Ich schreibe aktuell an meiner Masterabeit zum BGE. Die klassische Pro-/Kontra-Argumentation führe ich dabei gar nicht, sondern analysiere, falls die Gesellschaft zum demokratischen Konsens kommen sollte, dass ein BGE eine gute Sache ist, die optimale Finanzierungsalternative.
Der Parameter, an welchem ich mich orientiere, ist hierbei die volkswirtschaftliche Wohlfahrt, also das BIP. Natürlich könnten theoretisch auch andere Maßstäbe verwendet werden, z.B. Gesundheitsniveau, "Glücksempfinden" & ähnliche. Sind nur leider sehr schwer zu quantifizieren.
In der klassischen Argumentation für ein BGE kann ein solches in Relation zum BIP neutral gestaltet werden, hierzu kommt es natürlich auf die Höhe an.
Werden "lediglich" andere Transferleistungen, wie Arbeitslosen-, Kranken-, Renten-, Pflege- und andere Bezüge abgeschafft, um sie durch ein BGE zu ersetzen, bleibt das ganze aufwandsneutral. Allerdings ist in solchen Fällen das BGE i.d.R. bei weitem nicht existenzsichernd.
Es geht also nur um die Frage, wie ein Überhang gegenüber klassischen Transferleistungen finanziert werden kann, und das muss wohl zwangsläufig über Steuern passieren.
Ob ein BGE letzten Endes für eine gestiegene Produktivität sorgt, und somit die höhere Belastung durch Steuern kompensiert, ist zumindest umstritten.
Ich selbst halte es für plausibel, dass der durch ein BGE
gestiegene Anreiz, auch geringfügigen Beschäftigungen nachzugehen, dafür sorgt, dass ein solches letzten Endes für Wachstum sorgt.
Ob der Effekt allerdings die Belastungen durch Steuern in vollem Umfang kompensiert, halte ich für fraglich.
Echte Erfahrungen dazu gibt es nicht, insofern ist das ein bisschen "raten ins Blaue hinein".