Du bist also in der Lage durch Dividendenbeträge auf Kurse zu schließen?
Nö, bin ich nicht. Aber es ist eines der Elemente die oft in Aktien-Fundamentalanalysen verwendet werden. PoS ist da nicht ganz vergleichbar, da es vom aktuellen Kurs abhängt. Es eignet sich also weniger für die Fundamentalanalyse als eine Dividende, die vom Gewinn und nicht vom Aktienkurs abhängt.
Bitcoin ist nur eine Art "Währung" oder Wertespeicher, Ethereum ist hingegen eine Plattform.
Auch Bitcoin ist eine "Plattform". NFTs, Tokens, DEXs usw. gehen auch mit Bitcoin, eigentlich mit allen Kryptowährungen. Die meisten "DeFi" Apps sind zentralisiert und lassen sich auch mit normalen Client-Server-Architekturen realisieren (allenfalls das Kostenmodell sieht dann anders aus, das Trust-Modell dagegen ist dann ähnlich). Auch Bitcoin kann z.B. Optionen und Forwards (Discreet Log Contracts). Und die Plattform (Ethereum) ist selbst nur halb dezentral.
Klar werden nun die Ethereum-Freunde einräumen, Bitcoin wird dafür doch gar nicht wirklich genutzt (außer vielleicht für Tether). Greg Maxwell hat es mal ganz nett erklärt (find leider gerade den Link nicht): Der Erfolg von Ethereum-Smart-Contracts beruht darauf, dass es Anbietern ermöglicht, mit ihnen Profit abzugreifen. Also Anwendungen zu erstellen, die eigentlich vollkommen zentralisiert sind. Aber die Kosten können teilweise externalisiert werden, da sich der Contract-Ersteller weniger um die Sicherheit kümmern muss (die werden dann von den großzügigen Ethereum Investoren getragen
). Das ist sicher nicht "schlecht" sondern halt Kapitalismus, aber man braucht eigentlich für die meisten dApps keine Kryptowährung.
Ein weiteres Problem bei Ethereum ist, dass ein Großteil der "dApps" eigentlich nur dazu da sind, um eine Transaktion in eine andere umzuwandeln, also z.B. die ganzen DEX-Protokolle, die genutzt werden, um ein DEX-Token in ein anderes DEX-Token umzutauschen.
(Spaß muss sein, manche Token haben sicher einen eigenen Wert, aber wenn dann halte ich noch Security Token für am ehesten sinnvoll. Der "reale Nutzen" von ETH-Token ist oft sehr, sehr dünn.)
Klar trifft das mit dem Alleinstellungsmerkmal auch auf Bitcoin zu, aber der Bekanntheitsgrad von BTC ist um einiges höher und es handelt sich um ein wirklich dezentrales Modell, das einen realen Mehrwert zu zentralisierten Client-Server-Möglichkeiten bietet.
Flippening ... da war Ethereum 2018 wahrscheinlich näher dran. (da ging die Bitcoin Dominance bis auf 36% runter). Ich fand Ethereum selbst eine Weile interessant, aber bisher hat mich (außer *vielleicht* MakerDAO) kein Contract-Projekt wirklich überzeugt.