Genau der Vorschlag der einmaligen fixen Erhöhung der Blocksize wurde doch von Jeff abgelehnt (bzw. mit "BIP 102" fast ein bisschen verhöhnt). BIP 100 sieht ganz klar vor, dass es zwei forks gibt, einmal heute und einmal bei 32MB.
Und was ist daran verkehrt? Ein nicht kontroverser Hardfork heute, ein weiterer (wenn nötig) morgen.
Gavin wollte zumindest nach meinem Verständnis vor allem verhindern, dass mit der heutigen Anpassung in jedem Fall ein zweiter fork in wenigen Jahren ansteht.
Ja. Deshalb hat er den Hardfork jetzt fest ins Protokoll eingebaut, was alle zwei Jahre die max. mögliche Paketgröße verdoppelt. Ohne das noch jemand widersprechen kann.
Und Worte wie "Kriegserklärung" sind hier mehr als unangebracht. Wenn überhaupt, so hat Pieter eine solche verfasst, aber selbst das würde ich verneinen. Entwickler haben das Recht, ihre eigene Meinung zu haben, diese zu vertreten und ggf. die Konsequenzen zu ziehen, wenn sie diese Meinung nicht ausreichend gewürdigt sehen.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Gavin kann so viele BIPs veröffentlichen wie er will. Er kann aber nicht einfach hergehen und die Community mithilfe seiner Kontakte erpressen.
6. Gavin ist damit lediglich seiner Aufgabe gerecht geworden, als Chief Designer eine gewisse Richtung in der Entwicklung vorzugeben, gerade in Situationen, in denen eben keine Einigkeit über die weitere Entwicklung herrscht.
Es ist einfach keine Art verdienten Entwicklern die Pistole auf die Brust zu setzen und gleich schon abzudrücken. Ich hoffe es sollte nur ein Scherz sein und er nimmt nach seinem Urlaub - in dem er sich hoffentlich gut erholt - wieder Vernunft an. Würde ich ihm sehr hoch anrechnen. Er hat allergrößte Verdienste um das Projekt. So sollte er es nicht enden lassen.
Das ist genau die Art dogmatischer "Argumentation", die die Diskussion hier vergiftet. Weil jemandem etwas nicht gefällt, wird es als "unausgegoren" bezeichnet und eine weitere Diskussion darüber nicht mehr zugelassen.
Nein, das ist einfach die unverblümte Wahrheit. Manchmal machen die größten Genies auch etwas Dummes und verrennen sich. Da hat es keinen Sinn drum herum zu reden. Ich glaube auch nicht, dass Gavin das erwartet.
Dieses Argument ist Unsinn. Um später ein niedrigeres Blocksize-Limit in XT zu implementieren, bräuchte es lediglich einen soft fork, wenn tatsächlich einmal Probleme in der Art auftreten, das ist ja gerade der Vorteil dieser Lösung gegenüber bspw. BIP 100. BIP 100 erzwingt einen erneuten hard fork in der Zukunft oder alternativ die Nutzung von Lightning o.ä. Das selbe gilt für "BIP 102".
Die potenzielle Notwendigkeit eines soft forks in XT als "schadhaften Code" zu bezeichnen ist ungefähr so sinnvoll, als hätte man Bitcoin vor Einführung des 1MB blocksize limits schadhaft genannt.
Vor nicht mal zwei Wochen hat Mike Hearn höchst selbst ausführlich erklärt, warum Soft Forks ein Problem sind:
https://medium.com/@octskyward/on-consensus-and-forks-c6a050c792e7Der Grund für das harte Limit ist potentiellen Missbrauch zu begrenzen. Man setzt keine Limits ohne Not gegen unendlich. Das ergibt überhaupt keinen Sinn und ist in diesem Fall wesentlich schlimmer als ein Hardfork.
Das ist tatsächlich das einzig gute Argument gegen XT.
Die Mehrheit der Core Developer wird nicht an XT mitarbeiten wollen.
Sie haben dann aber natürlich die Wahl, entweder überhaupt nicht mehr mitzuarbeiten, oder frühzeitig BIP 101 auch in Core umzusetzen und weiterhin zu versuchen, die Referenz-Implementation zu liefern.
Wenn XT sich durchsetzt und die Core Developer sich BIP 101 dann verweigern, brechen sie ohnehin mit dem Konsens-Gedanken des Bitcoin-Netzwerks.
Noch ist da nichts entschieden. Ich rechne mit folgendem Ausgang:
Der Core-Client implementiert das 8MB Limit und bleibt kompatibel zu XT. In zwei Jahren merken Mike und Gavin, dass sie sich total verrannt haben, weil die Blöcke viel kleiner als erwartet sind. Und diese Diskrepanz wird in den Folgejahren immer größer werden. In vier Jahren steht XT schon bei 32MB. In sechs Jahren dann sogar bei 64MB. Dann sieht man etwas deutlicher was für eine Schnapsidee BIP 101 gewesen ist.
Die Leute nutzen Bitcoin nicht alleine deshalb, weil die Blockgröße wächst. Sie nutzen Bitcoin, wenn sie welche besitzen. Es ist einfach ein Fakt, dass auch nach 6 Jahren und nahezu flächendeckender Adaption ein Block bis zum heutigen Tage im Schnitt kaum größer als 500KB wird. Daran ändern auch Scheingefechte um die Blocksize nichts. Um Bitcoins in der Blockchain zu bewegen, muss man erstmal welche besitzen. Das tut aber aufgrund des decreasing-supply Algorithmus so gut wie niemand. Dieser Algorithmus hat viele Vorteile, aber führt nun einmal nicht wie von Geisterhand zur Massenadaption. Schon gar nicht bei nur 21 Millionen Währungseinheiten, die überwiegend in nur wenigen Jahren verteilt wurden. Wo sollen denn all die Nutzer plötzlich herkommen?