An für sich wollte ich zur Diskussion mit der Idee beitragen, dass man einen auf bitcoin basierenden token als Lohn bekommt, der nach Auszahlung an Wert verliert (der Glaube an die Möglichkeiten von smart contracts ist im Moment bei mir grösser als die Lust darüber nachzudenken ob das überhaupt möglich ist) um den Konsum direkt anzuregen. Also das beste aus zwei Geldwelten. Bitcoin Stabilität und hardcore-Inflation um den Konsum anzuregen.
Das gibt's im Kryptobereich ja schon: Freicoin. Die Idee ist ja an sich uralt (Brakteaten, Freiwirtschaftstheorie). Es hat sich aber eher die Ansicht durchgesetzt, dies "unsichtbar" über Inflation zu regeln. Da wäre dann Dogecoin der richtige Ansatz
Allerdings schob sich direkt der Gedanke dazwischen "Ist das eine plausible Zukunftsvisision?"
Schliesslich müssten wir wohl wirklich mal langsam zu mehr Nachhaltigkeit finden. Der Konsumismus bringt uns um, damaged den Planeten und damit auch früher oder später die trägen Träger der Affenhirne die sich momentan für die Speerspitze der Evolution halten (dann aber doch vorläufig von einem Virus ausgebremst wurden).
Das sehe ich ähnlich. Das Problem ist aber der bekannte "kapitalistische inhärente Wachstumszwang". Ein Unternehmen, das wächst, in das wird investiert, über das wird berichtet, das hat dann zumindest auf den ersten Blick mehr Erfolg als andere, die teilweise Jahrzehnte stabil und erfolgreich wirtschaften (da sind insbesondere die Genossenschaften zu nennen, z.B. Migros in der Schweiz, Mondragón in Spanien, sogar im gebeutelten Venezuela soll es eine erfolgreiche Großgenossenschaft geben). "Die Medien" in ihrer Gesamtheit tragen dazu bei, dieses Zerrbild aufrechtzuerhalten. Schließlich hängen sie von Werbung und damit Aufmerksamkeit ab, und da zieht eine News wie "Genossenschaft XXX wieder genau mit dem selben Umsatz wie letztes Jahr" eben nicht, "YY explodiert an der Börse mit iSmartSupaTech 7.0" dagegen schon.
Und dieser Wachstumszwang führt dazu, dass Regionen, die eine deflationäre Währung einführen würden, vom internationalen Investmentpublikum wahrscheinlich links liegen gelassen werden würden. Solange der Rest mittels QE und anderen Mechanismen weiter fröhlich "Geld druckt". (El Salvador mit seiner "Zweitwährungs"-Politik - inflationäre + deflationäre Währung - dürfte daher ziemlich nahe an einer idealen Lösung sein, ich bin jedenfalls gespannt).
Insgesamt ein komplexes Problem. Es wird ja gestritten, ob es sich mit dem Geldsystem lösen lässt, oder ob da nicht ein Mentalitätswandel her muss. Social Enterpreneurship geht ja in die Richtung, ist aber heute noch zu schwach.
Also am besten nicht nur das Geld digitalisieren, sondern die komplette Arbeitswelt. Die Roboter und die KI übernehmen die wichtigen Aufgaben und produzieren was so gebraucht wird und wir zocken Arbeit und Sozialleben am Rechner. Das hätte sicher auch einen korrigierenden Faktor auf die Geburtenrate und wer das nicht will hätte auch seine Ruhe, weil nicht mehr so viele Autorennen nachts auf der Strasse ausgetragen würden.
Da verstehe ich den Gedankengang nicht ganz - wenn die Roboter und KIs eh alles produzieren, kann man sich doch auch Autorennen widmen? Oder meinste: Geburtenrate geht hoch, Autorennen werden uninteressant?
Oder kürzer: Ist ein deflationäres Geld dann nicht doch wieder ideal, wenn wir in Zukunft eh weniger konsumieren und produzieren sollten? (ohne auch diesen Gedanken zu Ende führen zu wollen....)
Das sagen ja die "Österreicher", die zumindest im englischen und spanischen Unterforum recht häufig sind und auch Hoffnung in Bitcoin haben. Das Problem ist wahrscheinlich erst mal die Übergangszeit, in der das Deflationsgeld wie oben beschrieben mit dem Inflationsgeld im Wettbewerb steht. Ich sehe auch ein Gerechtigkeitsproblem. Wäre Bitcoin Weltwährung und der Kurs würde explodieren, dann hätte der ärmste Teil der Weltbevölkerung erst mal wenig davon, weil nur wenige von ihnen in Bitcoin investieren konnten.
Deine Gedanken gehen schon in die richtige Richtung denke ich ... könnte man ja bei Bedarf in einen eigenen Thread auslagern