Ein Doublespend sieht so aus:
1. ich gebe einen Coin in Block Nummer 101-A aus.
2. ich erzeuge einen neuen Block Nummer 101-B und gebe darin den Coin nochmal aus.
3. ich hänge jetzt mehr Blöcke an Nummer 101-B.
4. weil die Chain mit 101-B jetzt die längste Chain ist, verwaist 101-A.
ja aber beide spends werden doch vom Empfänger erst nach zig Bestätigungen akzeptiert und die nicht verwaiste chain ist korrekt mit einem spend.
Ja, und worauf willst du hinaus?
Ich lege dir wirklich das Rechenbeispiel aus
Liste volkstümlicher Bitcoin Irrtümer - FAQ ans Herz.
Man kann es sehr einfach sagen:
Eine (echte) Blockchain bietet ein dezentrales System mit einer berechenbaren Sicherheit.
Oder anders gesagt:
Wenn ich eine Zahlung im Wert von einer Million Euro per Bitcoin-Netzwerk erhalte, kann ich mir ausrechnen, wie viele Confirmations ich abwarten sollte, bis die Kosten für einen erfolgreichen Doublespend-Angriff z.B. 100 Millionen oder 10 Milliarden Euro betragen.
So funktioniert das bei POW.
Bei POS lässt sich diese Berechnung nicht anstellen.
Um hier mal ein wenig giftig zu werden:
Blockchains sind unglaublich inneffizient.
Blockchains sind unglaublich leistungsschwach.
Es gibt eigentlich keinen guten Grund, für irgendein Problem eine Blockchain als Lösung einzusetzen.
Mit einer Ausnahme:
Man hat ein Problem, bei dem man eine dezentrale Lösung sucht, mit der sich eine berechenbare Sicherheit verbindet.
Wenn man nun auf die Idee kommt, ein zentralisiertes System über eine Blockchain abzubilden, ist das nutzlos (z.B. Emissionsrechte oder Grundbucheintragungen, die sind "politisch" zentralisiert), bringt aber die hohe Ineffizienz und Leistungsschwäche einer Blockchain mit sich.
Wer für ein zentralisiertes System eine dezentrale Lösung oder umgekehrt für ein dezentrales System eine zentralisierte Lösung verwenden will, ist genau eines: inkompetent.
Kommt leider ziemlich häufig vor (vor allem im Bereich ICOs).