Ja, kenne ich, da gabs auch mal ne nette Infografik dazu.
Aber das Problem ist für mich der Schritt zwischen "collectible" und "store of value". Ein "store of value" darf per Definition solche Crashs, wie sie bis 2018 normal waren, einfach nicht mehr aufweisen. Und im Gegenzug auch kein FOMO wie wir es jetzt gerade sehen, weil dieses meist zu Überhitzung und Crashes führt. Insofern stimme ich auch dieser Aussage aus dem Artikel nicht zu:
As adoption and liquidity have increased over the years, Bitcoin’s volatility has decreased commensurately
Die Volatilität ist immer noch extrem hoch, allenfalls gibt es einen Fortschritt gegenüber 2009/2010, aber seit spätestens 2011 ist die Volatilität bei Bitcoin etwa gleich (der Hype/Crash 2013/2014 war der einzige wirkliche Peak laut
bitvol.info). 2018 hatten wir mehrmals einen Crash um fast 50% in wenigen Tagen, wie zu den schlimmsten 2014er/15er-Zeiten.
Ein Problem ist meines Erachtens, dass Bitcoin anders als Gold keinen direkten Nutzen hat, wie es bei Gold in der Schmuckindustrie der Fall ist. Damit gibt es keine "stabile" Nachfrage aus einem bestimmten Sektor (es gibt nur das "stabile" Angebot aus der Mining-Industrie). Das könnte sich mit einer generellen Akzeptanz bei einem bestimmten Use Case - ich denke da z.B. an internationale Überweisungen - ändern. Das ist aber ein typischer "Medium of exchange"-Fall.
Deshalb glaube ich, dass es eher so kommen könnte:
Sammelstück -> Spezialisiertes Tauschmittel -> Wertspeicher -> Allgemeines Tauschmedium/Rechnungseinheit
"Spezialisiertes Tauschmittel" würde hier bedeuten, dass es für einige Transaktionen verwendet wird, bei denen seine Nachteile keine Rolle spielen oder wenigstens die Vorteile aufwiegen. Anbieten würde es sich für solche, bei denen ein relativ geringes Kursrisiko besteht, weil es auf beiden Enden (Sender/Empfänger) wieder in ein anderes Gut umgewandelt wird. Das ist wie gesagt bei internationalen Überweisungen der Fall.
Dazu braucht es natürlich jemanden, der das Kursrisiko auf sich nimmt. Dieser sorgt mit seinem Hedging für Liquidität auf dem Markt und damit eher für Stabilität. Es gibt ja durchaus solche Anbieter, aber sie haben noch keine wirklich massive Verbreitung gefunden.
"Allgemeines Tauschmedium" wäre dann der Fall, wenn es auch normal wird, ein Konto in BTC zu führen und sein Gehalt drauf zu bekommen. Das ist meines Erachtens bisher höchstens in Venezuela der Fall. Dafür müsste die Volatilität weit geringer sein als etwa bei Gold und anderen "Wertspeichern".
Es kann aber auch ewig bei "Sammelstück/Spekulationsmedium" festhängen.