich verschmerzen), aber wenn der Durchbruch kommt (an den ich immer noch glaube) kann ich mich zur Ruhe setzen. Das ist mir das Risiko wert.
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Es wird ja immer wieder betont, wie wichtig es doch sei, zu diversifizieren. Man solle nicht alles auf einen Coin setzen und das investierte Geld lieber stückeln, um von einigen Kryptowährungen einen Anteil zu besitzen, damit man das Risiko streut.  
Soweit hört sich das auf den ersten Blick gut an aber was ist da in Wirklichkeit dran?



Ist Diversifikation bei Kryptowährungen überhaupt anwendbar?

Da dieser Ratschlag wohl aus dem Bereich der traditionellen Anlageklassen, wie Aktien oder Edelmetalle, zu kommen scheint, muss man erst einmal schauen, ob dieser auch bei Kryptowährungen anwendbar ist.
Hinter Aktien stehen meist große Firmen, die sich bereits am Markt etabliert haben und die Gefahr eines großen Verlustes ist deutlich geringer, besonders wenn man auf die Top-Aktien setzt, wie die Dax 30. Auch Edelmetalle wie Gold und Silber werden nicht vom einen auf den anderen Tag wertlos, daher ist dort ein großer Verlust ebenfalls sehr unwahrscheinlich.

Nimmt man jetzt als Vergleich zu den Dax 30 die Coinmarketcap 30, wird man schnell erkennen, dass sich dort sehr viele Shitcoins tummeln, selbst wenn es die TOP 30 aus mittlerweile mehr als 10.000 Kryptowährungen sind. Sogar in den TOP 10 kann man guten Gewissens mindestens 50% als Shitcoins bezeichnen, wenn manche davon nicht sogar Scam sind.
Die meisten dieser Projekte sind noch in einer sehr frühen Phase und selbst Ethereum ist sich immer noch nicht sicher, ob das mit dem PoS wirklich klappt (sowie diverse weitere Problemchen). Ethereum ist aktuell auf dem zweiten Platz, über die Spekulativität der schlechter platzierten Coins sagt das sehr viel aus. Ein Verlust von mehr als 90% ist, wie die letzten 2 Jahre gezeigt haben, nicht unüblich. Solch etwas wäre bei Aktien als auch bei Edelmetallen oder Immobilien etc. nicht denkbar.

Kryptowährungen sind von ihrer Struktur schlicht damit nicht vergleichbar, wo die Strategie des Diversifizierens bisher angewandt wurde, da die Rahmenbedingungen andere sind. Sie bieten deutlich höhere Renditen aber dafür auch ein deutlich erhöhtes Risiko.



Was war in der Vergangenheit richtig – Diversifizieren oder nicht?

Bei Kryptowährungen hat sich in den letzten beiden Jahren gezeigt, dass ein möglichst großer Anteil an Bitcoin die beste Entscheidung gewesen war. Man mag im Nachhinein immer sagen können, dass Coin xy Bitcoin ausperformt hat aber wenn man die meisten bekannten Altcoins analysiert, so haben diese seit dem Allzeithoch 2017/2018 zwischen 80 bis 95% verloren, während Bitcoin seitdem nur 50% verloren hat. In Fiat gerechnet heißt das also, dass man bei einem reinen Investment in Bitcoin mehr Geld gerettet hätte, nämlich 250% bei 80% Verlust der Altcoins und sogar 1.000% bei 95% Verlust der Altcoins. Hätte man zum ATH 1000$ investiert, hätte man nun noch 500$ in Bitcoin, jedoch nur 200$ in Shitcoin A mit einem Verlust von 80% und nur noch 50$ bei Shitcoin B mit einem Verlust von 95%. Oder die folgende Tabelle:


WährungInvestment bei AllzeithochWertverlust nach Allzeithochverbleibender Wert aktuell
__________________________________________________________________________________________________________________________
Bitcoin1000$50%500$
Shitcoin A (sagen wir Litecoin, damals Platz 7)1000$80%200$
Shitcoin B (sagen wir NEM, damals Platz 6)1000$95%50$


Man merkt also schnell, dass eine Diversifizierung auf mehrere Top 10 Coins sehr kontraproduktiv war, als wenn man einfach alles in Bitcoin investiert hätte. Zwar gibt es auch einzelne Kryptowährungen, die Bitcoin ausperformen, allerdings fällt das bei einer Diversifizierung kaum ins Gewicht. Und genau diese Kryptowährung zu erwischen ist zwar möglich, aber eben spekulativ. Zudem wäre auch das das Gegenteil von diversifiziert.
Wenn man also viele verschiedene Coins hält und „diversifiziert“, verlor man deutlicher als wenn man einfach nur Bitcoin gekauft hätte.

Inwieweit diese Rechnungen relevant für die Zukunft sind, muss man sehen. Im Vergleich dazu haben viele Altcoins Bitcoin im letzten Bullenmarkt ausperformt. Dass es dieses Mal erneut so sein wird, gilt als unwahrscheinlich, insbesondere aufgrund der großen Masse an mittelmäßigen Altcoins mit gleicher Zielgruppe.  



Andere Probleme des Diversifizierens: Arbeitsaufwand, mögliche Steuern, versehentliches Versenken der Coins und die Gefahr vor Malware

Ein stark diversifiziertes Portfolio bringt weitere Dinge mit sich:

Es gibt einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand:
- Die Projekte müssen analysiert werden, ob sie überhaut zukunftsfähig sind. Man könnte auch blind etwas auf alle TOP 10 Coins verteilen aber das wäre nicht so schlau.
- Man sollte die Projekte generell regelmäßig verfolgen, um rechtzeitig verkaufen zu können, wenn die generelle Strategie in Schieflage geraten sollte. Dies hätte zur Folge, dass man viel Zeit investieren muss, je mehr Coins man von unterschiedlichen Projekten besitzt.
- Man muss sich in die Technik einlesen, wie die Projekte funktionieren und gegebenenfalls eine eigene Wallet dafür erstellen. Das wäre insbesondere für Neulinge sehr mühsam und würde die Gefahr bringen, dass man durch eine falsche Aktion die Coins versenkt, wenn man sie unsachgemäß verwendet. Bei einer Installation von diversen Wallets gibt es ebenfalls die Gefahr, Malware herunterzuladen mit allen Konsequenzen.
- Es fallen gegebenenfalls Steuern an, wenn man innerhalb der Jahresfrist Bitcoins in Altcoins tauscht und dabei signifikanten Gewinn macht. Dann ist eine gegebenenfalls arbeitsaufwändige Dokumentation nötig.

Besitzt man lediglich einen oder wenige Coins, minimieren sich diese Faktoren stark.



Final lässt sich also sagen: Kryptowährungen sind generell riskant und spekulativ, eine hohe Gewichtung an Bitcoin im Portfolio ist jedoch am wenigsten spekulativ, am wenigsten riskant und am wenigsten Arbeit. Je mehr Altcoins man stattdessen kauft, desto spekulativer, riskanter und mehr Arbeit wird alles.
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