Die Aktienmärkte sind seit dem Jahr 1970 um ca. das 20-fache gestiegen, glauben die Menschen: [...]
Die Geldmenge M3 des US-Dollar ist seit 1970 jedoch auch um das ca. 20-fache gestiegen: [...]
Das bedeutet, wir bilden uns nur ein, da stiege irgend was. Dem ist nicht so, im Durchschnitt steigt gar nichts, es wird nur umverteilt.
An sich ist die Info nicht ganz uninteressant.
Deine Schlussfolgerung aber ist bei gutem Willen allenfalls falsch, bei realistischer Betrachtung irregeleitet und wenn ich gehässig wäre, würde ich sie als gefährlichen Unfug bezeichnen.
Wirklich ärgerlich finde ich dabei, dass du selbst mit 10 Sekunden kritischem, ehrlichen Hinterfragen deiner Hypothese hättest feststellen müssen, dass du irrst.
Wenn die Geldmenge steigt, steigt der Kurs von Aktien.
Warum?
Weil mehr Geld "da" ist, das man für Aktien ausgeben kann.
Und weil die Aktiengesellschaften ihre Preise steigen lassen, und somit mehr Gewinne machen werden, dann steigen die Dividenden, also rechtfertig das auch die höheren Preise.
Umgekehrt soll die Geldmenge auch steigen, wenn die Produktivität von Unternehmen steigt.
Wäre das nicht der Fall, käme es zur Deflation.
Der höheren Produktion der Unternehmen stünde keine höhere Geldmenge als Kaufkraft gegenüber, das würde bedeuten, dass man für das gleiche Geld mehr Produktionsleistung kaufen kann, oder eben für weniger Geld die selbe Produktionsleistung.
Preise sinken, Geld wird "mehr wert", die Konsumenten "horten" ihr Geld, um sich in Zukunft mehr leisten zu können.
Dadurch ist noch weniger Geld im Umlauf, was die Preise weiter fallen lässt.
Am Ende führt das in eine empirisch regelmäßig bestätigte Abwärtsspirale.
Letztlich bedeutet das alles in allem, dass die Geldmenge in einer "gesunden" Volkswirtschaft in etwa in dem selben Maße wachsen soll, wie die gesamte Wirtschaftleistung.
Wohlgemerkt, das heißt nicht, dass die Geldmenge deckungsgleich mit dieser sein soll, sondern nur, dass eine Korrelation mit Koeffizient* 1 besteht, bzw. im Idealfall bestehen sollte.
Aus "Sicherheitsgründen", und weil man es für förderlich für die Wirtschaft hält, will man sogar ein mittelfristig leichtes Ansteigen der Geldmenge im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung, das drückt sich im Inflationsziel von üblicherweise ca. 2% der Zentralbanken aus.
* ich hab mich ca. 3 x vertippt bei dem Wort, beinahe wäre "covfefe" draus geworden
Die Schlussfolgerung aber, dass da "nichts steigt", ist grundfalsch.
Die Wirtschaftsleistung, also die Produktion von Gütern und Dienstleistungen, nimmt zu.
Die Geldmenge wird diesem Wachstum durch "Gelddrucken" angepasst, was auch gewollt ist.
Die Menge an Gütern und Dienstleistungen, die ein Wirtschaftssubjekt konsumieren kann, bleibt in etwa gleich (sofern er auch entsprechende Lohnerhöhungen bekommt).
Der bloße Sparer von Geldvermögen aber verliert an Kaufkraft, in ungefähr der Höhe der Inflation.
Alles in allem ist das so trivial, dass ich mich wirklich ein wenig wundern muss, warum
a) ich so lange brauche, um das zu erklären
b) du das nicht selbst erkennst
Die Fiat-Währungen sind laufend und beschleunigt am fallen (durch die Geldmengen- bzw. Kreditausweitung), und der Mainstream (einschließlich ihrer Medien) bemerkt das nicht.
https://www.bild.de/themen/specials/inflation/news-fotos-videos-17593260.bild.htmlMainstream-Medium genug?
Wer so gierig ist und den Bitcoin zum neuen Goldenen Kalb macht, der wird auch alles verlieren.
Wenigstens bekommen wir so noch die Kurve zum on-topic
Der Bitcoin kann genau so kollabieren wie der Euro, nur auf eine ganz eigene Art, und praktisch unvorhersehbar.
Ja.
Also immer schön streuen, dann werdet ihr zwar nicht reich
Ja.
aber finanziell kann auch nichts existentiell bedrohliches mehr passieren.
Nein.
Es gibt immer Möglichkeiten, alles zu verlieren.