Jeder normale Mensch hat angeborene Skrupel gegen das Töten. Und deswegen verlieren wir im Duell gegen Verbrecher. Indem du dir Waffen besorgst spielst du ein Spiel bei dem die Verbrecher die Regeln machen. Das kannst du nicht gewinnen.
Schwieriges Thema. Als sagen wir mal, einigermassen gut ausgebildeter und ausbildender in Selbstverteidigung und Kampfsport, stimme ich dir grossartig sogar zu.
Das Problem ist, dass du nicht nachdenken darfst. Du kannst wenn du deine Ethik nicht dazwischen kommen lassen willst, für jemanden mit Skrupeln nur eins tun: Automatismen trainieren. So wie es eben Polizei, Sondereinheiten etc. machen.
Das Problem ist, die wenigsten sind dazu bereit. Schon ein griechischer Soldat hat vor tausenden Jahren gesagt: We do not rise to the level of our expectations. We fall to the level of our training.
Und wenn ich mir ansehe, was Kampfsport heutzutage heisst, dann sind fast alle Trainierenden verloren. Fast alle reagieren im harten Training zuerst mit Katharsis, mich eingeschlossen. Schockzustand, 0,5 Sekunden gar nix, bevor man sich verteidigt. Unser Ziel ist immer, genau das abzubauen, an Adrenalin zu gewöhnen, Schreie, Gewalt. Vielen passt das nicht, aber das muss sein. Anstatt einer Katharsis muss man diese 0,5 Sekunden SOFORT nutzen um einen Entwaffnungsautomatismus oder direkten Angriff auszuführen. Egal wie die Gesetzeslage ist.
Das macht einen aber nicht zum Verbrecher, sondern nur gut ausgebildet.
Habe nichts gegen "Gutmenschen" nur kommt man mit dieser Denkweise bei gewissen Problemen nicht zum Ziel. Nach ihrer Sichtweise ist jeder Polizist oder Soldat ein potentieller Verbrecher. Aber es braucht auch Leute, die die Drecksarbeit machen. Und auch Verbrecher sind letztenendes nur Menschen. Oft mit traurigem Hintergrund.
Durchaus. Da gibt es eine MENGE Parallelen, ehrlich gesagt. Nur die einen handeln aus Überzeugung, in einem Rahmen, die anderen oft aus Verzweiflung. Beides ist, aus meiner Sicht, ein Problem.
Ich kann jedem Aikido empfehlen, der Skrupel hätte jemanden anzugreifen.
Das besondere an Aikido ist, dass es die einzige Kampfsporttechnik ist, die nur auf Abwehr basiert, es gibt keinerlei Angriffstechniken.
Sieht auf den ersten Blick nicht gefährlich aus, aber die Energie die der Angreifer in die Bewegung steckt, wird durch umlenken seiner Bewegung potenziert und gegen ihn verwendet. Man glaubt gar nicht wie schnell ein Arm ausgerenkt, gebrochen, Sehnen reißen, etc.
Das kann ich nur empfehlen, solange in Yoshinkan Härte trainiert wird. Die japanische Riot Police trainiert diesen Stil und mit entsprechender Härte über mindestens ein Jahr, um auch nur annähernd richtig zu reagieren. Deutsches Aikido ist in den meisten Fällen aber leider pille palle Training im Vergleich. Zwischen dem, was eben in Selbstverteidigung trainiert wird, wenn es um Leben und Tod im Job geht und das, was man hierzulange oft vorgesetzt gekriegt, liegen Universen.
Werde ich trotzdem überfallen so bleiben genug Möglichkeiten mich situativ zu wehren. Leider scheint es, als hättest du keinen militärischen Hintergrund um wirklich ernsthaft hier mit mir diskutieren zu können. Ein besoffener Poser mit Kanone ist auf 3m ein Opfer gegen ein Messer.
Als ehemaliger Ausbilder in SV Fragen kann ich nur sagen: Auf eine Pistole kann ich schneller, nachhaltiger und richtiger reagieren verglichen mit einem Messer. Die Pistole ist durch ihre Funktion und Schusswinkel so limitiert, dass es möglich ist, Automatismen einzutrainieren, die im Nahkampf die Gefahr fast auf Null reduzieren, wenn der andere keine CQC Ausbildung hat. Ein Messer anzugreifen ist auch bei unerfahrenen einfach nur skrupellosen Gegnern absoluter Wahnsinn.
Wenn ich von Kampfsport als Verteidigungsmassnahme gegen Schusswaffen lese kommt mir sofort Indiana Jones Teil1 in den Kopf(nicht Teil2 Tongue )
Oder wie Sean Connery in "Die Unbestechlichen": immer diese Italiener, kommen mit einem Messer zu einer Schiesserei.
Mich erinnert es an das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=Gj3K0vsZMdg#t=1100http://www.youtube.com/watch?v=cmQk3DnTcSs#t=70Die meisten Angreifer sind gar nicht so skrupellos. Wenn du ihnen eine Waffe abnimmst und sie anschreist, ihren Arsch auf den Boden zu bewegen, scheissen sich die meisten in die Hose. Oft tragen Leute gerade hier in Deutschland für so einen Scheiss auch Gasknarren. Wenn du da stehst, jemand nimmt dir 0.2 Seks deine Gasknarre ab und schreit dich an, bewegst du dich ganz zackig innerhalb von wenigen Sekunden entweder auf den Boden oder rennst so schnell du kannst. Es gibt nur wenige, die dann noch richtig Hardcore sind und den Dicken raushängen lassen.
Der Katharsiseffekt funktioniert super auch bei einem Großteil der Angreifer. Aber dafür braucht man langes, intensives und verdammt hartes Training und muss sich mti Ängsten auseinandersetzen. Die Wenigsten die in Deutschland trainieren, schaffen das. Einfach weil das Training dafür völlig anders ist. In einem solchen Training bist du in 50% der Zeit in Situationen, die unangenehm sind, es gibt Leute, die ohne Unterlass mit Pratzen auf dich einschlagen und dich anschreien. Leute, die dir zur Not, ab einem gewissen Trainingslevel, richtig eine verpassen im Training, damit du lernen kannst, damit umzugehen. Das ist kein Spiel mehr, das ist Training auf einem Level, den 90% der Leute, die für Kampfsport bezahlen als Hobby, nicht aushalten oder für "unnötig" halten.
Übrigens wird auf den Philipinnen bei edn Spezialeinheiten vor allem Messerkampf gelehrt. Der Grund ist, dass ein schneller Messerangreifer im Dschungel nicht nur lautlos sein kann, sondern vor allem Dingen auch schneller als jemand mit einem Gewehr oder einer Pistole. Auch im Häuser oder Strassenkampf wird das so gehandhabt. Der Grund: Es verringert die Anzahl an Verlusten im Kampf gegen die Rebellen.
Und das mit dem Hund...ich hatte 10 Jahre lang einen Hund, Ausbildung Schutzhund1, aber dann nicht weiter gemacht (meiner war nicht Schussfest). Trotzdem noch lange Zeit im Verein mitgeholfen. Auch als Dummy bei der Ausbildung zu 2 und 3. von 100 Hunden wird einer am Ende soweit sein, das er dir effektiv helfen kann. Aber er vertraut keinem Fremden, nur seinem Herrn. Also bis du überhaupt dran denken kannst einen Hund mitzunehmen als Beschützer, stehen jahrelange harte Arbeit, die man nicht irgendwo kaufen kann. Den der Hund macht sich nichts aus Geld.
VPG 1 und 2 funktionieren super. Aber scheisse was, der hört nur auf dich. Ein gut ausgebildeter Hund ist nicht auf ein Herrchen abgerichtet, sondern muss auf Kommando funktionieren. VPG3 müsste er also auch mit jemand anderem laufen können als dir...
m jedoch einen Angreifer mit einer Pistole abwehren zu können, bräuchte man schon jahrelange Ausbildung und selbst dann hängt es von der Situation ab. Da jedoch die meisten Überfälle unbewaffnet stattfinden bzw wenn überhaupt, mit einem Messer und auch der Angreifer meist Alleine ist, hat man schon ganz gute Chancen ihn abzuwehren.
Entwaffnungen lernen ist viel einfacher als aktiv kämpfen lernen. Das sind nur ein, zwei Automatismen, der Rest ist Angstabbau.