Schöner Artikel, danke.
Die Zahl der Verdachtsfälle steht laut dem Bundesbeauftragten für Datenschutz allerdings "in einem nicht hinnehmbaren Missverhältnis" zu den messbaren Erfolgen. Im Jahr 2020 gingen bei der FIU knapp 13.000 Rückmeldungen von Ermittlungsbehörden ein. Und davon führten gerade einmal 79 zu einem Urteil. Das entspricht einer Quote von gerade einmal 0,6 Prozent.
…also wieder mal ein Gesetz, das rein rechtlich gesehen abgeschafft werden muss, weil das
Verhältnismäßigkeitsprinzip nicht erfüllt ist. Dann können wir ja sicher davon ausgehen, dass das Gesetz zeitnah wieder verschwindet, oder?
Man kann dem ganzen Schwachsinn nur noch zynisch begegnen. Und dann sind da haufenweise Anwälte, die unser Rechtssystem in den höchsten Tönen loben. Sehen die dabei nur, dass es anderswo noch schlimmer ist? Reicht das schon aus, um eine Situation als "besonders gut" zu bewerten? Scheinbar.
Verbraucher sollten größere Transaktionen ankündigen
Wir haben neulich eine Wohnung gekauft. Abgesehen von der generell schlechten Zeit dafür (hohe Preise, steigende Zinsen) kam dann noch dazu, dass meine On-/Offramp für Fiat-Quatschgeld bald abgewickelt wird. Ich habe schon mit dem Schlimmsten gerechnet, als der Versuch, das benötigte Geld rauszuziehen, anstand.
Ich habe dann die Bank (wie immer freundlich) kontaktiert, kurz die Situation geschildert und erklärt, dass mir die Nachweispflicht bei solchen Beträgen bekannt ist, und gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn ich entsprechende Belege für die Herkunft des Geldes (hauptsächlich Kauflogs für eine Menge Coins, die die Menge an gebrauchtem Fiat-Quatschgeld erklärt) sende, kurz bevor das Auscashen ansteht. Nach ein paar Mal hin und her haben wir das dann so gemacht, ich habe die Coins ausgecasht (und vermutlich jeden verfügbaren Alarm in deren Zentrale ausgelöst ^^) und dann das Geld überwiesen. War kein Problem.
Wenn ich allerdings an 2017 zurückdenke, wo komplett ohne Ankündigung Beträge ein- und ausgingen, für die einem heute vermutlich das SEK die Tür eintreten würde, und es hat einfach keinen Menschen interessiert… schön ist es nicht, wie sich das alles entwickelt.
Aber
zum Glück
ist das ja bald alles vorbei, weil ja das Verhältnismäßigkeitsprinzip
bei dem Geldwäschegesetz in seiner aktuellen Form nicht gegeben ist.