Wenn du in Deutschland auf Schadensersatz klagst, dann bekommst du ihn im berechtigten Fall meistens auch. Ganz einfach. Inklusive Prozess und Anwaltskosten.
Ok, angenommen man kommt damit durch. Ich persönlich würde gern auf Schadensersatz verzichten und lieber keinen Stress mit Anwalt, Klage & Co haben. Meine Zeit ist wertvoller als (jeder?) Schadensersatz. Außerdem hätte ich in der Zeit, die mein "Bitcoin-Tradingkonto" gesperrt wurde, sicher mehr Gewinn mit Cointrading gemacht als mir der Schadensersatz ersetzen könnte.
Die Tatsache, bei derartigen Dingen einen stabilen Level vorzufinden, ist unerlässlich für Unternehmen, da sie sonst nicht kalkulieren bzw. planen können.
Zustimmung.
Ich weiß schon, jetzt kommt gleich wieder die Ansicht: "Aber wenn jeder Bitcoins verwendet, passiert das doch nicht!"
Genau das gilt es herauszufinden. Du kannst nicht sicher sagen, dass es passiert, wenn es weltweit nur noch Bitcoin (und Litecoin und von mir aus noch eine dritte Altcoin-Währung) gibt. So ein Experiment gab es noch nicht. Du denkst vermutlich (weil du es vielleicht im BWL-Studium so gelernt hast und es nie anders war), dass man einen Geldmarkt nur zentral steuern und regeln kann. Läuft etwas aus dem Ruder - zack, 80 Tonnen Geldscheine nachdrucken, alles für eine Weile wieder eingeränkt. Das bisschen Inflation darf man nicht so eng sehen.
Es gibt Leute, die sehen das anders. Die bekommen durch Bitcoin nun vielleicht die Chance, zu beweisen, dass es auch ohne zentrale Steuerungsinstanz(en) geht.
Komisch: Beim TÜV akzeptierst und erwartest du es, dass alle Autos diesen Test machen - aber bei deinen Bitcoins, da ist das alles natürlich ganz ganz schlimm - der TÜV soll für dich verdächtige Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen (mit Hilfe einer Behörde), aber im täglichen Leben und beim Umgang mit Geld, beim Einkaufen etc., da sind Behörden natürlich nicht erwünscht. Merkst du was?
Ich bin nicht gegen Geld, nicht gegen den TÜV, nicht gegen die Polizei. Ich vermute stark, dass komplette Anarchie scheitern würde. Kontrolle kann gut und sinnvoll sein - nur eben nicht in allen Bereichen. Das ist der Punkt. Für mich gibt es nichts überflüssigeres auf der Welt als Banken - abgesehen von Börsen vielleicht.
Natürlich habe ich ein Girokonto. Bei einer Bank. Natürlich bin ich wie wohl fast jeder andere darauf angewiesen. Das muss mir aber nicht gefallen und ich möchte beweisen, dass es auch ohne gehen wird.
Wenn es nicht klappt, sollen die Banken von mir aus bleiben. Panikmache vor dem Versuch, sie abzuschaffen, wäre aber falsch. Panikmache wäre angebrachter, wollte jemand die Polizei oder Lebensmittelkontrolleure abschaffen.
Deiner 50-jährigen Mutter ist es also zuzumuten, selbst daheim ihre Altersversorgung zu "bewachen", sich selbst um permanente Backups der Wallets zu kümmern, und natürlich ist es für sie auch praktikabel, immer alles auf einem USB-Stick herumzutragen? ;-)
Es kann von mir aus jedem auch in der neuen "Bitcoin-Welt" freigestellt sein, sein Geld von jemandem verwalten zu lassen. Nur sollte es keinen Zwang geben. Den gibt es aber heute. Lohntüten gibt es nicht mehr, jeder braucht ein Girokonto, für alles mögliche - und sei es nur die Abbuchung der GEZ-Gebühren (ein Thema, über das ich mich auch vorzüglich aufregen könnte!).
Vielleicht würde meine Mutter / alte Menschen generell das Management ihres Kontos lieber einem Vertrauten überlassen. Ich möchte das aber nicht - und das sollte man akzeptieren und mir daraus keine Nachteile entstehen lassen.
Desweiteren sollte ich trotz meiner teilweisen harschen Ausdrucksweise noch sagen, dass mir die Fidor-Bank eine der sympathischeren Banken ist. Nichtsdestotrotz bleibt es natürlich eine Bank und ist dadurch grundsätzlich "rotten to the core"!