Wer also langfristig geld anlegen will, sollte meiner Meinung nach NICHT in altcoins diversifizieren sondern höchtens in btc und eth alles andere sind kurzeitanlagen bei denen man sich nicht drauf verlassen sollte, dass sie ihren wert nach einem pump auch behalten dürfen.
+1
Genau das.
Es gibt so viele Faktoren, die Shitcoins zu einer schlechten, langfristigen Wertanlage machen. Die Beispiele aus deinem Kommentar zeigen das gut auf.
Was ich ebenfalls wichtig finde, ist die bei Altcoins deutliche höhere Inflation vergleichen zu Bitcoin.
Viele Altcoins sind höchst inflationär, was ich hier in diesem Artikel einmal näher beschrieben hatte:
Bitcoin vs. Altcoins – bereinigte Marktkapitalisierung Ein Ausschnitt daraus:
Beispiel Bitcoin: So ist z.B. bekannt, dass Bitcoin im Jahr 2050 ca. 20.980.000 Bitcoin in Umlauf haben wird, was mit dem aktuellen Preis von 20.000 USD einer bereinigten Marktkapitalisierung von
ca. 420.000.000.000 USD entsprechen würde. Gegenüber der aktuellen Situation von einer Marktkapitalisierung von
ca. 382.800.000.000 USD (bei 19.140.000 BTC) wäre das lediglich ein Aufschlag von
knapp 10 Prozent.
Je näher dieser Wert gegen 0 geht, desto besser für die Wertaufbewahrung.
Praktisch alle anderen Herausforderer von Bitcoin weisen hier erheblich höhere Werte auf.
Beispiel Polkadot: Polkadot gilt als ein hochinflationärer Altcoin, der auf nPoS (praktisch dPoS) basiert. Gemäß aktuellen Quellen beläuft sich die Inflation Polkadots auf ca. 10% jährlich, wobei diese davon abhängig sein soll, wie viel Polkadot gestaked wird. Zudem kann überschüssiges Polkadot aus Inflation auch bei abweichender Menge an gestaktem Polkadot an die Gründer zurückfließen, als auch beschlagnahmtes Polkadot, welches dann durch die Entwickler verwendet oder verbrannt werden kann.
Es gibt jedoch nur wenige Quellen über die Inflation von Polkadot, da sich Polkadot in seinen Aussagen der meisten offiziellen Quellen nur auf das erste Jahr beschränkt oder die ehemals verfügbaren Quellen gleich komplett löscht, wie hier (
https://w3f-research.readthedocs.io/en/latest/polkadot/economics/1-token-economics.html#inflation-model)
Was beides ebenfalls eine rote Flagge ist.
So sind manche Informationen nur noch auf Seiten von Drittanbietern enthalten, die die damaligen, bereits sehr dünnen Dokumente analysiert haben, wie hier:
https://www.coinbase.com/de/cloud/discover/solutions/polkadot-token-economicsAktuell hat Polkadot eine Umlaufmenge von
ca. 1.150.000.000 Polkadot bei einem Preis von 7,36 USD pro Polkadot, was einer aktuellen Marktkapitalisierung von
ca. 8.464.000.000 USD entspricht.
Unter der Annahme 10% jährlicher Inflation würde sich die Menge an Polkadot bis 2050 auf einen Wert von
ca. 16.500.000.000 Polkadot erhöhen, was gut der 12-fachen Menge des heutigen Zustands entspricht.
Das würde mit dem aktuellen Preis von 7,36 USD pro Polkadot eine bereinigte Marktkapitalisierung von
ca. 120.000.000.000 USD bedeuten, welche besorgniserregende
1400 Prozent über der heutigen Marktkapitalisierung liegen würde.
Zur Erinnerung: Bitcoin liegt hier nur bei knapp 10 Prozent.
Wer den Markt kennt, kann nur schlussfolgern, dass der Preis pro Polkadot bis 2050 entsprechend nachgeben wird.
Bei gleicher Marktkapitalisierung 2022 vs. 2050 würde der Preis pro Polkadot von heute 7,36 USD auf 0,51 USD (!) in 2050 sinken müssen.
Somit ist Polkadot ein inflationärer Shitcoin, bei dem große Mengen der in Zukunft auf den Markt kommenden Polkadot an reiche Staker gehen werden…
Der Preis pro Polkadot wird bei Betrachtung dieser bereinigten Marktkapitalisierung massiv nachgeben.
Das ist natürlich ein ziemlich krasser Gegensatz und nicht alle Shitcoins sind so inflationär wie Polkadot aber es zeigt sehr anschauliche die Problematik auf.
Wer eine passive Anlagestrategie mit langfristigem Anlagehorizont ohne viel Arbeit will, der ist mit BTC bzw. ETH Hodl sicher am besten bedient, das steht ausser Frage. Dass ein Altcoin-Portfolio eine "aktive" Angelegenheit ist, um die man sich kümmern muss, die also Arbeit macht ist auch klar, da würde hier glaube niemand widersprechen.
Und nur weil ein Coin (noch dazu kein besonders großer) mittelprächtig performed hat, kann man das nicht auf alle Alts beziehen. Wenn ich Anfang 2020 in coins wie ADA, BNB, Doge, QNT, Matic oder Mana investiert habe, sind die selbst jetzt mit teilweise -90% vom ATH immernoch mit ~1000% im Plus und haben BTC damit locker abgehängt. Genauso gibt es aber dutzende coins die bei -99,999% stehen. Solange wir also über einzelne Coins reden sind wir hier immer im Bereich anekdotischer Evidenz.
Es geht ja gerade darum, dass so viele Altcoins einfach enttäuschen und dadurch fast der komplette Wert vernichtet wird, den man von diesem Shitcoin einst hatte.
Wenn man nun viele Altcoins auswählt, hat man das Problem, dass es extrem viel Arbeit ist, diese Coins erst einmal zu recherchieren und dann auch noch ale einzeln kaufen und verwahren zu müssen. Beim Verkaut der gleiche Salat schon wieder. Das macht sehr viel Arbeit und gleichzeitig ist selbst das noch keine Garantie auf Erfolg, da es eher in Richtung Glücksspiel geht.
Mein Ansatz ist hier ein anderer: Wenn man pauschal in jeden coin der sagen wir Top100 investiert ist, dann bedeutet das auch, dass man auch alle Juwelen (zukünftige top10) früh mitnimmt nämlich dann wenn sie in die Top100 rutschen. Und weil man dann bereits bei sehr geringer Marktkapitalisierung einsteigt lässt das nach oben genug luft für nen 100x oder mehr. Die frage ist lediglich ob der "Beifang" an Shitcoins die Erträge auffrisst oder ob wir mit dem Ansatz trotzdem noch besser fahren als BTC hodl.
Gena, das wäre interessant, zu untersuchen.
Mal schauen, was unsere Reihe oben dazu ergibt, wobei auch hier Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt die Aussage etwas verzerren können.
Klar ist auch, dass man am besten fährt wenn man nur den Bullen mitnimmt und vorm Bären wieder All-out geht, das gilt aber für BTC und Alts gleichermaßen.
Für den letzten Zyklus habe ich das jetzt mal wie folgt simuliert:
1. Einstieg in den Bullen war der CTO Indikator der bereits hier beschrieben wurde:
https://bitcointalksearch.org/topic/trendtraden-54384742. Gewichtung entsprechend der beschriebenen 1/Rang-Systematik, wobei die Ränge (bereinigt um Stablecoins) hierher kommen:
https://coinmarketcap.com/historical/20200503/3. alles händisch bei cryptocompare eingepflegt und portfolios erstellt.
Fazit:
Das Top30 Altcoinportfolio hat BTC im Bullen klar outperformed (ca. Faktor 1,5x -2x) und hat den Vorsprung auch im Bären nicht mehr her gegeben.
Beim Top31-100 Altcoinportfolio war der Vorsprung im Bullen noch deutlicher (in Spitze ca. Faktor 3x), allerdings haben die coins im Bären auch stärker nachgegeben, sodass zuletzt BTC wieder gleichauf war.
Das geht nicht wirklich über ein allgemeines Grundrauschen hinaus und kommt vermutlich auf wenige Altcoins an, die den Bitcoin ausperformt haben.
Ob diese auch beim nächten Zyklus dabei sind und somit das Portfolio ins Plus bringen, steht in den Sternen.
Zudem würde ich hier die Perioden herausstellen, in denen das Altcoinprotfolio besser lief: das sind lediglich die beiden starken Anstiege von März/April bis Mai 2021 und von August bis September 2021.
Zu jeder anderen Zeit lief Bitcoin besser.
Selbst, wenn man auf diese marginalen Gewinne spekuliert, die im nächsten Zyklus vielleicht nicht einmal mehr vorhanden sind, ist es die Frage, ob der zeitliche Mehraufwand diese marginalen Gewinne rechtfertigt.
Ein weiteres Problem ist wieder der Einstiegszeitpunkt, der leider auf Kaffesatzleserei basiert.
Bei der Auswertung würde es daher mehr Sinn machen, einem Mittelwert der Differenz über die gesamte Zeit darzustellen. Sich einfach den höchsten Punkt herauszusuchen und den als Referenz zu verwenden, ist nicht seriös.
Denn wenn man definitiv wüsste, wann der Bullenmarkt beginnt und endet, würde man folgerichtig nur Bitcoin kaufen müssen und hätte dann selbst ein halbes Jahr später bereits garantierten Gewinn.
Damit ist das in der Realität nicht anwendbar.
Danke trotzdem für deine Recherche, gibt ein bisschen Merit für die Mühe.