du gehst von einer Annahme aus, die man so nicht stehen lassen kann. Nämlich das die 51% aus den vorhandenen Minerpools sich gebildet haben. Geh mal statt dessen davon aus, das du nur temporär neue Miningleistung zubutterst. Sagen wir (wegen der einfachen Rechnung im Kopf) wir haben 100 Hash/s. Nun kommt ein "Betrüger" und überweist 10.000 btc(auch hier muss man deine 1btc Betrugssumme mal rausnehmen und realistische Summen benutzen), wartet die 6 Bestätigungen ab, bekommt seinen Gegenwert und pusht dann 4 std lang mit 300Hash/s SEINE Blockchain die keine solche transaktion mehr beeinhaltet. Also die 10.000 liegen wieder bei ihm rum in dieser Blockchain. Nach 4 Std hat er die längere Chain, die Nodes übernehmen es, er schaltet seine Rechenleistung wieder weg, die vorhandenen Miner arbeiten wieder mit 100Hash/s.
Ich sehe, ehrlich gesagt, nicht, wo dein Argument überhaupt liegt.
Der Rogue-Miner hat in dem Fall exakt den selben "Verlust", wie wenn er "aus der Mitte der vorhandenen Miner" kommt.
Hätte er sich "ehrlich" verhalten, hätte er mit seiner Rechenleistung
zusätzliche Coins in der Main-Chain generiert.
Betriebswirtschaftlich stellen diese "verlorenen" Block-Rewards "Opportunity Costs" seines Angriffs dar.
Das ist im Übrigen
die grundsätzliche Überlegung zu Proof of Work.
Es ist
wirtschaftlich nicht attraktiv, sich "unehrlich" zu verhalten.
Den in der kurzen Zeit wird die Difficult nicht erhöht, also kann er locker vorbei ziehen.
Mit der Erhöhung der Difficulty hat das genau nichts zu tun. Die Difficulty passt sich auch in meinem Beispiel natürlich nicht an.
Den in der kurzen Zeit wird die Difficult nicht erhöht, also kann er locker vorbei ziehen. Und um so hohe Miningleistung mal eben aktivieren zu können, muss viel Geld da sein, also sind 10.000 btc reinzuwerfen auch machbar. Der dadurch fehlende Ertrag von 40 oder 50 btc spielt dann keine Rolle mehr.
Genau "um so hohe Miningleistung mal eben aktivieren zu können, muss viel Geld da sein".
Und man muss bereit sein, mit diesem vielen Geld weniger Geld zu machen, als wenn man ehrlich geblieben wäre.
Daher auch noch mein kurzer Hinweis, dass es für einen Angreifer, dem es nicht auf das Geld ankommt, durchaus möglich ist, z.B. DOS-Attacken auf das Netzwerk zu fahren (aber das muss ich noch ein wenig ausarbeiten, um es in die FAQ aufzunehmen).
Du hast allerdings in soweit recht, als man wenn die Zahlung zurück gebucht wird, auch den Eigentumsanspruch an der ware verliert. Zumindest dann, wenn man selbst wieder in den Besitz des Geldes kommt, egal durch welchen Umstand. Das ist kein Betrug, sondern es wird zur Unterschlagung, wenn ich die Ware nicht zurück gebe.
Was es genau ist, ist natürlich eine Frage der Jurisdiktion, in der es passiert, aber von mir aus auch Unterschlagung.
Wobei ich eher den Betrug sehe, IMHO.
Profit ist da aber drin und Gerichtlich wird die Durchsetzung der Ansprüche nicht ganz einfach.
Nein. Und jein. Die Durchsetzung der Ansprüche in z.B. China gegenüber einem Miner dort ist sicher nicht trivial.
Aber aufgrund seiner großen Mining-Farm ist der Rogue-Miner schonmal relativ leicht ausfindig zu machen.
Und als weiteren Punkt möchte ich die Zentralisierung erwähnen.
Dabei gehts um ähnliche Effekte wie OpenSource. Theoretisch können alle Programmierer der Welt OpenSource prüfen auf Fehler. Praktisch prüfen es nur die welche es auch programmiert haben.
Entscheidend ist nicht, wie viele Personen den Bitcoin-Sourcecode prüfen.
Wichtiger ist, welche Interessen diejenigen verfolgen, die es tun.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass zumindest größere Bitcoin-Börsen, Online-Wallets, Zahlungsdienstleister wie Bitpay etc. schon aus "versicherungstechnischen" Gründen gelegentlich einen Blick auf die Entwicklung werfen.
Schließlich stehen und fallen deren Unternehmen und ggf. große Teile ihrer Assets mit der Sicherheit des Netzwerks.
Solange also nicht diese Stellen sich alle gleichzeitig verschwören gegen die Nutzer, kann man Bitcoin als "sicher" ansehen.
Nun sind die Interessen dieser Unternehmen teils sehr unterschiedlich, aber eines haben wohl die meisten gemeinsam:
keines dieser Unternehmen will Bitcoin scheitern sehen. Damit würde jeweils auch das eigene Business-Modell stürzen.
So ist dann die Realität. Die Menschen sind in der Masse nicht intelligenter als eine Herde Schafe. Intelligent sind wir nur als Einzelne.
Du irrst. Die "unsichtbare Hand des Marktes" stellt die Schwarmintelligenz von Unternehmen dar, die über Bitcoin "wachen".
Mir gings also auch eher drum, es in soweit umzustricken, das man sieht, das es möglich ist UND Profitabel. Vermutlich würden aktuell 1.000.000 btc reichen, es profitabel zu machen. Jedoch würde das erfordern, das jemand 6-7% der btc die es insgesamt gibt aufkauft um damit einen Deal abzuwickeln.
Vielleicht sollte ich das nochmal ein wenig ausformulieren, aber ich wollte die FAQ eigtl. einfach halten.
Ja, 51%-Attacken können profitabel sein. Und zwar sind sie das immer genau dann, wenn die Summe, die man durch Blockrewards verliert, geringer ist als die Summe die man durch den Doublespend gewinnt.
Das lässt sich sogar in eine Formel bringen, bei der man für eine gegebene Transaktion und die Anzahl der Confirmations berechnen kann, wieviel Prozent der Rechenleistung des Netzwerks nötig wären, um den Angriff profitabel durchzuführen.
Im Beispiel in der FAQ wird der Angriff ja z.B. schon profitabel, wenn Bob 45 BTC klauen kann.
Die Formel muss ich mal wieder raussuchen / nachrechnen, habe ich gerade nicht zur Hand.Zumal wir dabei wohl auch von weniger als 1000 Menschen auf der ganzen Welt reden die es überhaupt machen könnten. Also korrekt, aktuell ein theoretisches Scenario, aber eines das realistisch wird, wenn die Hashleistung absinkt. Es muss nur soweit runter sinken, das ein Deal in einer Größenordnung die sich Gauner noch leisten können realistisch wird. 10.000.000 Dollar kann eine kriminelle Vereinigung locker aufbringen. Einige Terrororganisationen kommen auch auf ne halbe Milliarde. Und mit dem Geld Waffen kaufen und das Geld zurück zu holen ist durchaus interessant für die. Sich mit 10.000.000 genug Rechenleistung zu kaufen statt 50.000.000 für die Waffen zu bezahlen ist ein guter Deal. Was dann auch zeigt, das es eher weniger den Normaluser betrifft. Den die Betrüger werden ja nicht ALLE Transaktionen canceln, sie erzeugen ja Blöcke. Sie werden also auch alle anderen Transaktionen laufen lassen. Je weniger Aufruhr desdo weniger Probleme für die Gauner.
Ich glaube ganz ehrlich, du verwechselst hier einfach die Majority Attack mit der Profitabilität von Mining oder so. Was du da schriebst, ergibt IMHO keinen Sinn. In jedem Fall verstehe ich nicht, worauf du hinaus willst.