Erstmal sorry. Bitte nehm' nichts zu persönlich, was ich sage. Ich bin dir (vermutlich) noch nie begegnet, daher sind Äußérungen von mir zu deiner Person sowieso in keinster Weise ernst zu nehmen.
Meine Einschätzung der Lage derzeit ist aus zahlreichen Gründen von Wut getrieben. Ich bin zornig, weil ich fürchte, dass der Egoismus einiger Weniger und die Naivität / Autoritätshörigkeit von vielen dabei sind, Bitcoin kaputt zu machen und das Experiment Kryptowährungen um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, zurückzuwerfen.
Aus mir spricht auf der Frust von jemandem, der seit gut 2 Jahren dafür angefeindet, zensiert und gebannt wird, weil er sagt, dass wir eine Blocksize-Hardfork brauchen. Nun scheint es bald zu spät zu sein, und wir diskutieren immer noch darüber, wie wir irgendwann nach SegWit 5-10 Prozent mehr Kapazität bekommen, indem alle Schnorr anstatt ECDSA benutzen ... das ist einfach zum Mäusemelken.
Und es gibt noch eine Reihe weiterer Gründe, weshalb ich wütend bin. Aber lass uns beim Thema bleiben, da können wir immerhin versuchen, das sachlich zu handhaben.
Hast du denn meinen SegWit-Simulator angeschaut? Würde mich brennend interessieren, ob die Rechnung richtig ist. Würde mich wundern, wenn ja, und würde sie gerne anpassen, wenn nein.
Hallo habe gerade keine ausreichende Zeit - schreibe später noch mal zu den anderen Punkten.
Das Rechenbeispiel habe ich so gewählt, wie ich es kurzfristig nach einer Aktivierung von Segwit und Schnorr als realistisch ansehe - die tatsächlichen Einsparungen sind noch viel größer - ich habe da praktisch mal den Worst Case ausgerechnet, die Zahlen haben aber keine besondere Bedeutung, sondern sind eher zufällig gewählt. Bei 100% Segwit sollten wir ungefähr ein Verhältnis von 25:75 und nicht 40:60 haben.
Hast du hierfür eine Datengrundlage, oder ziehst du dir die Zahlen aus der Luft?
Dass es für SegWit keine vernünftige, klare Simulation und keine massenhafte Datengrundlage gibt, ist ein Unding, nachdem es seit einem halben Jahr als so etwas wie die "am besten getestete Software aller Zeiten" (übertriebung!) beworben wird. Wo gibt es das? Richtige Ingenieure machen Simulationen und veröffentlchen die Daten? Wo sind die Simulationen und Daten der SegWit-Macher? Wo sind die Daten, die sagen "Signaturen machen X Prozent des täglichen Blockchain-Traffics" aus?
Die einzigen Daten die ich kenne, ist, dass Jochen Hoenicke mal alle Transaktionen der letzten XY Blöcke genommen hat und sie als SegWit-TX simuliert hat. Das Ergebnis war, dass SegWit eine Kapazität von 1.5 mb bei einem Speicherbedarf von 1.8mb bringt. In meiner kleinen Simulation habe ich SegWit-Transaktionen um 10 Prozent größer als P2PKH Tx gemacht, was erneut sehr großzügig gegenüber SW ist.
Wenn man das betrachtet, ist unsere Rechnung mit 40:60 mehr als großzügig. Realistisch sind bei 100 Prozent SegWit wohl eher 50:50 oder 60:40. Darüber hinaus sind 100 Prozent SegWit absolut unrealistisch, da ein Großteil der User nicht upgedatete SPV / Thin-Wallets benutzt, die kein SegWit können. Da derzeit darüber hinaus imho noch keine einzige Wallet wirklich fähig ist, SegWit in die GUI zu kriegen, können wir froh sein, wenn wir ein Jahr nach der Aktivierung eine SegWit-Quote von 70 Prozent haben (wenn überhaupt). Die Zahlen 40:60 waren nicht der Worst Case, sondern eine extrem optimistische Schätzung, die in der Realität eher bei 70:30 liegen dürfte.
Laut Pieter Wuille spart Schnorr 20 Prozent - und das soweit ich weiß eben vor SegWit. Womit wir mit 4-5 Prozent recht realistisch sind - bei 100 Prozent SegWit und 100 Prozent Schnorr.
Insgesamt ist die Debatte so, als seien die Straßen zu klein, und wir planen so, dass die Autos um 5-10 Prozent kleiner werden, womit dann 5-10 Prozent mehr Autos auf die Straßen passen, wenn alle diesen neue Autotyp benutzen.
Ich würde mich freuen, wenn du deine Beurteilungen über mich nicht so persönlich schreiben würdest (du bist kein Manager z.B. ist doch unnötig), gebe mir auch Mühe das nicht bei dir zu tun, hoffe das gelingt mir soweit.
Ja, ich versuch's. Es gibt halt noch ein paar andere Dinge, die mich wahnsinnig stören und die ich persönlich als Anriff empfinde. So wiederholst du erneut deine Lügen gegen Bitcoin Unlimited, obwohl ich dich schon darüber aufgeklärt hast. Wie Rakete hast du auf meine Erklärung von BU nicht geantwortet, wiederholst aber nun erneut die Verleumdungen. Das ist ein Diskussionsverhalten, das für mich schwer mit gutem Willen in Einklang zu bringen ist. Entweder du kannst deine merkwürdige Position zu EB/AD verteidigen, oder du hörst auf, sie zu wiederholen.
Das wäre so, als würde ich morgen wieder damit anfanen und sagen: SegWit 1mb + 3mb. Mache ich nicht. Dasselbe erwarte ich von dir.
Ich halte das auch für keine besonders gute Kapazitätsplanung, aber eben für leicht erreichbar. Wenn Hard Forks nicht so problematisch wären, dann hätte ich persönlich ein kleineres Problem mit der Blockgröße.
Na, immerhin was. Du findest das also auch eine schlechte Kapazitätsplanung. Immerhin. Aber du hast so furchtbar Angst vor der Hardfork, dass es dir lieber ist, das Scheitern des gesamten Kryptowähruns-Experiments zu riskieren? Risiken zu priorisieren ist nicht leicht, aber das Verhalten hier ähnelt jemandem, der ein brennendes Haus nicht verlässt, weil er Angst hat, sich beim Sprung aus dem 1. Stock die Haxen zu brechen.
Ein Vergleich - unsere Demokratie ist herrlich ineffizient. Ständig gibt es irgendwelche Richtungswechsel. Warum akzeptieren wir das? In China ist doch alles so viel effizienter, wenn die zum Beispiel ein großes Infrastrukturprojekt anpacken. Aber da gibt es eben andere Nachteile - Menschenrechte etc.. Ich sehe das bei Bitcoin ähnlich.
Den Vergleich kann nicht mal eine Krücke retten. Selbst im Rollstuhl wird er umkippen.
Wie wäre es damit: Du hast ein Auto mit einem genialen Motor, aber weil die Ingenieure meinen, es sei zu gefährlich, mehr als 50kmh zu fahren, baust du eine Sperre ein. Und dann wunderst du dich, dass die andere Autofabrik, obwohl sie die Werte des Motorsports viel schlechter verkörpert, viel mehr Autos verkauft und am Ende nur noch ein paar Liebhaber deine Autos fahren ...
All dieser ganze idealistisch Kram geht flöten, wenn die Blöcke voll sind.
Die Organisationsstruktur ist ziemlich ineffizient, aber ich und andere akzeptieren das, weil wir die Nachteile von den zentralen Systemen kennen (z.B. € und EZB), bei denen wir uns äußeren Interessen beugen müssen - und ich befürchte, dass wenn man die vermeintlich einfache Lösung Blocksize Hard Fork so in den Fokus rückt und andere Verbesserungen wie Segwit bekämpft, ganz schnell bei einem System landen, bei dem wir die Eigenschaften verlieren, die Bitcoin gegenüber bisherigen System einzigartig machen und somit auch der Wert noch stärker als durch die aktuellen Probleme unterhöhlt wird.
Dass Bitcoin dezentral ist, ist ein schlechter Scherz.
Eine Gruppe von 5 Entwicklern + ein Maintainer können die seit langem notwendige Hardfork blockieren. Ethereum ist dezentralisiert, da gibt es mit Geth und Parity zwei ähnlich verbreitete Teams. Bei Bitcoin gibt es nur Core. Auch das Mining von Bitcoin ist dank Asics zentralisiert, während das von Etheruem dank GPU stärker dezentralisiert ist. Wenn Etheruem PoS gelingt, wird es erst recht dezentral, weil die Einstiegshürde gewaltig sinkt. Und wenn Bitcoin weiter so mit dem Fee Market macht, werden am Ende auch Transaktionen zentralisiert, da die nur noch über Coinbase oder der Extension Blocks Sidechain von BitPay / BitMain laufen.
Aber du wirst weiter behaupten, Bitcoin sei dezentral, weil es einer kleinen Gang von Entwicklern gelungen ist, die nötige Hardfork zu verhindern, um die das ganze Ökosystem seit Jahren bettelt. Erinnert mich an die Töchter von Cruster aus Game of Thrones, die die Sklavinnen ihres Vaters sind und sagen: "Wir sind frei, denn ..."
Das, was dezentral ist, sind die Kryptocoin-Märkte. Und die zeigen Bitcoin gerade einen dicken, fetten Stinkefinger.
Ja es ist manchmal einfach alles zum kotzen, aber ich sehe den Status quo und Segwit, etc. als das geringere Übel an.
Ich denke, wenn BU sich durchgesetzt hätte, würden wir auf mittlere Sicht sicherlich wesentlich höhere Preise haben als jetzt, langfristig (5+ Jahre) würde Bitcoin aber extreme Probleme (eher politisch als technisch) bekommen und unter den aktuellen Wert fallen.
Ach so, du meinst, wenn das ganze Kapital in Altcoins und Ethereum flutet, Bitcoin nicht mehr die Leitwährung auf den Kryptobörsen ist, weder Freelancer noch Trader noch Darknetmarkets Bitcoin benutzen, alle neuen Entwickler zu Altcoins gehen und die Payment-Provider aufhören, Bitcoins zu akzeptieren - du meinst, dannn wird Bitcoin in fünf Jahren plötzlich viel mehr wert sein, als wenn es seine Position als führendes Digital Cash hält?
Ich nehme mal an, du wirfst nicht einfach so mit Behauptungen um dich. Da mir das im höchsten Maße widersinnig erscheint, bitte ich dich, mich an deiner Beweisführung teilhaben zu lassen.