Bitcoin.de war berechtigt, die Daten herauszugeben, und hat sich entschieden, dies zu tun, wenn Anfragen von Ermittlungsbehörden ein berechtigtes Interesse glaubhaft machen können. Es ist klar, dass dies bei einer Privacy-zentrierten Community wie bei Bitcoin für Wirbel sorgt. Aber ein ähnliches Vorgehen wird von so gut wie allen Börsen gepflegt. Mag nicht jedem passen, aber ist so, und Bitcoin.de steht zu seiner Entscheidung.
Dass bitcoin.de juristisch dazu berechtigt war und dass die Überwachungsbehörden bei so viel zuvorkommendem Gehorsam/Ar*********che ganz feuchte Hosen bekommen
und euch bei Lizenzvergaben etc. in Zukunft bestimmt bevorzugt behandeln werden hat niemand bestritten. Im "Idealfall" werdet ihr deren dritte Hand, deren Informant, quasi IM bitcoin.de. Glückwunsch.
Der Quatsch mit "so gut wie allen Börsen" mal ausser Acht gelassen: Das ist insgesamt wenigstens ein klares Statement, auf dessen Basis man entscheiden kann.
Ich werde meinen Account heute noch schliessen und allen von bitcoin.de abraten.Die meisten Journalisten, die bisher wegen der Story auf uns zukamen, finden den initialen Aufmacher recht reißerisch und lächerlich. Lustig ist auch, dass sich jetzt Drogendealer beschweren, dass Bitcoin.de "nicht seriös" ist.
Was die meisten Journalisten finden könnte mir egaler nicht sein. Abgesehen davon, dass ich es vermessen finde einen der sich beschwerenden als Drogendealer zu bezeichnen (wer jetzt eigentlich genau?),
halte ich deren Handeln für moralisch unproblematischer als das der Ermittlungsbehörden und von bitcoin.de.
Etwas plakativ: Ihr braucht euch nicht mehr darum kümmern ob ihr euch vor Darknet-Nutzer stellt oder nicht. Ihr habt euch jetzt als die grösseren Verbrecher positioniert.
td;lr: Bitcoin.de trägt in keinster Weise zu einer Art von Massenüberwachung bei und schützt die Daten der Kunden so gut wie möglich. Aber Bitcoin.de stellt sich nicht vor kriminelle wie Drogen- oder Waffenhändler, wenn die Polizei anklopft.
Wir praktisch, und ihr entscheidet dann auch gleich selber wer kriminell ist und wer nicht. So ganz ohne Gerichtsverhandlung oder irgendwas. Super macht ihr das.
Mein tl;dr:
Bitcoin.de identifiziert sich mit dem Kerngedanken von Bitcoin in keinster Weise und kümmert sich vor allem um den eigenen Kontostand. Wenn es um Kohle oder Wohlwollen bei
staatlichen Stellen geht, gibt bitcoin.de die Nutzerdaten nach Belieben heraus.