Aber eben, wie Du schon sagst, egal ob meine oder Deine Zahlen jetzt 100% (oder auch nur 90%) korrekt sind und auch wenn man die PKS in die ein oder andere Richtung interpretieren kann/soll/muss, so ändert dies nicht unbedingt etwas an der Kernaussage meines letzten Posts.
Wie ich selbst schon erwähnt habe, man kann aus der PKS "mit gutem/bösem Willen" eine Bestätigung für die These von der Ausländerkriminalität rauslesen, keine Frage.
Die Macher der PKS selbst erwähnen seit mindestens 2014 (vermutlich schon lange davor, aber ältere Zahlen habe ich gerade nicht zur Hand), worauf dieser Anschein ursächlich zurückzuführen sein könnte.
1. Junge Männer begehen mehr Straftaten.
Daraus folgt, dass, wenn der Anteil junger Männer unter den Ausländern signifikant höher ist als in der "Normalbevölkerung", Ausländer "automatisch" mehr Straftaten begehen.
2. Menschen ohne Job begehen mehr Straftaten.
Daraus folgt, dass, wenn der Anteil Arbeitsloser unter den Ausländern signifikant höher ist als in der "Normalbevölkerung", Ausländer "automatisch" mehr Straftaten begehen.
3. Menschen in eng "zusammengepferchten" Verhältnissen begehen mehr Straftaten.
Daraus folgt, dass, wenn der Anteil "Zusammengepferchter" unter den Ausländern signifikant höher ist als in der "Normalbevölkerung", Ausländer "automatisch" mehr Straftaten begehen.
4. Die Anzeigehäufigkeit schwankt in Abhängigkeit vom Opfer.
(also eine "deutsche" Frau wird z.B. häufiger Anzeige erstatten als ein "ausländischer" Mann)
Daraus folgt, dass, wenn der Anteil deutscher Frauen unter den Opfern signifikant höher ist als in der "Normalbevölkerung", Ausländer "automatisch" mehr Straftaten begehen.
5. Die Anzeigehäufigkeit schwankt in Abhängigkeit vom Täter.
(man wird also einen kriminellen "Ausländer" eher anzeigen als einen kriminellen "Deutschen", bzw. schon bei geringfügigeren Delikten)
Daraus folgt, dass, wenn der Täter "Ausländer" ist, mehr Anzeigen erfolgen, Ausländer also "automatisch" mehr Straftaten begehen.
6. und 7. Der "Verfolgungswille" schwankt in Abhängigkeit von Täter und Opfer.
Kurz: "das Umfeld" oder auch die Polizei wird eine Anzeige eher ermutigen oder entmutigen, je nachdem, wer die Anzeige erstattet und gegen wen.
8. und 9. Der "Belastungseifer" schwankt in Abhängigkeit von Täter und Opfer.
Kurz: die Schwere der angezeigten Straftat wird unterschiedlich geschildert, je nachdem, ob der Täter und Opfer Ausländer oder Deutsche sind.
Und so weiter und so fort.
Das alles erschwert die Auswertung solcher Zahlen erheblich, weshalb man sie immer in Relation zu anderen, bekannten Daten setzen muss, um überhaupt signifikante Abweichungen von der Norm zu erkennen.
Tut man das, kommen zumindest die Macher der PKS selbst in ihren Kommentaren stets zu dem Schluss, dass der Anschein der gehäuften Ausländerkriminalität einer kritischen Betrachtung nicht standhält.
Wohlgemerkt: niemand sagt, dass es keine Ausländerkriminalität gibt.
Niemand leugnet, dass z.B. offensichtlich bestimmte Delikte(*) gehäuft unter Ausländern vorkommen, während andere eher "deutsche Spezialitäten" sind.
Spezifisch zum Thema Asylbewerber muss man sagen, dass darunter eben überproportional junge Männer zu finden sind.
Diese werden in Heimen zusammengepfercht.
Sie haben keine Arbeit und keine Perspektiven.
Sie werden erwartungsgemäß entsprechend häufiger straffällig, das steht außer Frage.
Zugleich dürfte die Bereitschaft von deutschen Opfern, eine Anzeige zu erstatten, erhöht sein, wenn der Täter ein Asylant ist / fremdländisch aussieht.
Zugleich dürfte auch in den Heimen selbst die Anzeigebereitschaft erhöht sein, nicht zuletzt aufgrund der Tätigkeit von Betreuern, die dazu ermutigen.
Etc. pp.
Die Frage ist einfach schwierig zu beantworten.
Die Macher der PKS selbst jedenfalls zweifeln regelmäßig daran, dass sich eine "echte Ausländerkriminalität" aus ihren Zahlen herauslesen lässt.
Die Macher der PKS sind Polizisten.
Die haben kein Interesse daran, da irgendetwas herunterzuspielen.
Im Gegenteil, die haben ein starkes Interesse daran, im Zweifelsfall zu dramatisieren, dann gibt's vielleicht wieder ein wenig mehr Geld für die Polizei.
Aber die Macher der PKS sind eben auch offensichtlich anständige Leute, die ihre "Machtposition" da nicht missbrauchen.
Du siehst: wie man es dreht und wendet, die PKS alleine ist mit Vorsicht zu genießen.
Wenn dann noch die Zahlen der PKS in einer Veröffentlichung offensichtlich falsch wiedergegeben werden, ist das mehr als nur unglücklich, das führt zu weiteren Verzerrungen.
(*) spezifisch häufen sich seit Jahren die Fälle von Körperverletzung unter jugendlichen Ausländern.
Opfer sind dabei allerdings auch wieder gehäuft Ausländer.
Ähnliches gilt für Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung.
Auch hier sind Ausländer als Opfer überwiegend betroffen.
Simpel gesagt: Ausländische Männer werden heute häufiger von ihren Frauen angezeigt, wenn sie zudringlich werden.
Man kann das als Indiz werten, dass die Männer häufiger übergriffig werden, man kann aber auch vermuten, dass die Frauen in der deutschen Gesellschaft langsam ankommen und sich ihrer Rechte gewahr werden. Wirklich wissen tut man es nicht.