Warum gibt es dann die Aussage, dass der BTC-Preis nach einem Halving steigen wird? Die einzigen, für die das Halving rein wirtschaftlich wichtig ist, sind doch die Miner. Den BTC-Nutzern ist es doch völlig schnuppe, ob der Miner 50, 25, 12,5 oder 6,25 BTC erhält.
Andersrum gefragt: Warum sollen die Nutzer den BTC Preis erhöhen, damit der Miner nach einem Halving die gleichen Erlöse hat?
Also bestimmten doch die Miner den Preis!?
Der angebliche Bulleneffekt durch das Halving halte ich einfach für eine "Story", die von Bitcoin-Hodlern kurz vor dem Halving verbreitet wird, um den Preis zu pushen. Und einige glauben diese Story und kaufen eben. Selbst-erfüllende Prophezeihung halt. Der Bulleneffekt kommt also zustande, weil sich dadurch erst ein Aufwärtstrend herausbildet und dann immer mehr Leute mitmachen - eine Blase baut sich auf.
Warum ich es nur für eine "Story" halte? Die Halving-Bullenstory basiert auf der These, dass sich das Angebot auf den Börsen signifikant verringert, wenn die Miner nicht mehr so viele Rewards erhalten. Dies würde aber nur stimmen, wenn die geminten Coins tatsächlich den Hauptteil der Angebote (Sell Orders) ausmachen würden. Die Angebotsseite ist aber deutlich größer, so dass das Halving alleine höchstens einen Preisanstieg von <10% pro Jahr ausmachen würde. Und bei jedem Halving wird der Effekt übrigens tendenziell um die Hälfte geringer, weil das absolute Gewicht der Mining-Rewards bezogen auf die Gesamtmenge der Bitcoins abnimmt.
Bei einigen Coins, z.B. letztens bei Namecoin, hat sich das Halving überhaupt nicht auf den Kurs ausgewirkt. Weil halt zu wenige Leute die "Halving-Story" verbreitet haben.