Ein hoher Aktienkurs durch Gelddruckerei erzeugt nicht automatisch Gewinne für das Unternehmen. Und er rechtfertigt auch sonst nichts weiter. Das, was wir heute an den Aktienmärkten sehen ist aufgeblasen durch die Inflation des Fiatgeldes durch die Zentralbanken.
Der hohe Aktienkurs selbst erzeugt keine Gewinne, soweit richtig.
Die Ausweitung der Geldmenge erhöht aber das "Angebot" an Geld auf dem Markt, dem die zunächst gleichbleibende "Nachfrage" nach Geld (Verkauf von Gütern und Dienstleistungen) gegenübersteht. Direkte Folge: fallende Geld-"Preise", oder anders ausgedrückt: höhere Waren-Preise.
Höhere Waren-Preise führen zu Mehreinnahmen.
Mehreinnahmen bei gleicher Produktivität = steigender Gewinn.
Definiere "Produktivität von Unternehmen"!
Äh, welche Definition willst du?
Durch das nächste iPhone, welches in 1 oder 2 Jahren obsolet wird?
Ja, auch.
Auch "unnütze" Güter und Dienstleistungen werden produziert und konsumiert, das rechtfertigt keine Kritik an den volkswirtschaftlichen Grundlagen.
Dass eine gewisse Konsumkritik oder ein gerüttelt Maß an Kulturpessimismus gerechtfertigt sein mag, wenn Ronaldo und Messi bei jedem Transfer teurer werden, will ich nicht abstreiten
Wer hier dem Irrtum aufsitzt ist noch nicht entschieden. Dadurch, dass Produkte auf Pump produziert und gekauft werden, weil sie angeblich so innovativ sind, wird eine Steigerung der Produktionsleistung vorgegaukelt, welche so nicht existiert!
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:
Auch "Pump", also das durch Kredit entstandene Geld, ist Teil der Geldmenge.
Wird die Geldmenge "einfach so" ausgeweitet, ohne dass dem eine tatsächliche Steigerung der Produktivität gegenübersteht, kommt es zu unerwünschter "Über"-Inflation.
Das kann schon mal kurzfristig vorkommen, ohne dass es gleich besonders schädlich ist.
Mittel- bis langfristig sollte aber, wie bereits erwähnt, die Ausweitung der Geldmenge mit der Ausweitung der Produktion korrelieren.
Der Post von versprichnix bestätigt ja gerade eindrucksvoll, dass über lange Zeiträume
kein deutlicher Überhang vorliegt (ist natürlich nicht ganz exakt, zumal der Aktienmarkt ohnehin nur einen relativ kleinen Teil der gesamten Wirtschaftsleistung abbildet).
Was kommt denn heutzutage z.B. aus Deutschland was besonders innovativ wäre?
Deutschland ist seit einigen Jahren keine besonders eindrucksvolle Erscheinung mehr im Bereich der technologischen Innovation, da gebe ich dir Recht.
Was allerdings gerne übersehen wird, ist die sogenannte Prozessinnovation, also die Verbesserung bestehender Technologien, Anwendungen, Vertriebswege, Markteinführung etc. pp.
Die fällt dem Laien oft nicht so auf, ist aber in Deutschland nicht von schlechten Eltern.
Wer würde beispielsweise denken, dass ausgerechnet "Rocket Internet" besonders innovativ wäre?
Sind sie aber, im Bereich der Prozessinnovation.
Niemand kopiert Internet-Geschäftsmodelle so schnell und effizient wie die.
Deutschland produziert, die anderen konsumieren. Das Geld aus anderen Staaten landet hier und das ist die angesprochene Umverteilung.
Deutschland konsumiert im Gegenzug auch eine ganze Menge.
Wir nehmen nicht mehr so viel Rohstoffe ab wie früher, weil unsere Industrie langsam im Sterben liegt (und das ist auch gut so).
Im Gegenzug importieren wir mehr Konsumgüter, Lebensmittel (u.a. exotische Lifestyle-Quinoa-Sachen und so, das zwingt mir meine Frau jetzt auch auf), Dienstleistungen aus dem Ausland (google, Facebook, amazon) und wir verreisen mehr, womit wir wieder einen Teil unserer Exportgewinne im Ausland ausgeben.
Insgesamt haben wir eine unausgeglichene Außenhandelsbilanz, das ist nichts neues, aber wenn man sich genauer ansieht, wie gering der Überschuss im Verhältnis zum gesamten Außenhandel ist, muss man manchmal den Kopf schütteln, wenn der Trump sich davon gestört fühlt
Wir diskutieren hier ein Thema ohne wirklich belastbare Zahlen zu haben.
Es gibt kaum ein Thema, zu dem es mehr belastbare Zahlen gibt als dieses.
Das Problem bei diesen Zahlen ist, dass viele Leute sie nicht "glauben", weil sie nicht in ihr Weltbild passen.
Verglichen mit dem aktuellen kapitalistischen Wirtschafssystem ist das System Bitcoin ein ECHTES Paradies für wirtschafliche und ökonomische Analysen.
Bitcoin ist ein Medium zur Kommunikation des Bedarfs in einer arbeitsteiligen Gesellschaft, a.k.a. Geld.
Warum das in irgendeiner Weise begründen sollte, dass sich Bitcoin außerhalb des kapitalistischen Wirtschaftssystems bewegt, erschließt sich mir, ehrlich gesagt, nicht.
Für Analysen mag Bitcoin prinzipiell besser geeignet sein, da sich zumindest Zahlungsströme deutlicher erkennen lassen.
Wenn dem aber keine Informationen über die entsprechenden Warenströme gegenüberstehen, sind diese Zahlen komplett nutzlos.
Facebook, Google, Amazon und Co. sind nicht annähernd so viel wert wie ihr Aktienwert impliziert.
Der Markt-Wert eines Guts ist stets das, was ein Käufer bereit wäre, für den Erwerb desselben zu bezahlen.
Wenn also die Käufer von Aktien bereit sind, näherungsweise 1 Billion Dollar für Apple zu bezahlen,
ist das der Wert von Apple.
Insofern ergibt deine Aussage keinen Sinn.
Dein angesprochenes Wirtschaftswachstum läuft auf Pump und ist mittel- bis langfristig auch nur eine Fatamorgana.
Das kannst du jetzt gerne 100 Mal wiederholen, nur lieferst du dafür keine Begründung, die sich mir auch nur annähernd erschließen würde.
In diesem Sinne betrachte ich das als bloße Meinung, die mich, ehrlich gesagt, nicht besonders interessiert.
Alles in allem ist das so trivial, dass ich mich wirklich ein wenig wundern muss, warum
a) ich so lange brauche, um das zu erklären
Behauptungen ohne Argumente.
Hm, okay, wenn du der Ansicht bist, dass eine Kurzfassung gut verstandener und jederzeit in Lehrbüchern der VWL nachprüfbare Darstellung lediglich Behauptungen darstellt, kann ich dir nicht weiterhelfen. Ich bin jetzt stante pede nicht in der Lage, dir eine passende 1:1 Darlegung aus einem Lehrbuch rauszukopieren, insofern muss ich das einfach so stehen lassen.