Ja, ich hab das Posting gelöscht, war nicht die Administration.
Ich verstrick mich immer in solche Diskussionen und das will ich eigentlich nicht mehr, da ich auch Zeit für anderes brauche.
Nach nochmaligen Lesen meines Posts ist mir bewusst geworden, dass ich ja nur eine ganz kleine Leuchte bin und andere sehr viel mehr zu Bitcoin beigetragen haben als ich das in meinem gesamten Leben tun werde. Vor diesem Hintergrund gefiel mir mein anklagender Ton nicht mehr.
Ich persönlich wäre dafür Bitcoin auf dem jetzigen Stand zu belassen und nur noch in dringenden Fällen zu handeln, sprich vor allem akute sowie potentielle Sicherheitslücken zu beheben. Das System ist gut und arbeitet allen Unkenrufen zum Trotz verblüffend stabil. Dass Transaktionen jetzt länger dauern und nach und nach teurer werden, liegt in der Natur der Sache. Der Aufwand, den ein ewiger Log mit sich bringt, ist bei Bitcoin ja gerade gewollt. Die Kosten dafür stellt das System uns nun in Rechnung. Die endgültigen Konsequenzen, die sich daraus ergeben und die wir jetzt so deutlich erkennen, die sind uns allen wohl nicht so ganz gegenwärtig gewesen als wir mit der Sache anfingen. Jetzt empfinden wir die Entwicklung daher als Fehler aber es ist vielleicht gar keiner. Könnte es nicht sein, dass das System sich ganz einfach so verhält wie es sich verhalten muss, um dauerhaft stabil funktionieren zu können?
Ein Händler, der heute Bitcoins akzeptiert, tut das i.d.R. via BitPay. Ein Kunde, der via Bitcoin zahlt, nutzt vermutlich meistens Online-Wallets. Und trotzdem ist die Blockchain natürlich unschätzbar wichtig und kostbar, denn damit z.B. jemand auf Steam seine Spiele mit Bitcoins zahlen kann, ist es natürlich ungemein wichtig, dass dahinter ein funktionierendes System existiert, auch wenn der betreffende Steam-User niemals selbst auch nur einen Satoshi in der Blockchain bucht.
Was ich zum Beispiel mal gerne ausprobieren würde wäre Folgendes:
https://www.btcgermany.de/bitcoin-steam-howto-erfahrung-anleitung/Ich gebe relativ viel Geld für Spiele aus. Zeitweise habe ich jeden Monat 100 Euro auf meine PrePaid-Kreditkarte geladen, um dann damit Spiele zu kaufen. Warum also nicht mal für 50 Euro Bitcoins auf einer Börse kaufen und dann damit bezahlen? Auf Steam käme mir das entgegen, weil diese Art des Bezahlens für mich wiederum ein Spiel wäre. Ein Spiel, mit dem ich Spiele kaufe. Aber natürlich würde ich das nicht selbst über die Blockchain abwickeln, sondern über ein Online-Wallet und BitPay. Diese Firmen wiederum haben beliebige Möglichkeiten untereinander abzurechnen. Es muss nicht für jede Transaktion eine separate Buchung in der Blockchain vorgenommen werden. Das mag auch aus Gründen des Datenschutzes nicht wünschenswert sein. Wenn trotzdem für jeden Kauf eine separate Transaktion stattfindet, dann sind die Transaktionen in der Blockchain offenbar noch schnell und günstig genug.
Voraussetzung für die Abwicklung über Dritte ist einfach ein Mindestmaß an Vertrauen auf Seiten des Verbrauchers. Aber auf der Basis von Bitcoin.de, BitPay und Steam kann ich mir das mittlerweile gut vorstellen. Das ist doch eine Kombination mit sehr überschaubarem Risiko, solange es nur um die besagten 50 Euro geht. Sowas kann sogar richtig Spaß machen. Ich bin zum Steam-Schnäppchenjäger geworden. Mit Bitcoins ließe sich das noch perfektionieren.
Müssen wir dafür die Blockgröße ausweiten oder mit Tricks die Transaktionsbandbreite steigern? Ganz sicher nicht. Viel wichtiger wäre es doch, dass Bitcoin weiter sicher und stabil funktioniert. So wie es das jetzt seit mehr als 8 Jahren tut. Ich habe mehr als zwei Jahre gebraucht, um mich mental von der Gox-Pleite zu erholen und wieder an solche Spielereien wie oben beschrieben denken zu können. Mein Appell an die Commuity wäre: Gebt uns allen einfach die Zeit, die wir brauchen! Gebt Bitcoin die Zeit, die es braucht!
Vorschläge, die zu solchen Streitereien wie jetzt führen, können nicht richtig sein. Bitcoin hat sehr viel mehr erreicht als die meisten von uns gedacht hätten. Wer das nicht wahrhaben will, muss einfach nur mal auf sein Konto schauen und sich fragen, warum er jetzt nicht stinkreich ist. Und die, die jetzt stinkreich sind, tragen auch eine große Verantwortung für das System. In weniger als zwei Jahren feiert Bitcoin sein 10-Jähriges. Das wird so kommen, wenn wir es nicht selbst verhindern.