Es wäre zu hoffen, dass wenn die Corona-Krise gelöst wurde, das alles mit ein bisschen Abstand analysiert und aufgearbeitet wird. Hoffentlich werden dann einige Kandidaten in den Spiegel schauen und zugeben, dass ihre Diktatur-Theorien nicht zutreffend waren. Leider - im Bezug auf die Gefährlichkeit der Pandemie - wird man durch die durchgeführten Maßnahmen stets den Eindruck haben, dass es so schlimm nicht war. Das ist zudem generell so, je länger ein Ereignis zurückliegt, desto mehr verdrängt man das. Bereits jetzt erinnert sich noch kaum wer an die Situation in Italien und Spanien im Frühjahr 2020. Die größte Hoffnung wäre eine Einsicht, dass die Diktatur nicht eingetreten ist, wenn wieder alles nomal ist und die Ängste unbegründet waren.
In dem Sinne vielleicht auch bei deiner Bekannten, dass wenn die Bundestagswahl nicht abgesagt wird, vielleicht etwas Reflektion stattfindet.
Bezüglich anderer Krisen, die signifikant die Existenz der Menschheit gefähren, wie z.B. der Klimawandel, lässt die aktuelle Reaktion auf die Corona-Krise jedoch nichts gutes erahnen. Es scheint einen besonders lautstarken Teil der Bevölkerung zu geben, der leider sehr egoistisch und wenig vorauschauend agiert. Die Bewegung der Klimaleugner schien mir in der Vergangenheit eher eine Randerscheinung zu sein, einfach weil sie so abwegig war und ist. Dies hat sich aber geändert und nicht erst seit Corona.
Die Schnittmengen zwischen beiden Gruppen sind sehr groß. Beiden geht eine Ablehnung fundierter, wissenschaftlicher Arbeit zu Grunde, während selbst die krudesten "Experten" zitiert werden, die ihre "befreundeten" Studien querzitieren. So entsteht der Eindruck, dass wenige "Studien" die vorherrschende Meinung sind. Bisher waren das eher individuelle Akteuere, finanziert von Konzernen der Kohle und Öl, wie das Heartland Institut in den USA. Mit Trump und seinen seltsamen Thesen, von denen Klimaleugnung ein wichtiges war, hat es diese Position leider zu großer Verbreitung geschafft. Und wenn man dann überlegt, dass man bereits seit etlichen Jahren definitiv wusste, dass der Klimawandel real ist, während heute die Klimaleugner im Vergleich zu damals Boden gut gemacht haben, ist das eine sehr besorgniserregende Tendenz.
Denn wie wir wissen, verbraucht Bitcoin viel Strom und dank der gut ausgebauten erneuerbaren Energie wird Bitcoin-Mining zu einem großen Teil mit erneuerbarer Energie betrieben (Studien nennen über 70%). Wenn jetzt die Klima-Skeptiker den Ausbau erneuerbarer Energien verhindert hätten, läge der Anteil vielleicht nur bei 20% oder 30%, was ein großes Argument für Bitcoin-Gegner wäre. Zum Glück ist dies nicht so.
Egal ob es um Corona oder Klimawandel geht, die Kritiker, die den wissenschaftlichen Stand nicht akzeptieren wollen, lieben es, sich selbst ins Bein zu schießen.
Vielleicht ist es tatsächlich so, wie bitcoincidence ein paar Seiten voher geschrieben hat, dass die Menschheit einfach nicht dafür gemacht ist, hier längerfristig unter Rücksichtnahme auf andere zu leben und die nächsten, die kommen machen es dann besser. Vielleicht lernen die dann aus unseren Fehlern wobei ich stark dafür wäre, dass wir unsere Probleme selbst in den Griff bekommen.