@Christoph
Meine Zahlen zu Schnorr waren komplett aus der Luft gegriffen, da es mir ausschließlich um den Mathematischen Zusammenhang ging. Falls ich mal was sehe, oder extrem viel Zeit habe werde ich das hier posten.
Also ich hab mir dein Simulator angeguckt - irgendwas stimmt da nicht - kleine Prüfung zeigt, dass die Kapazität unter 1 MB sinkt bei deiner Simulation, wenn Segwit mehr als 0 Prozent hat.
Ich hab mal meine Simulation hinzugefügt:
http://js.do/code/156862Noch mal kurz vorab - Ich finde Core ganz und gar nicht perfekt, aber ich sehe Core immer noch als das Beste, was wir momentan zur Verfügung haben.
Meine Einschätzung ist, dass Segwit kurzfristig reicht, Schnorr eine kleine Hilfe sein kann, aber das reicht natürlich noch alles nicht. Ich halte einfach Chain Splits für kontraproduktiv, weswegen ich wenig von BIP148 halte, sowieo noch weniger von BU, was aber auch mit dem schlechten Track Record zu tun hat. Viel wichtiger als meine Einschätzung ist für mich selbst aber auch, was ich glaube, dass andere denken. Und da sehe ich einfach sehr viel Vertrauen in Core, ob das nun berechtigt ist oder nicht.
Ich freue mich übrigens, dass Parity und Bcoin auch fleißig am entwickeln sind und könnte mir durchaus vorstellen Bcoin mit Extension-Blocks zu nutzen.
Ich bin tatsächlich der Meinung, das wir auf absehbare Zeit keinen Hard Fork brauchen, denn es gibt genügend alternative Möglichkeiten die Transaktionskapazität zu erhöhen: z.B. Sidechains (RSK Rootstock), Segwit, Extension Blocks, Schnorr, MAST und Lightning-Network, die alle keine Chain Splits hervorrufen.
Wie bereits gesagt - noch vor 1-2 Jahren sah die Situation anders aus - ein 2 MB Hard Fork war da eine gute Option zum Status quo, mittlerweile haben wir aber viele neue Technologien, die nicht alle von Core kommen.
Der Witz ist, dadurch das Segwit nicht aktiviert wird kann man auch nicht beweisen, das Segwit nicht reicht.
Genauso ist es mit BU - man kann schwer beweisen, dass es funktioniert, aber man kann auch nicht beweisen, dass es EC langfristig funktioniert, weil es das bisschen gebliebene Dezentralisierung stark aushebelt - Willkommen Paypal 2.0.
Wir drehen uns im Kreis mit sich widersprechenden Behauptungen.
Ich finde es schade, dass du das als Verleumdung siehst, aber jedem steht seine Meinung zu.
Ich versuche es nochmal:
Als normaler Nutzer bringt es überhaupt nichts, wenn ich EB/AD setze, da werde ich höchstens irgendwo als Sybill Angreifer abgetan, weil Signaling von Nodes wertlos ist, sondern nur die ökonomische Power die hinter den Nodes steht. Es fällt aber kaum auf, wenn jeweils nur einige wenige Nodes bei einer erneuten Erhöhung der Blocksize verschwinden. Und man weiß ja auch nicht, was das EB/AD bedeutet, das die Nodes signalisieren. Könnte auch heißen, bei Überschreitung will ich keinen eigenen Node mehr betreiben, sondern werde einen SPV-Node nutzen. EB/AD können höchstens Exchanges durchsetzen, aber Exchanges bleiben lieber neutral, wie wir aktuell sehen, also ist auch da nichts zu erwarten. Und als SPV-Node kann ich sowieso nichts machen. Also wird EB/AD zu 99% von den Minern festgelegt. Miner haben aber ihre ganz eigenen Interessen, sonst wäre Segwit meiner Meinung nach schon aktiv, denn wir brauchen das unabhängig von der Blockgröße um technologisch mit Altcoins mitzuhalten.
Segwit mag vielleicht eine größere technische Änderung sein als ein Block Size Hard Fork, aber der Hard Fork ist sicherlich eine wesentlich größere Ökonomische und Politische Änderung. Und Segwit ist als MASF zumindest ohne großes Risiko zu aktivieren, sonst hätten wir schon Auswirkungen bei Litecoin gesehen. Mit reichlich Kapital ausgestattete Gegner von Segwit gibt es zumindest, die sicherlich erfolglos versuchen zu zeigen wie gefährlich Segwit ist, komischer Weise hört man aber nichts.
Für mich ist das alles ein reines Machtspiel mit den Hard Forks. Ggf. geht es auch um verletzte Egos - jedenfalls gibt es keine technischen Gründe.
Die Blockweight Formel ist übrigens überhaupt nicht seltsam, sondern sorgt endlich dafür, dass es ungefähr genauso viel kostet ein UTXO-Eintrag zu konsumieren, wie diesen zu erstellen und hilft somit gegen UTXO-Bloat und das Gebühren zu hoch sind um UTXOs mit geringem Betrag noch auszugeben. In einem Hard Fork sollte man das sinnvoller Weise auch für alte Transaktionen einführen - schlägt Luke-Jr übrigens immer wieder vor.
Anfang 2016 gab es Bitcoin Classic, das die Blocksize auf 2mb erhöhen wollte. Die Core Devs haben sich daraufhin mit den Minern getroffen und mit denen ausgemacht, dass die Miner ausschließlich Core-Software benutzen und SegWit aktivieren und dafür im Gegenzug die gewünschte Blocksize-Hardfork bekommen. Die Core devs haben nicht geliefert, die Miner aktivieren nicht SegWit. Und da stehen wir ...
Du meinst die Vereinbarung, wo sich nur ein paar Devs von Core mit denen getroffen haben, die weder für alle Nutzer, noch für Core sprechen können und die Vereinbarung, die die Miner direkt gebrochen haben, indem ein Miner Bitcoin Classic genutzt hat?
Ja es ist manchmal einfach alles zum kotzen, aber ich sehe den Status quo und Segwit, etc. als das geringere Übel an.
Ich denke, wenn BU sich durchgesetzt hätte, würden wir auf mittlere Sicht sicherlich wesentlich höhere Preise haben als jetzt, langfristig (5+ Jahre) würde Bitcoin aber extreme Probleme (eher politisch als technisch) bekommen und unter den aktuellen Wert fallen.
Ach so, du meinst, wenn das ganze Kapital in Altcoins und Ethereum flutet, Bitcoin nicht mehr die Leitwährung auf den Kryptobörsen ist, weder Freelancer noch Trader noch Darknetmarkets Bitcoin benutzen, alle neuen Entwickler zu Altcoins gehen und die Payment-Provider aufhören, Bitcoins zu akzeptieren - du meinst, dannn wird Bitcoin in fünf Jahren plötzlich viel mehr wert sein, als wenn es seine Position als führendes Digital Cash hält?
Ich nehme mal an, du wirfst nicht einfach so mit Behauptungen um dich. Da mir das im höchsten Maße widersinnig erscheint, bitte ich dich, mich an deiner Beweisführung teilhaben zu lassen.
Ich meinte, wenn BU sich mit 100% durchgesetzt hätte, weil die Mehrheit nicht an der Technik interessiert ist, was aber so wie es aussieht nie passieren wird. Dazu ist es aber schon zu spät - ich gehe auch davon aus, das ETH zunächst mal Bitcoin in der Marktkapitalisierung überholen wird. Und BU könnte das höchstens zementieren, denn aktuell würde das mit Sicherheit auf Chainsplits rauslaufen und nur die Position von ETH als klare Nummer 1 festigen. Nur weil auf einmal BU sich durchgesetzt hätte wäre ja nicht alles sofort super einfach. Die Probleme würden höchstens versteckt und verschoben.
Das Problem ist, dass man es eben genau umgekehrt sehen kann, wenn man mit der Arbeit der aktuellen Core-Devs insgesamt sehr zufrieden ist. Dann ist es keine Autoritätshörigkeit. [...] Und für das Scaling haben wir von Seiten der Core-Devs Segwit+Lightening und die Spoonnet-Research als Vorbereitung für einen zukünftigen Hardfork. Aus dieser Sicht sind Bitcoin-XT, Classic, Unlimited alles Angriffe auf Bitcoin, um einen neuen Referenzclienten zu haben, um über diesen Hebel dann Bitcoin zu zerstören.
Dieser kurze Absatz bringt fast alles auf den Punkt, warum ich mich hier wie ein vor Zorn rasender Don Quijote fühle.
1. Eben noch hat mir MoinCoin wortreich erklärt, weshalb man Core weder kritisieren noch verantwortlich machen kann. Da Open Source und Dezentral und so. Aber Lob und Bewunderung, das läuft, was? Wenn man Verantwortung einfordert, ist kein Anruf unter dieser Nummer und man landet vor einer Windmühle; aber wenn man lob und rühmt, ist immer jemand erreichbar. Spitze!
(man nennt das Moral Hazard, und es ist ein exzellenter Nährboden für Korruption und Versagen)
So war das nicht gemeint. Core zu kritisieren ist legitim und es ist auch nicht alles ganz in Ordnung, was von Core kommt.
Ich meinte nur damit, das man es einfach besser machen soll - dann wird das auch seine Anhänger und langfristig die Mehrheit an sich binden können. Die bisherigen Versuche haben es aber offensichtlich nicht geschafft und kläglich versagt.
Kurios wird es beim Fall AsicBoost. Du hast den Artikel von Sergio Lerner gelesen, du hast mit mir und offenbar auch mit anderen Personen diskutieret. Du WEISST dass AsicBoost nicht die Hashrate um 20 Prozent erhöht, sondern den Energieverbrauch um 20 Prozent spart. Dennoch schleuderst du munter weiter die Behauptung um dich, dass 30 Prozent der Hashrate von AsicBoost kommt.
Das kommt auf das gleiche hinaus, weil man bei niedrigerem Energieverbauch die gesparte Energie nutzen kann, um zusätzliche Hashes zu berechnen.
Stimme dem mal teilweise zu - man kann so mehr Miner nutzen. Also ich kann mich zumindest daran erinnern gelesen zu haben, dass einige Miner ihre Hashrate drosseln mussten, weil es nicht genügend Strom aus Wasserkraft gab, wegen niedriger Pegelstände. Außerdem ist die Kühlung so einfacher und man kann mehr Miner in einem Gebäude unterbringen.
Die kosten pro Hash/s sinken in jedem Fall, was man damit macht ist dem Miner überlassen.
Derzeit versucht Blockstream / Core / wer auch immer "normale" Transaktionen durch volle Blöcke unattraktiv zu machen, um Transaktionen auf 2-Layer zu drücken, die man zentralisieren und kontrollieren kann.
Natürlich kann man die zentralisieren und kontrollieren, jedoch viel schwerer als die Miner, da man keine neue Hardware braucht um einen neuen Kanal/Hub/Netzwerk aufzusetzen, sondern nur Software, die für jeden verfügbar ist. Während Miner zudem auf günstige Energie angewiesen sind und sich deswegen nicht aussuchen können wo sie minen ist man mit 2nd Layer Lösungen flexibler und kann auf andere Länder ausweichen. Zudem bleibt die Wahlfreiheit immer noch beim Nutzer, welchen Service er nutzen will.
Und, PS: SegWit ist keine Optimierung. SegWit ist sogar eine Verschlechterung, da Transaktionen mit SegWit zunächst 10-20 Prozent größer sein werden.
Naja...
Segwit ist in fast allen Punkten eine Verbesserung, gegenüber dem, was wir jetzt haben.
Native Segwit Transaktionen (P2WPKH) sind kleiner als normale Transaktionen (P2PKH), das sollte man auch erwähnen. Große Anbieter können direkt Native Segwit Transaktionen nutzen - für normale Nutzer müssen wir warten bis das Bech32 / BIP173 Adressformat in die Clients eingebaut wird - aber dazu brauchen wir weder einen Soft Fork, noch einen Hard Fork.
Die für den Übergang Netsted-P2SH Transaktionen sind auch nicht grundlos größer.
Man sollte dann auch erwähnen, dass die 20% nicht durch reine Ineffizienz kommen, sondern durch eine Erhöhung der Sicherheit von 80 bit auf 128 bit, da 80 bit mittelfristig nicht mehr als sicher zu betrachten sind.
https://bitcoincore.org/en/2016/01/26/segwit-benefits/#increased-security-for-multisig-via-pay-to-script-hash-p2sh