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Topic: Liste volkstümlicher Bitcoin Irrtümer - FAQ - page 5. (Read 11135 times)

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Daumen hoch für diesen guten Thread! Gerade für Anfänger ist er sehr hilfreich. Hab mir gleich mal ein Lesezeichen gesetzt. Werd mal ein Link mit diesem Thread an ein paar Freunden schicken, die immer schon mal mehr über Bitcoin und Co. wissen wollten. Ich finde, dafür ist der Thread sehr gut und erklärt einiges. Danke dir für deine Mühe!
qwk
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Bitcoin Dominance
In engem Zusammenhang mit der sog. Market Cap steht die Bitcoin Dominance.
Darin sehen die Befürworter von Altcoins einen Indikator dafür, ob und wann Bitcoin die Stellung als wichtigste Kryptowährung verlieren wird.
Der Wert der Dominance ist einfach der Anteil, den Bitcoin am "Gesamt-Market Cap" aller Kryptowährungen hat.
Aller Kryptowährungen? Nein, natürlich wird nur eine willkürliche Auswahl der "wichtigsten" Kryptowährungen betrachtet.
Daran sieht man schon, wie lächerlich dieser Wert eigentlich ist.
Irgendeine Person überlegt sich, welche Kryptowährungen "wichtig" sind.
Diese Kryptowährungen werden mit ihrem unsinnigen Market Cap zusammengezählt.
Dieser Wert wird mit dem ebenso unsinnigen Market Cap von Bitcoin verglichen.
WTF Roll Eyes
Ich bin selbst nur ein kleiner Wirtschaftsinformatiker, der nicht für sich in Anspruch nimmt, über besonders herausragende volkswirtschaftliche Fachkunde zu verfügen.
Aber ganz ehrlich? Das ist Bullshit.

Warum werden übrigens nicht alle Kryptowährungen "in einen Topf" geworfen? Natürlich, dann wäre die Bitcoin Dominance noch unsinniger. Schließlich könnte ich heute jederzeit QWK-Coin herausbringen (siehe in der FAQ unter Market Cap) und die Bitcoin Dominance würde sich auf einen Schlag auf ein Zehntel reduzieren.

Gegner meiner Argumentation werden jetzt einwenden, dass der Topf der Kryptowährungen nicht willkürlich gewählt wird, weil es sich ja um einen "Index" der wichtigsten Kryptowährungen handelt.
Indizes aber sind ebenso Unsinn wie die Market Cap. Siehe dazu auch Index / Indizes.


Index / Indizes
Indizes wie z.B. der DAX, Dow Jones, S&P, Nikkei haben in der klassischen Finanzwelt eine lange Tradition.
Solide "verarbeitete" Indizes haben dabei durchaus ihre Daseinsberechtigung.
Schließlich lassen sich aus ihrem Verlauf  Rückschlüsse auf die allgemeine Wirtschaftsleistung eines Landes / einer Branche ziehen.

Aber: Indizes unterliegen den selben Fehlerquellen wie Fonds.
Der Rückblick auf die Entwicklung eines Index oder Fonds lässt keinen eindeutigen Rückschluss auf die Entwicklung der jetzt enthaltenen Assets zu.
Das liegt daran, dass sich die Zusammensetzung eines Index oder Fonds regelmäßig ändert.
Im DAX z.B. sind nicht immer die selben 30 Unternehmen enthalten, sondern stets die 30 größten Unternehmen.
"Schrumpft" ein Unternehmen, fliegt es aus dem DAX. Es wird ersetzt durch das nächstgrößere Unternehmen.
Im Falle des DAX sind solche Veränderungen eher selten (grob geschätzt wird im Durchschnitt jedes Jahr ein Unternehmen ausgetauscht).

Damit ergibt sich durch den Blick auf solche Indizes ein verzerrtes Bild des Erfolgs.
Die jeweils schlechtesten Performer scheiden aus, die jeweils besten Performer kommen hinzu.
Es ist klar, dass eine solche Sichtweise ins Positive verzerrt ist.

Vereinfacht lässt sich also sagen: je häufiger Wechsel in der Zusammensetzung eines Index stattfinden, desto geringer ist seine Aussagekraft.

Kleine Anmerkung am Rande: Im Falle von Fonds führt das im Übrigen zu einer Verschlechterung der Performance des jeweiligen Fonds. Weil stets der schlechteste Performer (i.d.R. mit Verlust) abgestoßen wird und zugleich ein kurzfristig guter Performer nachrückt (häufig nach einer erheblichen Kurssteigerung teuer eingekauft), fahren Fonds praktisch automatisch immer ein schlechteres Ergebnis ein als eine zufällige Verteilung auf unterschiedliche Werte im Spektrum.
qwk
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du gehst von einer Annahme aus, die man so nicht stehen lassen kann. Nämlich das die 51% aus den vorhandenen Minerpools sich gebildet haben. Geh mal statt dessen davon aus, das du nur temporär neue Miningleistung zubutterst. Sagen wir (wegen der einfachen Rechnung im Kopf) wir haben 100 Hash/s. Nun kommt ein "Betrüger" und überweist 10.000 btc(auch hier muss man deine 1btc Betrugssumme mal rausnehmen und realistische Summen benutzen), wartet die 6 Bestätigungen ab, bekommt seinen Gegenwert und pusht dann 4 std lang mit 300Hash/s SEINE Blockchain die keine solche transaktion mehr beeinhaltet. Also die 10.000 liegen wieder bei ihm rum in dieser Blockchain. Nach 4 Std hat er die längere Chain, die Nodes übernehmen es, er schaltet seine Rechenleistung wieder weg, die vorhandenen Miner arbeiten wieder mit 100Hash/s.
Ich sehe, ehrlich gesagt, nicht, wo dein Argument überhaupt liegt.
Der Rogue-Miner hat in dem Fall exakt den selben "Verlust", wie wenn er "aus der Mitte der vorhandenen Miner" kommt.
Hätte er sich "ehrlich" verhalten, hätte er mit seiner Rechenleistung zusätzliche Coins in der Main-Chain generiert.
Betriebswirtschaftlich stellen diese "verlorenen" Block-Rewards "Opportunity Costs" seines Angriffs dar.
Das ist im Übrigen die grundsätzliche Überlegung zu Proof of Work.
Es ist wirtschaftlich nicht attraktiv, sich "unehrlich" zu verhalten.

Den in der kurzen Zeit wird die Difficult nicht erhöht, also kann er locker vorbei ziehen.
Mit der Erhöhung der Difficulty hat das genau nichts zu tun. Die Difficulty passt sich auch in meinem Beispiel natürlich nicht an.

Den in der kurzen Zeit wird die Difficult nicht erhöht, also kann er locker vorbei ziehen. Und um so hohe Miningleistung mal eben aktivieren zu können, muss viel Geld da sein, also sind 10.000 btc reinzuwerfen auch machbar. Der dadurch fehlende Ertrag von 40 oder 50 btc spielt dann keine Rolle mehr.
Genau "um so hohe Miningleistung mal eben aktivieren zu können, muss viel Geld da sein".
Und man muss bereit sein, mit diesem vielen Geld weniger Geld zu machen, als wenn man ehrlich geblieben wäre.
Daher auch noch mein kurzer Hinweis, dass es für einen Angreifer, dem es nicht auf das Geld ankommt, durchaus möglich ist, z.B. DOS-Attacken auf das Netzwerk zu fahren (aber das muss ich noch ein wenig ausarbeiten, um es in die FAQ aufzunehmen).

Du hast allerdings in soweit recht, als man wenn die Zahlung zurück gebucht wird, auch den Eigentumsanspruch an der ware verliert. Zumindest dann, wenn man selbst wieder in den Besitz des Geldes kommt, egal durch welchen Umstand. Das ist kein Betrug, sondern es wird zur Unterschlagung, wenn ich die Ware nicht zurück gebe.
Was es genau ist, ist natürlich eine Frage der Jurisdiktion, in der es passiert, aber von mir aus auch Unterschlagung.
Wobei ich eher den Betrug sehe, IMHO.

Profit ist da aber drin und Gerichtlich wird die Durchsetzung der Ansprüche nicht ganz einfach.
Nein. Und jein. Die Durchsetzung der Ansprüche in z.B. China gegenüber einem Miner dort ist sicher nicht trivial.
Aber aufgrund seiner großen Mining-Farm ist der Rogue-Miner schonmal relativ leicht ausfindig zu machen. Wink

Und als weiteren Punkt möchte ich die Zentralisierung erwähnen.
Dabei gehts um ähnliche Effekte wie OpenSource. Theoretisch können alle Programmierer der Welt OpenSource prüfen auf Fehler. Praktisch prüfen es nur die welche es auch programmiert haben.
Entscheidend ist nicht, wie viele Personen den Bitcoin-Sourcecode prüfen.
Wichtiger ist, welche Interessen diejenigen verfolgen, die es tun.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass zumindest größere Bitcoin-Börsen, Online-Wallets, Zahlungsdienstleister wie Bitpay etc. schon aus "versicherungstechnischen" Gründen gelegentlich einen Blick auf die Entwicklung werfen.
Schließlich stehen und fallen deren Unternehmen und ggf. große Teile ihrer Assets mit der Sicherheit des Netzwerks.
Solange also nicht diese Stellen sich alle gleichzeitig verschwören gegen die Nutzer, kann man Bitcoin als "sicher" ansehen.

Nun sind die Interessen dieser Unternehmen teils sehr unterschiedlich, aber eines haben wohl die meisten gemeinsam:
keines dieser Unternehmen will Bitcoin scheitern sehen. Damit würde jeweils auch das eigene Business-Modell stürzen.

So ist dann die Realität. Die Menschen sind in der Masse nicht intelligenter als eine Herde Schafe. Intelligent sind wir nur als Einzelne.
Du irrst. Die "unsichtbare Hand des Marktes" stellt die Schwarmintelligenz von Unternehmen dar, die über Bitcoin "wachen".

Mir gings also auch eher drum, es in soweit umzustricken, das man sieht, das es möglich ist UND Profitabel. Vermutlich würden aktuell 1.000.000 btc reichen, es profitabel zu machen. Jedoch würde das erfordern, das jemand 6-7% der btc die es insgesamt gibt aufkauft um damit einen Deal abzuwickeln.
Vielleicht sollte ich das nochmal ein wenig ausformulieren, aber ich wollte die FAQ eigtl. einfach halten.
Ja, 51%-Attacken können profitabel sein. Und zwar sind sie das immer genau dann, wenn die Summe, die man durch Blockrewards verliert, geringer ist als die Summe die man durch den Doublespend gewinnt.
Das lässt sich sogar in eine Formel bringen, bei der man für eine gegebene Transaktion und die Anzahl der Confirmations berechnen kann, wieviel Prozent der Rechenleistung des Netzwerks nötig wären, um den Angriff profitabel durchzuführen.
Im Beispiel in der FAQ wird der Angriff ja z.B. schon profitabel, wenn Bob 45 BTC klauen kann.
Die Formel muss ich mal wieder raussuchen / nachrechnen, habe ich gerade nicht zur Hand.

Zumal wir dabei wohl auch von weniger als 1000 Menschen auf der ganzen Welt reden die es überhaupt machen könnten. Also korrekt, aktuell ein theoretisches Scenario, aber eines das realistisch wird, wenn die Hashleistung absinkt. Es muss nur soweit runter sinken, das ein Deal in einer Größenordnung die sich Gauner noch leisten können realistisch wird. 10.000.000 Dollar kann eine kriminelle Vereinigung locker aufbringen. Einige Terrororganisationen kommen auch auf ne halbe Milliarde. Und mit dem Geld Waffen kaufen und das Geld zurück zu holen ist durchaus interessant für die. Sich mit 10.000.000 genug Rechenleistung zu kaufen statt 50.000.000 für die Waffen zu bezahlen ist ein guter Deal. Was dann auch zeigt, das es eher weniger den Normaluser betrifft. Den die Betrüger werden ja nicht ALLE Transaktionen canceln, sie erzeugen ja Blöcke. Sie werden also auch alle anderen Transaktionen laufen lassen. Je weniger Aufruhr desdo weniger Probleme für die Gauner.
Ich glaube ganz ehrlich, du verwechselst hier einfach die Majority Attack mit der Profitabilität von Mining oder so. Was du da schriebst, ergibt IMHO keinen Sinn. In jedem Fall verstehe ich nicht, worauf du hinaus willst.
qwk
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Shitcoin Minimalist
Geile Beiträge..Wirklich sehr gut. Wir stehen aber kurz davor, dass der erste Quantencomputer entwickelt wird. Natürlich noch nicht für die Masse, aber in Forschungslabor. Wenn so ein Quantencomputer ans Netz ginge, kann jede Blockchain auf PoW dicht machen. Die Technik überholt einfach alles.
Nein. Habe ich eben ergänzt.
Hast dir trotzdem 1 merit verdient für die Frage Smiley
qwk
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Shitcoin Minimalist
Quantencomputer ...
Quantencomputer sind geile Scheiße. Eine unmittelbare Bedrohung für Bitcoin sind sie nicht.
a) Angriff auf Mining / PoW - SHA256
b) Bitcoins werden "geklaut" / Angriff auf Signaturen / Adressen - secp256k1
c) Grundlagen

a) Angriff auf Mining / PoW mit SHA256
PoW mit SHA256 ist die nächsten 10 bis 20 Jahre sicher vor Quantencomputern.
Ein Wechsel des PoW-Algorithmus ist problemlos mit angenehmer Vorlaufzeit machbar.
"Quantensichere" PoW-Algorithmen existieren bereits.


Nach dem gegenwärtigen Stand der Technik ist zu erwarten, dass Quantencomputer frühestens in ca. 10 Jahren soweit entwickelt sind, dass ein einzelner Quantencomputer in etwa die Rechenleistung eines einzelnen ASIC-Miners von heute erreicht.
Vermutlich wird dieser Quantencomputer dann noch immer erheblich teurer sein als ein ASIC.
Zugleich werden sich auch ASIC-Miner in den kommenden zehn Jahren noch weiterentwickeln.
Bis Quantencomputer also in einem Umfang und einer Leistungsfähigkeit wie das gesamte zukünftige Bitcoin-ASIC-Netzwerk zur Verfügung stehen, dürften eher 15 bis 20 Jahre vergehen.
Dies sind eher optimistische Schätzungen.

Diese Entwicklung kommt dabei natürlich nicht über Nacht. In dem Maße, in dem sich Quantencomputer weiterentwickeln, wird die Motivation des Bitcoin-Netzwerks steigen, einen alternativen Proof-of-Work-Algorithmus zu verwenden.
Quantencomputer-"sichere" Algorithmen sind heute schon bekannt.
Ein Wechsel des PoW von Bitcoin kann dann mit entsprechend langer Vorlaufzeit angegangen werden.

Das Konzept "Proof of Work" insgesamt ist dabei im Übrigen nicht bedroht.
Lediglich der Algorithmus SHA256 (und viele andere) ist nicht dauerhaft "Quantenfest".

b) Bitcoins werden "geklaut" / Angriff auf Signaturen / Adressen - secp256k1
Bitcoins auf noch nicht benutzten Adressen sind die nächsten 10 bis 20 Jahre sicher.
Bitcoins auf mehrfach verwendeten Adressen könnten bereits in ca. 10 Jahren unsicher werden.
Bitcoins, die man von bisher nicht verwendeten Adressen versendet, könnten in frühestens 10 Jahren gefährdet sein, insbesondere wenn ein Angreifer zugleich große Teile der Rechenleistung im Bitcoin-Netzwerk kontrolliert.


Auch Quantencomputer können zu einer bekannten Bitcoin-Adresse den Private Key nicht direkt errechnen. Der Grund hierfür ist ganz einfach, dass auch Quantencomputer Hash-Funktionen nicht rückwärts berechnen können. Um so etwas zu tun, muss auch der Quantencomputer "Brute Force" anwenden, dabei ist er zwar schneller als "normale" Computer, aber es gilt das unter "Angriff auf SHA256" gesagte.
Warum Hash-Funktionen? Weil eine Bitcoin-Adresse ein Hash eines Public Key ist.

Quantencomputer können aber prinzipiell aus einem Public Key den Private Key errechnen.
Der Public Key einer Bitcoin-Adresse wird immer dann öffentlich gemacht, wenn damit signiert wird.
Also üblicherweise, wenn man Bitcoins versendet.

Das ist insofern kein Problem, als nach dem Versenden keine Bitcoins mehr auf der Adresse liegen.
Der Angriff auf den jetzt öffentlichen Private Key ist also hinterher folgenlos.

Problematisch wird es erst dann, wenn Benutzer Adressen mehrfach verwenden (wovor schon der Erfinder von Bitcoin, Satoshi Nakamoto, eindrücklich gewarnt hat, und was in keiner seriösen Wallet-Software voreingestellt ist).
Ist die Adresse einmal benutzt, liegt der Public Key öffentlich zugänglich in der Blockchain.
Der glückliche Besitzer eines Quantencomputers kann nun in aller Ruhe den Private Key dazu errechnen.
Sobald er den hat, überweist er sich die Bitcoins auf sein eigenes Konto.
Die Leistungsfähigkeit heutiger Quantencomputer ist dafür aber nicht ausreichend.

Informatiker gehen aber davon aus, dass ein einzelner Quantencomputer bereits in ca. 10 Jahren nur noch ca. 30 Minuten brauchen dürfte, um das zu erreichen.

Anders gesagt: Bitcoin-Adressen wiederzuverwenden, ist schon heute ein massives Sicherheitsrisiko.
Übrigens: Auch das Signieren von Nachrichten mit einer Bitcoin-Adresse veröffentlicht den Private Public Key!

Versendet man Bitcoin von einer bisher nicht benutzten Adresse, setzt man sich gegenüber Quantencomputern einer Art Race-Attack aus. In dem Moment, in dem die Transaktion ins Netzwerk übertragen wird, kann der Quantencomputer einen Angriff auf den Private Key starten.
Braucht er hierfür weniger Zeit, als für die erste Confirmation im Netzwerk benötigt wird, kann er eine eigene Transaktion schreiben, in der er die Bitcoins auf dieser Adresse auf sein Konto überweist.
Kontrolliert er gleichzeitig große Teile der PoW-Rechenleistung im Netzwerk, kann er die Zeitspanne für so einen Angriff auch verlängern.

Noch sind Quantencomputer nicht leistungsfähig genug.
Auch dann Jahren werden Quantencomputer vermutlich noch so teuer sein, dass sich Angriffe auf einzelne Adressen nicht lohnen.
Zehn Jahre sind eine optimistische Annahme für die Entwicklungsgeschwindigkeit von Quantencomputern.
Wahrscheinlich wird es eher 20 Jahre dauern, bis von Quantencomputern ernsthafte Bedrohungen des Bitcoin-Netzwerks ausgehen.
Die Entwicklung entsprechend leistungsfähiger Quantencomputer passiert nicht über Nacht.
Wenn Quantencomputer sich so weit entwickeln, ist nicht nur Bitcoin betroffen, sondern weite Teile der aktuellen kryptographischen Private-Public-Key-Infrastruktur.
Es gibt Lösungen für die kommenden Probleme.
Diese Lösungen durchzusetzen, wird mit zunehmender "Bedrohung" durch Quantencomputer voraussichtlich einfacher.

c) Grundlagen
Die Zahlen hierzu stammen überwiegend aus der umfassendsten, mir bekannten wissenschaftlichen Veröffentlichung zum Thema.
Diese möchte ich jedem geneigten Leser ans Herz legen.
Keine Angst, den Text des Artikels kann auch ein Laie einigermaßen verstehen.
Die Mathematik kann ich selbst nicht überprüfen, dazu bin ich zu doof. Wink

Hier der Link zum Artikel:
https://arxiv.org/pdf/1710.10377.pdf

Auszüge:
We find that the proof-of-work used by Bitcoin is relatively resistant to substantial speedup by quantum computers in the next 10 years, mainly because specialized ASIC miners are extremely fast compared to the estimated clock speed of near-term quantum computers.

On the other hand, the elliptic curve signature scheme used by Bitcoin is much more at risk, and could be completely broken by a quantum computer as early as 2027, by the most optimistic estimates.

The elliptic curve signature scheme used by Bitcoin is well-known to be broken by Shor’s algorithm [Sho99] for computing discrete logarithms. We analyse exactly how long it might take to derive the secret key from a published public key on a future quantum computer.
This is critical in the context of Bitcoin as the main window for this attack is from the time a transaction is broadcast until the transaction is processed into a block on the blockchain with several blocks after it.
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Es werden über 3000 Menschen im Strassenverkehr getötet, durch Gewaltverbrechen deutlich weniger. Trotzdem haben die Menschen mehr Angst vor einem Gewaltverbrecher als vor einem Auto. Unlogisch, aber ist so.
werde nicht zustimmen, habe persönlich keine Angst vom Gewaltverbrechen

Ich auch nicht. Genausowenig wie vor dem Strassenverkehr, den Waffen oder den Politikern. Ich respektiere jedoch die Risiken, die der jeweilige Bereich mit sich bringt und versuche, diese Risiken durch sachkundigen Umgang in diesen Gefahrenbereichen zu minimieren.
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Es werden über 3000 Menschen im Strassenverkehr getötet, durch Gewaltverbrechen deutlich weniger. Trotzdem haben die Menschen mehr Angst vor einem Gewaltverbrecher als vor einem Auto. Unlogisch, aber ist so.
werde nicht zustimmen, habe persönlich keine Angst vom Gewaltverbrechen

Quote
Und daran scheitern dann Computer mit ihren Wahrscheinlichkeitsvorhersagen.
die Scheitern weil: überall seit Ewigkeiten die Wahlen manipuliert sind  Cry was natürlich summa summarum ohne Bedeutung ist,
weil „die die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden und die die Entscheiden würden nicht gewählt.“ ein  Zittat von jemand der es zu 150% weiß (s. Seehofers Geständnis)
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Geile Beiträge..Wirklich sehr gut. Wir stehen aber kurz davor, dass der erste Quantencomputer entwickelt wird. Natürlich noch nicht für die Masse, aber in Forschungslabor. Wenn so ein Quantencomputer ans Netz ginge, kann jede Blockchain auf PoW dicht machen. Die Technik überholt einfach alles.

sicher?
ich sehe den Quantencomputer nicht mal in nächsten 10 J. stehen  Shocked
alles wieder nur FOMO um Subventionsgeld abzukassieren, und nach 5j wenn das Geld verbraten ist,
werden die Firmen sagen: ups hat doch noch nicht geklappt, wir sind aber ganz, ganz nah brauchen für den letzten Schritt der Verwirklichung paar Milliarden  Grin Grin Grin  
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Geile Beiträge..Wirklich sehr gut. Wir stehen aber kurz davor, dass der erste Quantencomputer entwickelt wird. Natürlich noch nicht für die Masse, aber in Forschungslabor. Wenn so ein Quantencomputer ans Netz ginge, kann jede Blockchain auf PoW dicht machen. Die Technik überholt einfach alles.
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ja, wie ich im zweiten Absatz ja erwähnte, Computerscripte können noch so ausgefeilt sein, der Mensch reagiert anders als man sich das in der Logik wünscht. Manche Menschen reagieren sogar ausgesprochen unlogisch. Man sagt ihnen, wie gefährlich etwas ist und sie ignorieren es, weil sie noch nicht davon betroffen waren. Es werden über 3000 Menschen im Strassenverkehr getötet, durch Gewaltverbrechen deutlich weniger. Trotzdem haben die Menschen mehr Angst vor einem Gewaltverbrecher als vor einem Auto. Unlogisch, aber ist so. Und daran scheitern dann Computer mit ihren Wahrscheinlichkeitsvorhersagen.

Zum 51% Angriff: ja, er ist aktuell eher theoretischer Natur, weil die Hash-Menge so exorbitant hoch ist das man sie mit konventioneller Rechenleistung aus Supercomputern oder Cloudservern nur schwer erreichen kann. Die hochspezialisierten Bausteine der Miner würden bei konventionellen Rechnern eine gewaltige Menge an Rechenleistung erfordern, die sich wohl nicht mal mit einem 100.000 btc Deal refinanzieren liese.

Mir gings also auch eher drum, es in soweit umzustricken, das man sieht, das es möglich ist UND Profitabel. Vermutlich würden aktuell 1.000.000 btc reichen, es profitabel zu machen. Jedoch würde das erfordern, das jemand 6-7% der btc die es insgesamt gibt aufkauft um damit einen Deal abzuwickeln. Allerdings würde jeder der solche Geldsummen aufbringen kann, es nicht mehr in btc abwickeln. Zumal wir dabei wohl auch von weniger als 1000 Menschen auf der ganzen Welt reden die es überhaupt machen könnten. Also korrekt, aktuell ein theoretisches Scenario, aber eines das realistisch wird, wenn die Hashleistung absinkt. Es muss nur soweit runter sinken, das ein Deal in einer Größenordnung die sich Gauner noch leisten können realistisch wird. 10.000.000 Dollar kann eine kriminelle Vereinigung locker aufbringen. Einige Terrororganisationen kommen auch auf ne halbe Milliarde. Und mit dem Geld Waffen kaufen und das Geld zurück zu holen ist durchaus interessant für die. Sich mit 10.000.000 genug Rechenleistung zu kaufen statt 50.000.000 für die Waffen zu bezahlen ist ein guter Deal. Was dann auch zeigt, das es eher weniger den Normaluser betrifft. Den die Betrüger werden ja nicht ALLE Transaktionen canceln, sie erzeugen ja Blöcke. Sie werden also auch alle anderen Transaktionen laufen lassen. Je weniger Aufruhr desdo weniger Probleme für die Gauner.
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Und als weiteren Punkt möchte ich die Zentralisierung erwähnen.
Theoretisch ist eine Basis an Nodes auch noch da, die mitreden kann. Praktisch verlieren die aber, wenn die Masse der Nutzer es einfach nur nutzen will und sich an die halten die weniger streiten und mehr Blöcke machen(und damit folgen sie den Minern). Solange die also kein Geld verlieren ist ihnen egal, wer gewinnt und mit logischen rationalen Argumenten kommt man nicht weiter.
volle zustimmung hier, sieht man bei jedem kleineren coin... (und leider passt meiner meinung nach auch das reale beispiel..)

Bei Bitcoin haben wir den Fall letztes Jahr mal praktisch durchgespielt.  Wink

Die Miner hatten sich das auch so gedacht, dass sie mit koordinierter Mining Übermacht in Zukunft einen Präsidenten stellen könnnen und die weitere Entwicklung bestimmen. Wie wir inzwischen wissen, hat das Ganze nicht so funktioniert, wie sie sich das vorgestellt hatten. Die Praxis ist also doch nicht ganz so einfach, wie manche meinen, oder es gerne hätten.
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2 Dinge möchte ich nicht so unkommentiert stehen lassen

zum einen der 51% Angriff. Ja, mit 51% dauert es ewig bis ich eine längere Blockchain zusammen habe als der rest mit seinen 49%. Aber du gehst von einer Annahme aus, die man so nicht stehen lassen kann. Nämlich das die 51% aus den vorhandenen Minerpools sich gebildet haben. Geh mal statt dessen davon aus, das du nur temporär neue Miningleistung zubutterst. Sagen wir (wegen der einfachen Rechnung im Kopf) wir haben 100 Hash/s. Nun kommt ein "Betrüger" und überweist 10.000 btc(auch hier muss man deine 1btc Betrugssumme mal rausnehmen und realistische Summen benutzen), wartet die 6 Bestätigungen ab, bekommt seinen Gegenwert und pusht dann 4 std lang mit 300Hash/s SEINE Blockchain die keine solche transaktion mehr beeinhaltet. Also die 10.000 liegen wieder bei ihm rum in dieser Blockchain. Nach 4 Std hat er die längere Chain, die Nodes übernehmen es, er schaltet seine Rechenleistung wieder weg, die vorhandenen Miner arbeiten wieder mit 100Hash/s.

Den in der kurzen Zeit wird die Difficult nicht erhöht, also kann er locker vorbei ziehen. Und um so hohe Miningleistung mal eben aktivieren zu können, muss viel Geld da sein, also sind 10.000 btc reinzuwerfen auch machbar. Der dadurch fehlende Ertrag von 40 oder 50 btc spielt dann keine Rolle mehr.

ich würde eher sagen, das ist ein theoretisches beispiel und praktisch im moment nicht möglich.
nach deinem beispiel müsste der betrüger irgendwo 25,845,151.93 TH/s *3 auftreiben um das in 4h zu schaffen. denke, ich lehne mich nicht weit aus dem fenster wenn ich sage, soviel ist moment auf der welt nicht verfügbar, nicht mal wenn ich das silizium mitzähle.


Und als weiteren Punkt möchte ich die Zentralisierung erwähnen.
Dabei gehts um ähnliche Effekte wie OpenSource. Theoretisch können alle Programmierer der Welt OpenSource prüfen auf Fehler. Praktisch prüfen es nur die welche es auch programmiert haben. Und das auch nur soweit ihre zeit es wirklich zulässt viel auf Fehler zu schauen. Eventuell bildet sich eine Community, welche sich rein aufs Prüfen stürzt. Aber nur bei wenigen großen und populären Projekten. So ähnnlich ist es mit den Minern. Theoretisch ist eine Basis an Nodes auch noch da, die mitreden kann. Praktisch verlieren die aber, wenn die Masse der Nutzer es einfach nur nutzen will und sich an die halten die weniger streiten und mehr Blöcke machen(und damit folgen sie den Minern). Solange die also kein Geld verlieren ist ihnen egal, wer gewinnt und mit logischen rationalen Argumenten kommt man nicht weiter. Diese Nutzermasse interessiert nicht, welche möglichen Konsequenzen etwas hat. Solange sie nur ihre Transaktionen hinbekommen. So wie es fast allen Menschen egal ist wieviele Inder sterben, weil sie unter schlechten Arbeitsbedingungen produzieren. Gekauft wird weiterhin nach Preis. Und ich bin mir sicher, das 3/4 der Konsumenten weis, was abgeht. Aber es wird ignoriert. Mit Scheinargumenten  das Gewissen beruhigt. So wird es auch sein wenn sich die Masse der Miner mal entscheidet, etwas umzustellen, weil es ihnen Vorteile bringt. Man muss nur ein bischen schauen, was man dazu erzählt. Emotionen ansprechen, das ganze schönreden. Und der rationale Enthusiast wird mit seinen logischen Argumenten voll an die Wand fahren.

So ist dann die Realität. Die Menschen sind in der Masse nicht intelligenter als eine Herde Schafe. Intelligent sind wir nur als Einzelne.

volle zustimmung hier, sieht man bei jedem kleineren coin... (und leider passt meiner meinung nach auch das reale beispiel..)
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2 Dinge möchte ich nicht so unkommentiert stehen lassen

zum einen der 51% Angriff. Ja, mit 51% dauert es ewig bis ich eine längere Blockchain zusammen habe als der rest mit seinen 49%. Aber du gehst von einer Annahme aus, die man so nicht stehen lassen kann. Nämlich das die 51% aus den vorhandenen Minerpools sich gebildet haben. Geh mal statt dessen davon aus, das du nur temporär neue Miningleistung zubutterst. Sagen wir (wegen der einfachen Rechnung im Kopf) wir haben 100 Hash/s. Nun kommt ein "Betrüger" und überweist 10.000 btc(auch hier muss man deine 1btc Betrugssumme mal rausnehmen und realistische Summen benutzen), wartet die 6 Bestätigungen ab, bekommt seinen Gegenwert und pusht dann 4 std lang mit 300Hash/s SEINE Blockchain die keine solche transaktion mehr beeinhaltet. Also die 10.000 liegen wieder bei ihm rum in dieser Blockchain. Nach 4 Std hat er die längere Chain, die Nodes übernehmen es, er schaltet seine Rechenleistung wieder weg, die vorhandenen Miner arbeiten wieder mit 100Hash/s.

Den in der kurzen Zeit wird die Difficult nicht erhöht, also kann er locker vorbei ziehen. Und um so hohe Miningleistung mal eben aktivieren zu können, muss viel Geld da sein, also sind 10.000 btc reinzuwerfen auch machbar. Der dadurch fehlende Ertrag von 40 oder 50 btc spielt dann keine Rolle mehr.

Du hast allerdings in soweit recht, als man wenn die Zahlung zurück gebucht wird, auch den Eigentumsanspruch an der ware verliert. Zumindest dann, wenn man selbst wieder in den Besitz des Geldes kommt, egal durch welchen Umstand. Das ist kein Betrug, sondern es wird zur Unterschlagung, wenn ich die Ware nicht zurück gebe.

Profit ist da aber drin und Gerichtlich wird die Durchsetzung der Ansprüche nicht ganz einfach.

Und als weiteren Punkt möchte ich die Zentralisierung erwähnen.
Dabei gehts um ähnliche Effekte wie OpenSource. Theoretisch können alle Programmierer der Welt OpenSource prüfen auf Fehler. Praktisch prüfen es nur die welche es auch programmiert haben. Und das auch nur soweit ihre zeit es wirklich zulässt viel auf Fehler zu schauen. Eventuell bildet sich eine Community, welche sich rein aufs Prüfen stürzt. Aber nur bei wenigen großen und populären Projekten. So ähnnlich ist es mit den Minern. Theoretisch ist eine Basis an Nodes auch noch da, die mitreden kann. Praktisch verlieren die aber, wenn die Masse der Nutzer es einfach nur nutzen will und sich an die halten die weniger streiten und mehr Blöcke machen(und damit folgen sie den Minern). Solange die also kein Geld verlieren ist ihnen egal, wer gewinnt und mit logischen rationalen Argumenten kommt man nicht weiter. Diese Nutzermasse interessiert nicht, welche möglichen Konsequenzen etwas hat. Solange sie nur ihre Transaktionen hinbekommen. So wie es fast allen Menschen egal ist wieviele Inder sterben, weil sie unter schlechten Arbeitsbedingungen produzieren. Gekauft wird weiterhin nach Preis. Und ich bin mir sicher, das 3/4 der Konsumenten weis, was abgeht. Aber es wird ignoriert. Mit Scheinargumenten  das Gewissen beruhigt. So wird es auch sein wenn sich die Masse der Miner mal entscheidet, etwas umzustellen, weil es ihnen Vorteile bringt. Man muss nur ein bischen schauen, was man dazu erzählt. Emotionen ansprechen, das ganze schönreden. Und der rationale Enthusiast wird mit seinen logischen Argumenten voll an die Wand fahren.

So ist dann die Realität. Die Menschen sind in der Masse nicht intelligenter als eine Herde Schafe. Intelligent sind wir nur als Einzelne.
sr. member
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Kann mich dem Vorredner nur anschließen. Wird wenig gepostet, was wirklich heraussticht. Das hier tut es, entsprechend hab auch ich etwas Merit dagelassen.
sr. member
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Merit: 271
Gibt leider nicht allzu viel hochwertigen dt.sprachigen content hier, aber das hat definitiv Merit verdient!

Werde ich weiter verfolgen, ist ab sofort auf der Watchlist. Wink
hero member
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Super Tutorial. Vielen Dank dafür. Das ist auf jeden Fall mehr als 2 Merits wert. Waren nur meine letzten.  
Da werde ich mich jetzt durcharbeiten.
Edit: Frage hat sich aufgrund der großartigen Erklärungen erledigt Smiley
qwk
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Ergänzt:

Market Cap

Wohl der Begriff, der im Bitcoin-Bereich am unsinnigsten Verwendung findet, ist der Begriff "Market Cap".

Hier muss man einmal darauf hinweisen, dass dieser Begriff vorrangig in betrügerischer Absicht von Anbietern alternativer Coins missbraucht wird, um ihre eigenen Produkte zu verkaufen. Anders gesagt: "wo groß und deutlich Market Cap draufsteht ist immer Betrug drin".

Der Begriff "Market Cap" kommt aus der Finanzwelt und ist dort eine Metrik, die die Bewertung von Unternehmen anhand einer einzelnen, leicht zugänglichen Kennziffer ermöglicht.
Ein Unternehmen, dass z.B. in eine Million Aktien aufgeteilt ist, und bei dem eine einzelne Aktie für 100 Dollar gehandelt wird, hat eine Market Cap von 100 Millionen Dollar. Für Unternehmen ist diese Kenngröße auch ungefähr zutreffend.
Will jemand das gesamte Unternehmen kaufen, wird er ungefähr 100 Millionen auf den Tisch legen müssen.
Will er das gesamte Unternehmen verkaufen, darf er auch ungefähr einen Verkaufserlös von 100 Millionen erwarten.
Ganz exakt wird dieser Wert sicherlich nicht sein. Wenn ein Einzelner anfängt, alle Aktien eines Unternehmens aufzukaufen, wird der Kurs der Aktie sicherlich steigen, werden zahlreiche Aktien auf den Markt geworfen, fällt der Kurs entsprechend.

Selbst in der klassischen Finanzwelt wird der Market Cap kritisch gesehen, weshalb in der genaueren Bewertung von Unternehmen üblicherweise nur der sog. Streubesitz bei der Bemessung berücksichtigt wird, also ausschließlich die Firmenanteile, die nicht in den Händen von großen Anteilseignern sind.

Vor einigen Jahren haben nun fachunkundige Laien den Begriff Market Cap zum ersten Mal auf Bitcoin angewandt.
(Damals noch) ca. 12 Millionen Bitcoins multipliziert mit dem aktuellen Börsenkurs sollte einen Wert ergeben, der dem "Gesamtwert" von Bitcoin entspricht. Das war damals schon falsch, aber noch lediglich harmlose "Spielerei".

In der "Krypto-Welt" von heute werden aber neu geschaffene Altcoins mit einem besonders hohen Market Cap beworben.
Dabei wird einfach naiv gerechnet "es gibt eine Milliarde Coins X, ein Coin wird auf der Börse für 10 Dollar gehandelt, also ist Coin X insgesamt 10 Milliarden wert".

Wie lächerlich das ist, sei an folgendem Beispiel dargestellt:
Ich gehe heute hin, nehme den Quellcode von Bitcoin, ändere ein paar Zeilen, kompiliere das neu und nenne es "QWK-Coin". In QWK-Coin gibt es insgesamt 1 Billion Coins. Im ersten Block werden alle 1 Billion Coins auf meine Adresse ausgezahlt. Ein Freund kauft mir einen einzelnen QWK-Coin für
einen Dollar ab. Et voila = qwk ist Billionär. Forbes-Liste Platz 1.

Tatsächlich funktioniert dieser Hütchenspieler-Trick sogar in der Praxis. Ripple-Gründer Chris Larsen wurde zeitweise als Kandidat für Platz 15 der Forbes-Liste der reichsten Amerikaner gehandelt. Roll Eyes

Um es hier einmal deutlich zu sagen: Market Cap kann als Metrik für Währungen nicht sinnvoll Verwendung finden.
Währungen sind für ihren Wert zwingend darauf angewiesen, möglichst breit verteilt zu sein. Das bedeutet, dass es für den Wert einer Währung sogar schädlich wäre, wenn viele Einheiten in den Händen einiger weniger Anteilseigner sind. Der Extremfall, in dem alle Einheiten einer Währung einer Einzelperson gehören, macht diese Währung genau eines: wertlos. Dies ist bei Unternehmen nicht so. Die Firma Apple wird nicht dadurch wertlos, dass alle Aktien in den Händen einer Person sind.

Die Market Cap von Altcoins wird im Übrigen häufig von Anfang an "gefälscht". Noch im Vorfeld einer "Börsennotierung", also eines Listings an einer Coin-Börse, werden oft große Pakete von Coins an unterschiedliche Interessengruppen verteilt (nicht zuletzt die Börsen selbst werden auf diese Art
und Weise häufig dazu gebracht, die Coin zu listen). Damit wird der Anschein erweckt, es wären tatsächlich schon zahlreiche Coins zum Einstandspreis erworben worden.
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Hinzugefügt:

Bitcoin wird von einer besseren Coin abgelöst

Möglich. Im Moment aber sieht es zumindest nicht danach aus, dass dies besonders wahrscheinlich ist.
Kurz gesagt, Coins mit mehr Features sind fehleranfälliger und daher als Währung schlechter geeignet als Bitcoin.
Coins, die Zusatzfunktionen abbilden, sind effizienter, wenn sie Währungsfunktionalitäten nicht selbst abbilden, sondern hierfür z.B. Bitcoin nutzen.

Lange Antwort: Hinter dem Vorurteil, Coins mit mehr Features würden Bitcoin den Rang ablaufen, steckt die Annahme, dass ein Coin mit mehr Features "besser" ist als ein Coin mit weniger Features. Das mag auf den ersten Blick einleuchtend wirken. Tatsächlich lässt sich aber nicht begründen, warum das so sein sollte.
Zunächst muss man "besser" definieren. Inwiefern "besser"? D.h. in Bezug auf was? Für welchen (Einsatz-) Zweck? Für welche Nutzer?

Gehen wir einmal vom Beispiel "Coin" weg.
Ist ein Staubsauger mit mehr Funktionen automatisch "besser" als ein Staubsauger mit weniger Funktionen?
Die meisten Nutzer werden vermutlich einen Staubsauger mit der einfachen Funktion "einschalten, saugen" zu schätzen wissen.
Umgekehrt gibt es sicherlich Nutzer, die gerne einen Staubsauger mit App-Anbindung und Alexa-Sprachsteuerung hätten.
Als "Gerät zum Reinigen des Bodens von Staub" ist vermutlich die Funktionalität "einschalten, saugen" ausreichend, jede weitere Funktionalität macht das Gerät im Zweifelsfall nur komplizierter zu bedienen, fehleranfälliger, wartungsintensiver und vor allem teurer.

Insofern muss die Frage in Bezug auf Bitcoin also lauten, ob es Coins gibt, die mehr relevante Funktionen für die Funktionalität einer Coin aufweisen. Dies hat unter dem Gesichtspunkt der Bedürfnisse der Nutzer zu geschehen.
Für den einfachen Fall einer "Währung", also eines "Zahlungsmittels" für das Internet weist Bitcoin alle Funktionen auf, die dafür benötigt werden. Zumindest mir ist derzeit keine Altcoin bekannt, die in Bezug auf den Einsatz als Zahlungsmittel im Internet zusätzliche Funktionen aufweist, die hierfür
sinnvoll und nützlich sind. Das heißt natürlich nicht, dass es solche nicht geben kann.

Was aber bedeutet das im Hinblick auf Altcoins mit "Zusatzfeatures"?
Als "Währung" oder "Zahlungsmittel" sind diese nicht "besser" als Bitcoin.
Die zusätzlichen Features aber machen diese Altcoins "komplizierter", "fehleranfälliger", "wartungsintensiver" und "teurer". (Teurer ist hier nicht in Hinblick auf den Preis oder Wechselkurs zu sehen, sondern in Bezug auf den Aufwand von Ressourcen für die Bereitstellung der Funktionalität. Der hohe Ressourcenaufwand für Bitcoin- Mining trügt dabei, dient er doch nicht der Funktionalität von Bitcoin als Zahlungsmittel, sondern der Absicherung
des Netzwerks. Dazu aber an anderer Stelle der FAQ mehr. )
Wichtigste Funktionalität einer Währung dürfte im Übrigen regelmäßig deren Netzwerkeffekt sein.
Damit ist eine Mischung aus Verbreitung, Akzeptanz, Bekanntheit, Verfügbarkeit gemeint, an der sich messen lässt, wie wahrscheinlich es ist, dass z.B. ein Kunde und ein Händler in der Lage sind, eine Transaktion in dieser Währung abzuwickeln. Hier haben im Moment sicherlich klassische Zahlungsmittel wie Banken, Kreditkarten oder auch Paypal noch deutlich die Nase vorn. Unter den Coins aber dürfte Bitcoin hier noch immer mit gewaltigem Abstand das Feld anführen.

Als Mittel zu einem anderen Zweck als einer Währung mögen bestimmte Altcoins durchaus "besser" als Bitcoin sein.
Die naive Vorstellung "Coin X eignet sich sowohl als Währung als auch als Y und ist deswegen besser" bringt einen aber auch hier nicht wirklich weiter. Es gibt schließlich keinen guten Grund, warum Coin X die Funktionalität Y mit einer eigenen Währungsfunktionalität einschränken sollte.
Coin Z, der Funktionalität Y ohne eigene Währungsfunktion abbildet, für die Zahlungsfunktionalität aber auf eine geeignete Währungs-Coin wie z.B. Bitcoin setzt, ist naturgemäß wieder effizienter als Coin X und profitiert zudem vom Netzwerkeffekt von Bitcoin.

Um hier mal ein historisches Beispiel zu geben: Banken, die eine eigene Währung herausgeben, waren in der Vergangenheit keine Seltenheit, sondern die Regel (vereinzelt gibt es solche noch heute). Man darf also die Frage stellen, warum die Banken ihre Zusatzfunktionalitäten (Kreditvergabe etc.) heute lieber auf allgemein verfügbaren Währungen abbilden.
qwk
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Volkstümlich? Vom ganzen Volk kennen doch angeblich nur 4% Bitcoin, bzw. haben schonmal was damit zu tun gehabt Smiley.
Der Name "Liste volkstümlicher Bitcoin Irrtümer" ist in Anlehnung an Die Sammlung "Volkstümliche Rechtsirrtümer" (VRI) gewählt Wink
qwk
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"Wir gehen der Einfachheit halber davon aus, dass Bob nicht nur 51% der Rechenleistung hat, sondern 75%."
Wie soll das denn gehen? Um auf 75% Netzwerkmining zu kommen, brauchst eine Miningfarm, die wohl so gross sein müsste, wie ein Bundesland. Selbst damit, kämst wahrscheinlich nicht hin.
Geht ja nur darum, mir das Rechnen zu erleichtern. Wobei ich offensichtlich einen Rechenfehler drin habe, wenn man zusammenzählt, wieviele Blöcke pro Stunde insgesamt erzeugt werden. Ich werde das Beispiel wohl auf 1/3 und 2/3 des Netzwerks anpassen, das ist am allereinfachsten Grin
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