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Topic: UN Migrationspakt - page 2. (Read 1580 times)

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November 26, 2018, 06:50:05 AM
Ganz großes Lob an qwk, der hier immer noch aktiv und vor allem argumentativ gegen den mittlerweile salonfähigen Populismus vorgeht. Wenn Leute wie qwk hier abtauchen, ist das Forum endgültig verkommen.

Vielen Dank @qwk


endgültig verkommen.. so würde ich unsere Koalition bezeichnen. Und nicht die Leute, die die derzeitige Politik hinterfragen.

legendary
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November 24, 2018, 04:59:59 AM
Hm "Gründe" sind da leider eher wenig zu finden.
Ich versuche mal, das hervorzuheben, was man guten Gewissens als "Begründung" ansehen kann.
Die Gründe warum 9 Länder den Migrationspakt ablehnen (aus der NZZ):
USA
Die Verweigerungshaltung der USA kam angesichts der harten Linie der Regierung Trump in der Migrationspolitik nicht überraschend.
Ungarn
Das Papier widerspreche «jeglicher Vernunft» und sei «extremistisch, voreingenommen, ein Förderer von Migration». Szijjarto fürchtet zudem rechtliche Verpflichtungen. Er äusserte Zweifel daran, dass der Migrationspakt rechtlich nicht bindend sei – obwohl dies im Text des Abkommens explizit festgehalten ist.
Österreich
die Republik entscheide souverän über die Zulassung von Zuwanderung und kenne kein «Menschenrecht auf Migration». Die Schaffung der völkerrechtlichen Kategorie des «Migranten» sei zudem zurückzuweisen.
Bulgarien
Bulgariens Regierung um den Ministerpräsidenten Bojko Borisow begründet ihren Rückzug aus dem Migrationspakt am 12. November mit dem Hinweis auf nationale Interessen.
Tschechien
Die Minderheitsregierung aus populistischer ANO und sozialdemokratischer CSSD beklagt wie andere Länder auch, dass das Papier nicht genügend zwischen «legaler» und «illegaler» Migration unterscheide.
Estland
Sie befürchten, dass das Dokument Teil des internationalen Gewohnheitsrechts werde
Die Begründung: Bei der Koalitionsbildung habe man sich darauf verständigt, Entscheidungen einvernehmlich zu treffen. Leider habe man bezüglich des Migrationspakts keinen Konsens erreicht.
Polen
Die nationalkonservative Regierung in Warschau begründet ihren Entscheid mit souveränitätspolitischen Bedenken.
Kritisch sieht die polnische Regierung auch die im Pakt gemachte Unterscheidung zwischen legaler und illegaler Migration.
Israel
«Wir fühlen uns dem Schutz unserer Grenzen vor illegalen Einwanderern verpflichtet», begründete Ministerpräsident Benjamin Natanyahu
Australien
Der Pakt könne zur «illegalen Einwanderung» in das Land ermutigen.
USA, Bulgarien und Israel begründen das (laut diesem Artikel) gar nicht.
Der Rest scheint vor allem "rechtliche Verpflichtungen zu fürchten" und kritisiert die "ungenügende Unterscheidung zwischen legaler und illegaler Migration".
Dass eine Koalition sich nicht einig wird, ist ja in dem Sinne keine Begründung, sondern einfach Auslöser der Ablehnung.
Der schwammige Hinweis, "der Pakt könne zur illegalen Einwanderung ermutigen" ist sicherlich auch nicht wirklich eine Begründung.

Bisschen dürftig, das Ganze.

Natürlich ist es ein wenig dürftig. Aber es gibt auch keine triftigen Gründe ein nicht bindendes Papier zu unterschreiben. Du als Hotelbesitzer unterschreibt auch nichts wo du dir nicht ziemlich sicher bist? Und du wenig bis keine Vorteile für dich hast?
legendary
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-> morgen, ist heute, schon gestern <-
November 23, 2018, 04:50:49 PM
Würdest du mir zustimmen?
Wir haben heute schon eine funktionierende Paralleljustiz unter Muslimen in Form der Scharia, welche über ausländische NGO´s z.B. DITIB gesteuert wird.

Ja/Nein reicht mir in dem Fall.

Nein, denn du Unterstellst jedem Muslim nun das er nach der Scharia Handelt, was nicht der Fall ist.
Genauso gut kann ich dich nun Fragen "Hast du heute Fleisch gegessen?" es ist Freitag und als guter Christ hast du das in unserem Christlichen Land nicht zu tun!

Diese Argumentation ist mir eigentlich zu dumm, aber wohl eher doch Typisch für den Populismus der AFD.

Und auf diese Stufe stelle ich mich nicht.

Für jeden Muslim gilt die Scharia. Wer was anderes behauptet hat keine Ahnung.

Der Islam ist eine faschistische Ideologie, in der das einzelne Individuum nichts zählt.

Alle gläubigen Muslime sind immer im Krieg gegen anders Denkende/Gläubige. Das ist der Grundsatz dieser Religion(Ideologie).



Ich sehe schon, du hast meine Antwort dazu entweder nicht gelesen oder nicht Verstanden.
Was natürlich Typisch für Populisten ist.

Siehst du den Unterschied zwischen:
"das er nach der Scharia Handelt"  und "Für jeden Muslim gilt die Scharia"

und so Mätzchen wie: "Wer was anderes behauptet hat keine Ahnung" kannst du im Vorschulkindergarten Ablassen, bei mir nicht.
sr. member
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November 23, 2018, 03:24:45 PM
Würdest du mir zustimmen?
Wir haben heute schon eine funktionierende Paralleljustiz unter Muslimen in Form der Scharia, welche über ausländische NGO´s z.B. DITIB gesteuert wird.

Ja/Nein reicht mir in dem Fall.

Nein, denn du Unterstellst jedem Muslim nun das er nach der Scharia Handelt, was nicht der Fall ist.
Genauso gut kann ich dich nun Fragen "Hast du heute Fleisch gegessen?" es ist Freitag und als guter Christ hast du das in unserem Christlichen Land nicht zu tun!

Diese Argumentation ist mir eigentlich zu dumm, aber wohl eher doch Typisch für den Populismus der AFD.

Und auf diese Stufe stelle ich mich nicht.

Für jeden Muslim gilt die Scharia. Wer was anderes behauptet hat keine Ahnung.

Der Islam ist eine faschistische Ideologie, in der das einzelne Individuum nichts zählt.

Alle gläubigen Muslime sind immer im Krieg gegen anders Denkende/Gläubige. Das ist der Grundsatz dieser Religion(Ideologie).

legendary
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-> morgen, ist heute, schon gestern <-
November 23, 2018, 03:08:47 PM
Würdest du mir zustimmen?
Wir haben heute schon eine funktionierende Paralleljustiz unter Muslimen in Form der Scharia, welche über ausländische NGO´s z.B. DITIB gesteuert wird.

Ja/Nein reicht mir in dem Fall.

Nein, denn du Unterstellst jedem Muslim nun das er nach der Scharia Handelt, was nicht der Fall ist.
Genauso gut kann ich dich nun Fragen "Hast du heute Fleisch gegessen?" es ist Freitag und als guter Christ hast du das in unserem Christlichen Land nicht zu tun!

Diese Argumentation ist mir eigentlich zu dumm, aber wohl eher doch Typisch für den Populismus der AFD.

Und auf diese Stufe stelle ich mich nicht.
qwk
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November 23, 2018, 01:45:51 PM
Würdest du mir zustimmen?
Wir haben heute schon eine funktionierende Paralleljustiz unter Muslimen in Form der Scharia, welche über ausländische NGO´s z.B. DITIB gesteuert wird.

Ja/Nein reicht mir in dem Fall.
Das dürfte das Problem sein.
Wenn du eine solche Frage mit ja oder nein beantworten kannst, musst du über einen enormen Kenntnisstand verfügen.
Sofern das bei dir zutreffend ist, verneige ich mich in Ehrfurcht vor deiner Sachkunde und Kompetenz.

Ich jedenfalls kann das nicht beurteilen.
sr. member
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November 23, 2018, 01:12:21 PM
Auf das Problem "Anzeigehäufigkeit" habe ich versucht, kurz einzugehen.
Hand auf's Herz: wird die Statistik in Bezug auf Raub, Mord, Körperverletzung, Vergewaltigung etc. pp. sich ändern, wenn "alle" Straftaten angezeigt werden? Vermutlich ja, aber sicher nicht in erheblichem Maße.
Insbesondere werden aus 37 Fällen nicht 300 oder 3000.

Es gibt Untersuchungen, die nahelegen, dass die Anzeigehäufigkeit bei von Ausländern verübten Straftaten höher liegt, als bei deutschen Tätern, aber selbst die sind nicht schlüssig, weshalb ich das hier nur am Rande erwähnen möchte.

Bestimmte Delikte häufen sich auch in Abhängigkeit "von der Mode".
So steigt seit Jahren die Zahl der angezeigten Fälle von sexueller Belästigung, was aber kaum daran liegt, dass heute mehr "gegrapscht" wird als früher, sondern einfach in Zeiten von "Me too" die Bereitschaft zur Anzeige steigt (was ja auch begrüßenswert ist).
Ähnliches Phänomen bei sexuellem Missbrauch. Und so weiter und so fort.

Was will man machen?
Bessere Zahlen als die PKS gibt es nicht.
Wenn eine Häufung darin nicht zu finden ist, darf man davon ausgehen, dass sie in der Realität mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht existiert, ausschließen kann man es allerdings nie.
Wenn eine Häufung zu finden ist, muss man diese genauer beleuchten, um z.B. "Moden" oder auch demographische Faktoren zu berücksichtigen.
Z.B. scheint die PKS darauf hinzudeuten, dass sexueller Missbrauch von Kindern & Kinderpornographie üblicherweise von älteren deutschen Herren begangen wird.
Wenn also die Gesellschaft altert, darf man annehmen, das sich die Vorfälle auch entsprechend häufen.
Das heißt nicht, dass jeder deutsche Rentner gleich ein Pädophiler ist.

Würdest du mir zustimmen?
Wir haben heute schon eine funktionierende Paralleljustiz unter Muslimen in Form der Scharia, welche über ausländische NGO´s z.B. DITIB gesteuert wird.

Ja/Nein reicht mir in dem Fall.

hero member
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November 23, 2018, 01:07:51 PM
Ganz großes Lob an qwk, der hier immer noch aktiv und vor allem argumentativ gegen den mittlerweile salonfähigen Populismus vorgeht. Wenn Leute wie qwk hier abtauchen, ist das Forum endgültig verkommen.

Vielen Dank @qwk
qwk
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November 23, 2018, 11:53:44 AM
Dieser Artikel hier ist extra für dich  Wink:
Das ist kein "Artikel", es handelt sich um einen als solchen auch deutlich gekennzeichneten "Kommentar".
Es gehört zum guten journalistischen Stil, dem medienkompetenten Leser einen solchen Hinweis zu geben.
Wenn der Leser diesen Hinweis dann nicht versteht... Roll Eyes

Lass es mich so formulieren: die NZZ ist eine solide gemachte Zeitung mit echten Journalisten, die noch wissen, was sie tun.
Die Leser sind heutzutage leider nicht mehr im selben Maße geschult wie noch vor ein paar Jahrzehnten.

Ich breche den Kommentar mal aufs Fazit runter, da es imho recht gut zusammenfasst, was eigentlicher Inhalt ist:
Die Befürworter sprechen von einem «Meilenstein», der Anfang Dezember in Marrakesch verabschiedet wird. Die Gegner glauben, dass der Pakt zusätzliche Menschenströme in Bewegung setze. Vermutlich sind beide Annahmen falsch. Dem Migrationspakt dürfte gerade deshalb wenig Bedeutung zukommen, weil er sich in einem sozialpädagogischen Klein-Klein verliert, das fern von der Realität und den Nöten der meisten Befürworterstaaten ist. Zehn Regeln zum Umgang mit Migration auf einer A4-Seite hätten vermutlich mehr bewirkt. Die Wahrheit ist wohl: Egal wie sich ein Staat zum Migrationspakt stellt, er vergibt sich damit nichts.


Wer eine Diskussion zum Migrationspakt aber grundlegend abklemmt, schadet der Demokratie.
Und das ist die eigentliche Kernaussage des Kommentators.
Es geht ihm weniger um den Pakt an sich, den hält er (s.o.) für nebensächlich.
Er warnt als Journalist aber davor, den Diskurs darüber zu unterbinden.
Dem kann ich mich nur anschließen, so der Diskurs auf dem Niveau des Journalisten geführt werden kann.
Leider ist das mit vielen Gegnern (und möglicherweise auch Befürwortern, dafür habe ich aber keine Hinweise) nicht möglich.
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November 23, 2018, 11:40:14 AM
Dieser Artikel hier ist extra für dich  Wink:

«Der andere Blick»: Deutschlands Umgang mit dem Migrationspakt zeugt von geistiger Bequemlichkeit

Der demokratische Diskurs in Deutschland wirkt dieser Tage wieder einmal eigentümlich verkrampft. Viele Befürworter des Uno-Migrationspakts verteidigen diesen in einem plumpen Anti-AfD-Reflex. Dabei hat der Pakt beträchtliche Schwächen.


In Deutschland war der Uno-Migrationspakt lange kein Thema. Erst als der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz dem Pakt seine Unterstützung entzog, entstand eine aufgeregte öffentliche Diskussion. Zu Recht verlangte die AfD eine Debatte im Parlament. Die deutsche Regierung hatte zuvor geglaubt, sie könne den Migrationspakt einfach diskussionslos genehmigen – in der Annahme, dass kein vernünftiger Mensch etwas dagegen einzuwenden habe.

Die Diskussion um den Migrationspakt entlarvte einmal mehr die intellektuelle Bequemlichkeit im Deutschen Bundestag. Viele Parlamentarier glauben, mit einem Anti-AfD-Reflex seien sie für solche Debatten hinreichend gerüstet. Sie täuschen sich.

Die einstündige Debatte zum Migrationspakt im Bundestag offenbarte die Argumentationsarmut der Gegner der AfD. Deren Chef, Alexander Gauland, nahm den Pakt und dessen angebliche Unverbindlichkeit auseinander. Am Ende übertrieb er dann aber gewaltig: «Linke Träumer und globalistische Eliten wollen unser Land klammheimlich aus einem Nationalstaat in ein Siedlungsgebiet verwandeln.» Es klang nach Verschwörungstheorie. Die meisten Redner der anderen Parteien waren trotzdem unfähig, die AfD auch nur annähernd inhaltlich zu stellen. Sie machten einen entscheidenden Fehler: Sie nahmen die Sache nicht ernst. Argumente, glaubten sie offenbar, seien gar nicht notwendig, weil der Segen des Migrationspakts ja evident sei. Frank Steffel von der CDU sagte: «Wer zustimmt, dient Deutschland, und wer plump ablehnt, schadet Deutschland» – so einfach ist das. Für Claudia Moll von der SPD war die ganze Veranstaltung ein einziges Debakel: «Ich schäme mich so etwas von fremd, dass wir diesen Antrag in diesem Haus besprechen müssen.»
Die meisten Redner liessen sich vom Grundsatz leiten: Wenn ich nicht auf der Seite der AfD stehe, stehe ich auf der richtigen Seite – dementsprechend ist es nicht notwendig, den Gegenstand genauer zu untersuchen. Auch auf anderen politischen Feldern gibt es in Deutschland überparteiliche Leitlinien, die dazu führen, dass in der Öffentlichkeit vieles gar nicht erst hinterfragt wird. Der Euro ist eine Notwendigkeit, die EU bedeutet Friede, der Migrationspakt ist ein segensreiches Werk der Weltgesellschaft – was gibt es da noch zu diskutieren?
In einer solchen Atmosphäre gehört ein Politiker wie Jens Spahn (CDU) schon zu den Mutigen; und dies, obwohl er den Migrationspakt nicht einmal kritisiert hat. Er bemängelte lediglich die fehlende Kommunikation. Spahn sagte, es sei der «fatale Eindruck» entstanden, die Regierung habe etwas zu «verheimlichen». Dem Migrationspakt solle nicht zugestimmt werden, solange das Thema «mit der Bevölkerung nicht geklärt» sei. Zwei Dinge waren daran interessant. Erstens: Wer wie Spahn über ein internationales Papier auch nur diskutieren will – wie es in Demokratien nicht ungewöhnlich ist –, wird in die AfD-Ecke gestellt und exkommuniziert. Die deutsche Justizministerin Katarina Barley schrieb: Wer den Migrationspakt nicht verabschieden wolle, suche die Nähe zu AfD, Trump, Orban und Kurz.

Zweitens ist die Wortwahl von Spahn durchaus typisch für deutsche Politiker: Er will die Sache mit der Bevölkerung «klären». Er sagt gewissermassen nichts anderes als: «Lasst uns noch ein bisschen reden, und dann willigen wir ein.» Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass Politik nur «besser erklärt» zu werden brauche und die Menschen «mitgenommen» werden müssten – beides konnte man auch während und nach der Flüchtlingskrise oft hören. Zeichnen sich in Deutschland zwischen einem grösseren Teil der Bevölkerung und der politischen Elite Meinungsverschiedenheiten ab, glaubt Letztere, es liege einzig daran, dass diesen Leuten die Politik nicht recht erklärt wurde. Die gar nicht einmal so kühne Vermutung hingegen, dass diese Menschen einfach eine andere und auch wohlbegründete Meinung haben könnten, scheint man nicht zu haben.

Der demokratische Austausch in Deutschland wirkt daher auf Aussenstehende eigentümlich verkrampft. Bei vielen deutschen Spitzenpolitikern paart sich obrigkeitsstaatliches Denken mit einer Sozialarbeiterattitüde. Die Maxime lautet: regieren und erklären. Spahns Intervention beim Migrationspakt war letztlich eine Spielart davon; denn auch er wagte es kaum, den Pakt inhaltlich zu kritisieren.

Dabei hat der Migrationspakt einige Komponenten, die sehr wohl zu hinterfragen wären – gerade aus deutscher Sicht. Der Pakt geht zurück auf eine Idee, die mit der europäischen Flüchtlingskrise entstanden ist. Trotzdem fällt auf, dass ein Teil der Diskussionen, die in Europa in den vergangenen Jahren geführt wurden, an dem Werk spurlos vorbeigegangen zu sein scheinen. Europa diskutierte über Terror, Parallelgesellschaften und die schwierige Integration von Muslimen, die zum Teil den liberalen Geist der westlichen Gesellschaft infrage stellen. Wer den Migrationspakt liest, glaubt, all diese Probleme gäbe es gar nicht. Migration sei «eine Quelle des Wohlstands, der Innovation und der nachhaltigen Entwicklung», wird schon in der Einleitung festgestellt.
Im Pakt geht es vor allem um die Frage, was Einwanderungsländer tun müssen, um Migration weniger gefahrvoll und angenehmer zu gestalten. Viele Punkte sind auch sinnvoll: Verhinderung illegaler Migration, Ausstellung von Pässen, Erleichterung von Visa, schnellere Anerkennung von Arbeitszeugnissen, Bekämpfung von Schleuserkriminalität und Menschenhandel. Was in dem Vertrag aber kaum vorkommt, ist die Vorstellung, dass bei der Migration die Hauptleistung von den Migranten selbst erbracht werden muss. Im Wesentlichen sind es die Migranten, die sich an die Mehrheitsgesellschaft anpassen müssen.

Im Migrationspakt klingt das anders: Ein «nichtdiskriminierender Zugang» zu Gesundheitsstellen müsse gefördert werden, «Kommunikationshindernisse» müssten abgebaut werden, es brauche «geschlechtersensible Vereinbarungen zur Arbeitskräftemobilität»; Ärzte und Grenzbeamte müssten «geschlechtersensibel» vorgehen und in «kultureller Sensibilität» geschult werden. «Geschlechtersensible, berufsausbildende und der bürgerschaftlichen Integration dienende Kurse und Workshops» sollten entwickelt und gefördert werden. Die Devise lautet überall: Helfen und ja nicht diskriminieren! Aber was bedeutet das genau? Die «Bild»-Zeitung fragte nicht zu Unrecht: «Heisst das, kein männlicher Zahnarzt darf eine Migrantin behandeln? Und kein Grenzer bei der Passkontrolle den Schleier einer muslimischen Frau lüften?»

Viele Stellen bleiben uneindeutig. Ohne den Migrationspakt literarisch nobilitieren zu wollen (er liest sich nämlich schlecht), verhält es sich mit der Lektüre ein bisschen wie mit der Bibel: Jeder findet hier Stellen und Anliegen, die gefallen, und andere, die weniger gefallen. In der Summe klingt der Migrationspakt aber doch wie die Förderung einer Multikulti-Gesellschaft: Die Staaten sollen sich primär den Einwanderern und ihren Bedürfnissen anpassen und nicht umgekehrt. Zwar richtet sich der Pakt gegen eine «Viktimisierung» der Einwanderer, implizit erklärt er sie aber selber ständig zu Opfern und Diskriminierten.

Der Geist dieses Werks kommt vor allem beim Thema Medien zur Geltung. Die Unterstützer des Migrationspakts sollen einen Diskurs fördern, «der zu einer realistischeren, humaneren und konstruktiveren Wahrnehmung von Migration und Migranten führt». Medienschaffende sollen hinsichtlich «Migrationsfragen und -begriffen» sensibilisiert werden. Es klingt nach der Förderung einer Art Willkommenskultur. Dafür sind Staaten nicht zuständig. Gerade an diesem Punkt wurde in Deutschland bisher kaum Anstoss genommen. Dabei sind die deutschen Journalisten sonst durchaus sensibel, wenn es um die Medienfreiheit geht.

Es gibt also gute Gründe, den Migrationspakt kritisch zu sehen. Umso mehr, als er so verdächtig unverbindlich daherkommt. Zwar sammelt der Migrationspakt auf 34 Seiten Verpflichtungen, aber schon zu Beginn gibt er eine Entwarnung: Es handle sich um einen «rechtlich nicht bindenden Kooperationsrahmen». Wer dem Pakt zustimme, behalte das Recht, die nationale Migrationspolitik selbst zu bestimmen. Mit gutem Grund fragen sich viele: Wieso soll dem Pakt dann beigetreten werden?

Die Befürworter sprechen von einem «Meilenstein», der Anfang Dezember in Marrakesch verabschiedet wird. Die Gegner glauben, dass der Pakt zusätzliche Menschenströme in Bewegung setze. Vermutlich sind beide Annahmen falsch. Dem Migrationspakt dürfte gerade deshalb wenig Bedeutung zukommen, weil er sich in einem sozialpädagogischen Klein-Klein verliert, das fern von der Realität und den Nöten der meisten Befürworterstaaten ist. Zehn Regeln zum Umgang mit Migration auf einer A4-Seite hätten vermutlich mehr bewirkt. Die Wahrheit ist wohl: Egal wie sich ein Staat zum Migrationspakt stellt, er vergibt sich damit nichts.
Wer eine Diskussion zum Migrationspakt aber grundlegend abklemmt, schadet der Demokratie.

Quelle: https://www.nzz.ch/international/deutschland/migrationspakt-deutschlands-umgang-zeugt-von-bequemlichkeit-ld.1439009
qwk
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November 23, 2018, 11:30:06 AM
Hm "Gründe" sind da leider eher wenig zu finden.
Ich versuche mal, das hervorzuheben, was man guten Gewissens als "Begründung" ansehen kann.
Die Gründe warum 9 Länder den Migrationspakt ablehnen (aus der NZZ):
USA
Die Verweigerungshaltung der USA kam angesichts der harten Linie der Regierung Trump in der Migrationspolitik nicht überraschend.
Ungarn
Das Papier widerspreche «jeglicher Vernunft» und sei «extremistisch, voreingenommen, ein Förderer von Migration». Szijjarto fürchtet zudem rechtliche Verpflichtungen. Er äusserte Zweifel daran, dass der Migrationspakt rechtlich nicht bindend sei – obwohl dies im Text des Abkommens explizit festgehalten ist.
Österreich
die Republik entscheide souverän über die Zulassung von Zuwanderung und kenne kein «Menschenrecht auf Migration». Die Schaffung der völkerrechtlichen Kategorie des «Migranten» sei zudem zurückzuweisen.
Bulgarien
Bulgariens Regierung um den Ministerpräsidenten Bojko Borisow begründet ihren Rückzug aus dem Migrationspakt am 12. November mit dem Hinweis auf nationale Interessen.
Tschechien
Die Minderheitsregierung aus populistischer ANO und sozialdemokratischer CSSD beklagt wie andere Länder auch, dass das Papier nicht genügend zwischen «legaler» und «illegaler» Migration unterscheide.
Estland
Sie befürchten, dass das Dokument Teil des internationalen Gewohnheitsrechts werde
Die Begründung: Bei der Koalitionsbildung habe man sich darauf verständigt, Entscheidungen einvernehmlich zu treffen. Leider habe man bezüglich des Migrationspakts keinen Konsens erreicht.
Polen
Die nationalkonservative Regierung in Warschau begründet ihren Entscheid mit souveränitätspolitischen Bedenken.
Kritisch sieht die polnische Regierung auch die im Pakt gemachte Unterscheidung zwischen legaler und illegaler Migration.
Israel
«Wir fühlen uns dem Schutz unserer Grenzen vor illegalen Einwanderern verpflichtet», begründete Ministerpräsident Benjamin Natanyahu
Australien
Der Pakt könne zur «illegalen Einwanderung» in das Land ermutigen.
USA, Bulgarien und Israel begründen das (laut diesem Artikel) gar nicht.
Der Rest scheint vor allem "rechtliche Verpflichtungen zu fürchten" und kritisiert die "ungenügende Unterscheidung zwischen legaler und illegaler Migration".
Dass eine Koalition sich nicht einig wird, ist ja in dem Sinne keine Begründung, sondern einfach Auslöser der Ablehnung.
Der schwammige Hinweis, "der Pakt könne zur illegalen Einwanderung ermutigen" ist sicherlich auch nicht wirklich eine Begründung.

Bisschen dürftig, das Ganze.
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November 23, 2018, 11:12:55 AM
Die Gründe warum 9 Länder den Migrationspakt ablehnen (aus der NZZ):

USA

Die USA gaben bereits im Dezember 2017 bekannt, sich nicht am Migrationspakt zu beteiligen. Als einziges der 193 Uno-Mitglieder nahmen sie gar nicht erst an den Verhandlungen teil. Die Verweigerungshaltung der USA kam angesichts der harten Linie der Regierung Trump in der Migrationspolitik nicht überraschend.

Ungarn

Das nationalkonservativ regierte Ungarn verliess die Verhandlungen zum Migrationspakt kurz vor deren Abschluss im Juli. Aussenminister Peter Szijjarto begründete den Schritt mit harschen Worten: Das Papier widerspreche «jeglicher Vernunft» und sei «extremistisch, voreingenommen, ein Förderer von Migration». Szijjarto fürchtet zudem rechtliche Verpflichtungen. Er äusserte Zweifel daran, dass der Migrationspakt rechtlich nicht bindend sei – obwohl dies im Text des Abkommens explizit festgehalten ist. Die ungarische Regierung wehrt sich insbesondere gegen die im Vertrag vorgeschlagenen internationalen Standards für die Behandlung von Migranten an den Landesgrenzen; diese seien eine rein nationale Angelegenheit, erklärte Szijjarto im November. Ungarn steht seit Jahren international in der Kritik, weil es Asylbewerber an der Grenze zu Serbien standardmässig über Monate interniert. Der Migrationspakt sieht Internierung hingegen nur in absoluten Ausnahmefällen vor.

Österreich

Die Regierung in Wien trat mit ihrem Rückzug eine breite europäische Debatte über den Migrationspakt los. Nachdem österreichische Diplomaten massgeblich an den Verhandlungen beteiligt gewesen waren, beschloss die Regierung aus ÖVP und FPÖ Ende Oktober, das Dokument nicht zu unterstützen und im Dezember keinen Vertreter nach Marrakesch zu entsenden. Mitverantwortlich für diese Entscheidung war eine heftige Kampagne identitärer Kreise, deren Argumente sich teilweise in der offiziellen Regierungsposition wiederfinden.

In der Erklärung der Regierung hiess es, die Republik entscheide souverän über die Zulassung von Zuwanderung und kenne kein «Menschenrecht auf Migration». Die Schaffung der völkerrechtlichen Kategorie des «Migranten» sei zudem zurückzuweisen. Im Interview mit der NZZ begründet Bundeskanzler Sebastian Kurz die Ablehnung damit, dass der Migrationsbegriff im Pakt zu schwammig sei. Gleichzeitig betonte er: «Trotz unserer Enthaltung erachten wir aber eine multilaterale Zusammenarbeit in Migrationsfragen als sinnvoll.» Bundespräsident Alexander Van der Bellen verlieh nach dem Rückzug in einer seltenen innenpolitischen Intervention seiner Sorge um das Ansehen und die Glaubwürdigkeit Österreichs Ausdruck.

Bulgarien

Bulgariens Regierung um den Ministerpräsidenten Bojko Borisow begründet ihren Rückzug aus dem Migrationspakt am 12. November mit dem Hinweis auf nationale Interessen. Das Abkommen würde ebendiese gefährden, erklärte der Fraktionschef der nationalkonservativen Regierungspartei Gerb, Zwetan Zwetanow. Bulgarien hat seine Migrationspolitik verschärft, seit zwischen 2013 und 2016 im Zuge der Flüchtlingskrise mehrere Zehntausend Migranten von der Türkei her ins Land kamen. Sofia reagierte mit dem Bau eines Grenzzauns. Die meisten Migranten nutzten Bulgarien jedoch nur als Zwischenstation auf der Weiterreise in Richtung Mitteleuropa. Um wieder an die Regierung zu kommen, bildete Borisow 2017 zudem eine Koalition mit der rechtsextremen Parteiengruppe Vereinigte Patrioten. Diese profiliert sich stark über die Ablehnung der Migration.

Tschechien

Das tschechische Regierungskabinett beschloss Mitte November, den Migrationspakt nicht zu unterzeichnen. Die Minderheitsregierung aus populistischer ANO und sozialdemokratischer CSSD beklagt wie andere Länder auch, dass das Papier nicht genügend zwischen «legaler» und «illegaler» Migration unterscheide. Ministerpräsident und ANO-Gründer Andrej Babis hatte schon früher erklärt, der Migrationspakt sei unklar formuliert und könnte missbraucht werde. Das Papier gefährde gar die Sicherheit und nationale Souveränität Tschechiens. Babis hatte die Wahl Anfang Jahr massgeblich mit dem Versprechen gewonnen, die illegale Migration zu bekämpfen. Bereits die Vorgängerregierung hatte eine EU-weite Verteilung von Flüchtlingen abgelehnt. Sie wissen dabei auch eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich.

Estland

In der estnischen Regierung stritten sich Befürworter und Gegner des Migrationspakts. Während Aussenminister Sven Mikser die Unterzeichnung befürwortete, äusserten Justizminister Urmas Reinsalu und dessen konservative Partei Pro Patria Bedenken. Sie befürchten, dass das Dokument Teil des internationalen Gewohnheitsrechts werde und damit die nationale Regelungshoheit über Migrationsfragen einschränke. Am 15. November gab die Regierung bekannt, den Pakt nicht mitzutragen. Die Begründung: Bei der Koalitionsbildung habe man sich darauf verständigt, Entscheidungen einvernehmlich zu treffen. Leider habe man bezüglich des Migrationspakts keinen Konsens erreicht. Estland gilt zumindest in der Flüchtlingsfrage als eines der kooperativsten Länder im Osten der EU und beteiligte sich etwa an der EU-weiten Asylquote. Dies führte allerdings auch zu kontroversen Debatten.

Polen

Polen erklärte am 20. November, den Migrationspakt nicht mitzutragen. Die nationalkonservative Regierung in Warschau begründet ihren Entscheid mit souveränitätspolitischen Bedenken. Der Pakt garantiere nicht ausreichend das Recht von Staaten, darüber zu entscheiden, wer auf ihrem Territorium aufgenommen werde. «Wir sind der Ansicht, dass unsere souveränen Prinzipien absolute Priorität haben», hatte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki Anfang November gesagt. Kritisch sieht die polnische Regierung auch die im Pakt gemachte Unterscheidung zwischen legaler und illegaler Migration. Die verwendeten Begrifflichkeiten könnten zu Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Abkommens führen, heisst es aus Warschau.

Israel

«Wir fühlen uns dem Schutz unserer Grenzen vor illegalen Einwanderern verpflichtet», begründete Ministerpräsident Benjamin Natanyahu am 20. November den Entscheid, sich aus dem Migrationspakt zurückzuziehen. Israel verfolgt eine restriktive Flüchtlingspolitik und versucht seit mehreren Monaten, Zehntausende von afrikanischen Migranten abzuschieben.

Australien

Der Migrationspakt sei nicht im Interesse Australiens und stehe im Widerspruch zur Politik seiner Regierung, sagte Premierminister Scott Morrison am 21. November. Der Pakt könne zur «illegalen Einwanderung» in das Land ermutigen. Aussenminister Peter Dutton hatte bereits im Sommer seine Ablehnung kundgetan. Die Regierung Morrisons steht für eine harte Einwanderungs- und Asylpolitik. Australien fängt Flüchtlinge, die das Land auf Booten erreichen wollen, ab und hält sie in Lagern auf Pazifikinseln fest, was immer wieder zu scharfer Kritik führt.

Quelle: https://www.nzz.ch/international/diese-laender-lehnen-den-uno-migrationspakt-ab-oder-zoegern-mit-der-zustimmung-ld.1438476
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November 23, 2018, 08:55:58 AM
Diese Statistiken sagen aber eher wenig aus.
Warum nur wusste ich, dass dieser Einwand kommt? Roll Eyes

Sie beinhaltet nur Delikte die auch zur Anzeige gebracht wurden.
Ja. Andere Statistiken kann es logischerweise auch nicht geben.
Es wäre sicher schön, wenn man eine "Wunderstatistik" hätte, die auch die nicht angezeigten Fälle enthält, aber die kann sich jeder selbst aus seinem Allerwertesten saugen.

Gerade bei Sexualdelikten und häuslicher Gewalt ist die Dunkelziffer extrem hoch.
Ja.
Punkt.

Auf das Problem "Anzeigehäufigkeit" habe ich versucht, kurz einzugehen.
Hand auf's Herz: wird die Statistik in Bezug auf Raub, Mord, Körperverletzung, Vergewaltigung etc. pp. sich ändern, wenn "alle" Straftaten angezeigt werden? Vermutlich ja, aber sicher nicht in erheblichem Maße.
Insbesondere werden aus 37 Fällen nicht 300 oder 3000.

Es gibt Untersuchungen, die nahelegen, dass die Anzeigehäufigkeit bei von Ausländern verübten Straftaten höher liegt, als bei deutschen Tätern, aber selbst die sind nicht schlüssig, weshalb ich das hier nur am Rande erwähnen möchte.

Bestimmte Delikte häufen sich auch in Abhängigkeit "von der Mode".
So steigt seit Jahren die Zahl der angezeigten Fälle von sexueller Belästigung, was aber kaum daran liegt, dass heute mehr "gegrapscht" wird als früher, sondern einfach in Zeiten von "Me too" die Bereitschaft zur Anzeige steigt (was ja auch begrüßenswert ist).
Ähnliches Phänomen bei sexuellem Missbrauch. Und so weiter und so fort.

Was will man machen?
Bessere Zahlen als die PKS gibt es nicht.
Wenn eine Häufung darin nicht zu finden ist, darf man davon ausgehen, dass sie in der Realität mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht existiert, ausschließen kann man es allerdings nie.
Wenn eine Häufung zu finden ist, muss man diese genauer beleuchten, um z.B. "Moden" oder auch demographische Faktoren zu berücksichtigen.
Z.B. scheint die PKS darauf hinzudeuten, dass sexueller Missbrauch von Kindern & Kinderpornographie üblicherweise von älteren deutschen Herren begangen wird.
Wenn also die Gesellschaft altert, darf man annehmen, das sich die Vorfälle auch entsprechend häufen.
Das heißt nicht, dass jeder deutsche Rentner gleich ein Pädophiler ist.


Da geht es konkret noch mal um ein spezifischeres Problem, nämlich die Anzeigehäufigkeit in Abhängigkeit vom Opfer.
Hier geht es darum, dass ausländische Frauen, die in Flüchtlingsheimen üblicherweise von ausländischen Männern vergewaltigt werden, häufig von einer Anzeige absehen. Das ist vermutlich zutreffend, betrifft aber das Thema "Ausländerkriminalität" in der Form, die "wir" darunter verstehen, eher nicht.
Im Übrigen ergibt sich sogar aus der PKS, dass die Fälle von Missbrauch Schutzbefohlener in Flüchtlingsheimen gehäuft auftreten.
Da geht es also um den Missbrauch von Flüchtlingsfrauen durch ihre deutschen Helfer (aber selbst das ist in der absoluten Häufigkeit nicht unerwartet hoch).

Langer Rede kurzer Sinn:
Ja, die PKS muss man lesen können.
Ja, man muss sie in den Kontext demographischer und anderer Faktoren setzen.
Wer dazu nicht in der Lage ist, sollte die Finger davon lassen.
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November 23, 2018, 08:31:07 AM
Da heute wegen Vergewaltigungen gesprochen wurde, gibt es zu diesem Ereignis seriöse Quellen?
Quote
15-Jährige von 6 Männern tagelang vergewaltigt
https://www.krone.at/1813166
solche Meldungen kannst Du übrigens täglich finden.
Möglich.
Wobei die Häufigkeit der Meldungen wenig mit der tatsächlichen Häufung der Vorfälle zu tun hat.
Wer in der Lage ist, Statistiken zu lesen, kann sich im Übrigen selbst ein Bild machen:
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2017/pks2017_node.html

Konkreter, Einzelne Straftaten Seite 17:
Aber es liegt ja nicht daran, dass die Täter einen Migrationshintergrund haben...
Die Statistik sagt tatsächlich in diesem speziellen Fall etwas anderes.
In den 37 Fällen gab es insgesamt 56 Tatverdächtige.
Von diesen 56 Tatverdächtigen waren 46 Nichtdeutsche Tatverdächtige.
Von diesen Nichtdeutschen Tatverdächtigen waren prozentual
26,1% Syrer
37% Afghanen
(da ist die Statistik ein wenig unglücklich aufgestellt, weil man jetzt rechnen müsste wieviel 37% von 46 von 57 sind, dann hätte man die genaue Zahl an Afghanen, aber für so kleine Zahlen ist die Statistik halt nicht "ausgelegt", konkret reden wir hier übrigens von 17 Afghanen und 12 Syrern)

Man kann also durchaus sagen, dass bei insgesamt extrem niedriger Fallzahl der Anteil Syrischer oder Afghanischer Tatverdächtiger enorm hoch ist.
Wer ein bisschen was von Statistik versteht, weiß, dass das mit Vorsicht zu genießen ist, aber das Bild ist an sich schon deutlich.
Diese eine, konkrete Form der Straftat scheint tatsächlich ein Problem zu sein, dass deutlich gehäuft unter bestimmten Gruppen von Migranten auftritt.

Würde ich mir jetzt die Arbeit machen, könnte ich wahrscheinlich auch noch herausfinden, wieviele "deutsche" Opfer denn überhaupt betroffen waren etc. pp. Aber ehrlich gesagt ist mir das zu doof.
Die PKS ist öffentlich, jeder kann sich die Zahlen anschauen.
Klar, diejenigen, die darin eine Bestätigung ihrer These von den bösen kriminellen Ausländern suchen, werden eher enttäuscht sein, oder aber bewusst oder unbewusst bestimmte Faktoren wie die demographische Korrektur gegen Alter und Geschlecht unterschlagen.
Fakt ist, dass diejenigen, die die PKS seit Jahrzehnten veröffentlichen, stets darauf hinweisen, dass kein signifikanter Hinweis auf ein Phänomen besteht, dass man guten Gewissens als "Ausländerkriminalität" bezeichnen könnte.
Dass es je nach Straftat unterschiedliche "Präferenzen" nach "Nationalitäten" zu geben scheint, ist zumindest nur schwach gestützt, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Inwieweit da aber auch z.B. Anzeigehäufigkeiten mit hineinspielen, ist bis heute nich ausreichend untersucht, worauf die PKS-Macher übrigens auch Jahr für Jahr hinweisen.

Und natürlich, wem all das nicht genügt, der spinnt sich dann eben noch zusammen, dass die PKS ja sowieso gefälscht ist, weil die Lügenpresse und "linke Elemente in unserer Regierung" da was vertuschen wollen Roll Eyes


Ich sag' es einfach so: wer noch nie kritisch (auch selbstkritisch) in die PKS geschaut hat, mit gewissen Vorkenntnissen zu Statistik, der disqualifiziert sich in meinen Augen für jegliche Diskussion zum Thema Ausländerkriminalität.
Dem bleibt dann eben nix anderes übrig, als sich von ein paar Einzelfällen, die in der Zeitung (verständlicherweise, schließlich bringt das Auflage) besonders dick und fett stehen, eine Meinung zu BILDen.


Und inwiefern 37 Fälle überhaupt zu deinen Vorstellungen passen, erschließt sich wohl nur noch dem Herrn Höcke:
was machst du dann, wenn deine Tochter täglich Sexuell belästigt und ab und zu von Grooming Gangs vergewaltigt wird?
Roll Eyes

Diese Statistiken sagen aber eher wenig aus. Sie beinhaltet nur Delikte die auch zur Anzeige gebracht wurden. Gerade bei Sexualdelikten und häuslicher Gewalt ist die Dunkelziffer extrem hoch.

Hier mal ein Artikel dazu.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/Experte-geht-von-hoher-Dunkelziffer-aus-24-Sexualdelikte-in-Fluechtlingsunterkuenften-angezeigt,belaestigung-fluechtlingsheime-100.html
qwk
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November 23, 2018, 08:21:17 AM
Da heute wegen Vergewaltigungen gesprochen wurde, gibt es zu diesem Ereignis seriöse Quellen?
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Möglich.
Wobei die Häufigkeit der Meldungen wenig mit der tatsächlichen Häufung der Vorfälle zu tun hat.
Wer in der Lage ist, Statistiken zu lesen, kann sich im Übrigen selbst ein Bild machen:
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2017/pks2017_node.html

Konkreter, Einzelne Straftaten Seite 17:
Aber es liegt ja nicht daran, dass die Täter einen Migrationshintergrund haben...
Die Statistik sagt tatsächlich in diesem speziellen Fall etwas anderes.
In den 37 Fällen gab es insgesamt 56 Tatverdächtige.
Von diesen 56 Tatverdächtigen waren 46 Nichtdeutsche Tatverdächtige.
Von diesen Nichtdeutschen Tatverdächtigen waren prozentual
26,1% Syrer
37% Afghanen
(da ist die Statistik ein wenig unglücklich aufgestellt, weil man jetzt rechnen müsste wieviel 37% von 46 von 57 sind, dann hätte man die genaue Zahl an Afghanen, aber für so kleine Zahlen ist die Statistik halt nicht "ausgelegt", konkret reden wir hier übrigens von 17 Afghanen und 12 Syrern)

Man kann also durchaus sagen, dass bei insgesamt extrem niedriger Fallzahl der Anteil Syrischer oder Afghanischer Tatverdächtiger enorm hoch ist.
Wer ein bisschen was von Statistik versteht, weiß, dass das mit Vorsicht zu genießen ist, aber das Bild ist an sich schon deutlich.
Diese eine, konkrete Form der Straftat scheint tatsächlich ein Problem zu sein, dass deutlich gehäuft unter bestimmten Gruppen von Migranten auftritt.

Würde ich mir jetzt die Arbeit machen, könnte ich wahrscheinlich auch noch herausfinden, wieviele "deutsche" Opfer denn überhaupt betroffen waren etc. pp. Aber ehrlich gesagt ist mir das zu doof.
Die PKS ist öffentlich, jeder kann sich die Zahlen anschauen.
Klar, diejenigen, die darin eine Bestätigung ihrer These von den bösen kriminellen Ausländern suchen, werden eher enttäuscht sein, oder aber bewusst oder unbewusst bestimmte Faktoren wie die demographische Korrektur gegen Alter und Geschlecht unterschlagen.
Fakt ist, dass diejenigen, die die PKS seit Jahrzehnten veröffentlichen, stets darauf hinweisen, dass kein signifikanter Hinweis auf ein Phänomen besteht, dass man guten Gewissens als "Ausländerkriminalität" bezeichnen könnte.
Dass es je nach Straftat unterschiedliche "Präferenzen" nach "Nationalitäten" zu geben scheint, ist zumindest nur schwach gestützt, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Inwieweit da aber auch z.B. Anzeigehäufigkeiten mit hineinspielen, ist bis heute nich ausreichend untersucht, worauf die PKS-Macher übrigens auch Jahr für Jahr hinweisen.

Und natürlich, wem all das nicht genügt, der spinnt sich dann eben noch zusammen, dass die PKS ja sowieso gefälscht ist, weil die Lügenpresse und "linke Elemente in unserer Regierung" da was vertuschen wollen Roll Eyes


Ich sag' es einfach so: wer noch nie kritisch (auch selbstkritisch) in die PKS geschaut hat, mit gewissen Vorkenntnissen zu Statistik, der disqualifiziert sich in meinen Augen für jegliche Diskussion zum Thema Ausländerkriminalität.
Dem bleibt dann eben nix anderes übrig, als sich von ein paar Einzelfällen, die in der Zeitung (verständlicherweise, schließlich bringt das Auflage) besonders dick und fett stehen, eine Meinung zu BILDen.


Und inwiefern 37 Fälle überhaupt zu deinen Vorstellungen passen, erschließt sich wohl nur noch dem Herrn Höcke:
was machst du dann, wenn deine Tochter täglich Sexuell belästigt und ab und zu von Grooming Gangs vergewaltigt wird?
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November 23, 2018, 07:46:50 AM

Ich bin mir selbst nicht einmal sicher, ob ich überhaupt eine Meinung zum "Migrationspakt" habe, oder auch nur zum Thema "Migration".
Noch betrachte ich Migration im Wesentlichen als Gegebenheit, mit der ich mich nicht hinreichend befasst habe, um mir ein umfassendes Bild machen zu können.

Das lässt sich ja ändern. Hier mal die Hauptkritikpunkte:

- wurde von Institutionen ohne demokratische Legitimation initiiert, wie z.B. der UNO und Nichtregierungsorganisationen.

- benennt praktisch nur die Rechte der „Migranten“ und die Pflichten der Zielländer.

- ist ein verstecktes Umsiedlungsprogramm für Wirtschafts- und Armutsflüchtlinge.

- ermöglicht allen künftigen Migranten den Zugang zum Sozialsystem, zu dessen Erbringung sie nichts beigetragen haben.

- statuiert eine Aufnahmepflicht für alle, die behaupten, Opfer des „Klimawandels“ zu sein.

- bürdet sämtliche mit der Zuwanderung einhergehenden Kosten (z.B. Sozialleistungen, Beratungen, Schulungen jedweder Art, sprachliche Übersetzungen,  Rechtsmittel-Einlegung etc.) den Zielländern auf.

- blendet die möglichen Gefahren für die innere Sicherheit durch Zuwandererkriminalität aus.

- klammert die Probleme bei der Integration von Menschen aus anderen Kulturkreisen aus.

- fordert auf, in den Medien über die Vorteile der Zuwanderung im Sinne einer „Bereicherung der Gesellschaft“ zu berichten.

- wird zusätzliche Anreize für eine weiter ansteigende Zuwanderung nach Deutschland geben.


Petition mitzeichnen. JETZT!

https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2018/_11/_01/Petition_85565.nc.html
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November 23, 2018, 02:37:28 AM
Da heute wegen Vergewaltigungen gesprochen wurde, gibt es zu diesem Ereignis seriöse Quellen?
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15-Jährige von 6 Männern tagelang vergewaltigt
https://www.krone.at/1813166

solche Meldungen kannst Du übrigens täglich finden.
Aber es liegt ja nicht daran, dass die Täter einen Migrationshintergrund haben...
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November 22, 2018, 12:51:01 PM
Da heute wegen Vergewaltigungen gesprochen wurde, gibt es zu diesem Ereignis seriöse Quellen?
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15-Jährige von 6 Männern tagelang vergewaltigt
https://www.krone.at/1813166
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November 22, 2018, 10:19:44 AM

Bevor du mich da falsch verstehst: ich spreche "euch" Ausländern nicht das Recht ab, deutsche Politik zu kritisieren oder auch nur zu kommentieren.
Ich wundere mich lediglich, dass zumindest auf den ersten Blick weniger Interesse von den "Deutschen" da zu sein scheint als von "euch".
Vielleicht sind "wir" Deutschen das Thema auch einfach ein wenig leid, nachdem wir erkannt haben, dass auch bei der sog. Flüchltingskrise nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird.

Man muss halt auch sagen, das ein Weg der DE und FR uns irgendwie in ganz Europa betrifft. Sobald es widerstand an dem Weg gibt kommt die Diffamierung anderer Staaten, und irgendwie sollte jeder Interesse an einer guten und friedlichen Zukunft haben.
qwk
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November 22, 2018, 10:13:34 AM
ach qwk. Wir finden eh nie zueinander (bei diesem Thema).
Die Destabilisierung in unserem Land lässt sich eh nicht mehr aufhalten.
Jeder muss noch für sich die richtigen Schlüsse ziehen und dann hat es sich auch.
Denke nicht das jetzt qwk ein Politisch Motivierter ist, er geht halt "analytisch" an die Sache ran und ist (mmn) nicht ideologisch motiviert.
Habe ich auch nie behauptet. Dennoch haben wir unterschiedliche Meinungen
Um ganz ehrlich zu sein, habe ich in diesem Thread bisher nicht einmal Andeutungen in Bezug auf meine "Meinung" gemacht, insofern wäre ich mit solchen Schlussfolgerungen vorsichtig.

Ich bin mir selbst nicht einmal sicher, ob ich überhaupt eine Meinung zum "Migrationspakt" habe, oder auch nur zum Thema "Migration".
Noch betrachte ich Migration im Wesentlichen als Gegebenheit, mit der ich mich nicht hinreichend befasst habe, um mir ein umfassendes Bild machen zu können.
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