Fazit für Schweden: Nein, eine 10x höhere Todesrate pro 100.000 Einwohner als die direkten Nachbarländer ist keine gute Strategie.
Die Todeszahlen sind von dir im Beispiel so gewählt, weil sie hoch sind im Vergleich zu NOR oder FIN. Ein Taschenspielertrick.
Die Todeszahlen je Million Einwohner in Tschechien, Belgien, Italien, Großbritanien, Spanien, Frankreich oder einigen amerikanischen Ländern sind vielfach höher als in Schweden, und zwar mit etlichen Lock- und Shutdowns, mit Ausgangssperren, teils ab 17 Uhr, und all den Quatsch. Das soll eine gute Strategie sein? Und auch die Todeszahlen in Deutschland holten in der zweiten Hälfte der Pandemie trotz Lockdown's diverser Art, trotz Parkbanksitzverbote oder "Nicht-Stehen-Bleiben"-Schilder, trotz der Bundesnotverbremsung immer weiter auf. Wenn also die Lockdown/Ausgangssperren/Verbots-Strategie so viel besser wäre, Fragezeichen, dann wären die Todeszahlen in diesen Ländern deutlich niedriger. Ist aber umgekehrt. Und auch die Differenz von 1414 zu 1049 Toten pro Million Einwohnern im Vergleich von SWE mit DE gibt das in keinster Weise her. Nur ein marginaler Unterschied.
Im Übrigen steht in dem Artikel auch ganz ausdrücklich, daß man in Schweden gerade am Anfang der Pandemie eben auch Fehler im Bereich der Pflegeheime gemacht hatte, gibt das also auch zu, wodurch die hohen Zahlen zu Beginn der Pandemie zustande gekommen sind.
Egal: der Artikel ist sachlich und und ordentlich recherchiert, deine typisch deutsche Fokussierung auf eine Zahl unter Ausblendung aller gesellschaftlichen Folgeerscheinungen hingegen bringt niemanden etwas.
Fazit: Wenn der überwiegende Teil der schwedischen Bevölkerung zufrieden mit der Strategie ist, weil in Freiheits- und Grundrechte weniger eingegriffen wurde als in den Nachbarstaaten, weil die wirtschaftlichen Daten während und nach Corona deutlich besser sind, weil die Folgeerscheinungen und die Schäden durch die Corona-Maßnahmen deutlich geringer sind - ja, dann war das eine gute Strategie. Schließlich darf das der schwedische Bürger in erster Linie für sein Land entscheiden, schließlich müssen die Schweden damit leben und nicht die Deutschen.