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Topic: Bitcoin & die Steuer - FAQ - page 60. (Read 1217903 times)

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September 22, 2019, 11:16:25 AM
So, nach 2 Steuererklärungen mit Einkünften aus dem Handel von Kryptoassets und den ergangenen Bescheiden möchte ich mal kurz meine Erfahrungen schildern.

Für das Jahr 2017 habe ich erstmalig eine Steuererklärung mit Sonstigen Einkünften abgeben müssen. Der ermittelte Gewinn bewegte sich im mittleren 4-stelligen Bereich, da ich eigentlich nur Erträge aus Hard Forks hatte, bei denen die 1-Jahres-Frist des Kaufs des Originalassets zum Zeitpunkt des Verkaufs noch nicht abgelaufen war.
Ich habe für jedes einzelne Kryptoasset (waren so 8 an der Zahl) die ermittelten Einkünfte aggregiert pro Währung angeben (das dann auch so gekennzeichnet). Die Erklärung selbst habe ich über Elster Online eingereicht.
Der Steuerbescheid erging dann relativ zügig unter Berücksichtigung der Gewinne aus Kryptoassets. Es wurde keine Unterlagen nachgefordert. Basierend auf der daraus resultierenden Steuernachzahlung wurde dann Vorauszahlungen für das aktuelle Jahr gefordert. Da sich die Summe aber im Rahmen hielt, habe ich dagegen keinen Einspruch eingelegt (und ist beim Finanzamt ja auch gut verzinst angelegt, wie ich dann dieses Jahr erfahren habe).

Für 2018 hatte ich dann in Summe Verluste über mehrere Kryptoassets auszuweisen, die sich in Summe knapp über den Gewinnen aus dem Vorjahr bewegten (habe halt darauf geachtet, dass ich diese rechtzeitig vor Ablauf der 1-Jahres-First auch realisierte). Angabe erfolgte wieder auf die gleiche Weise wie im Vorjahr.
Diesmal kam dann aber die Anforderung von weiteren Unterlagen zum Nachweise der Handelsgeschäfte. Ich habe dann alles in Excel (basierend auf meinen Daten aus Cointracking) schön säuberlich für jedes einzelne Assets aufgeführt und zudem Screenshot aus den Börsen zum Nachweis der einzelnen Geschäfte beigefügt (überall dort wo keine PDF-Downloads möglich waren).
Dann erging der Steuerbescheid, die Verluste waren aufgeführt, wurde aber im gleichen Atemzug wieder als Nicht-Verrechenbare-Verluste innerhalb der gleichen Einkunftsart eliminiert. Ich habe dann ein paar Tage gewartet, in der Hoffnung, dass noch eine Info zum Verlustrücktrag bzw. Feststellung eines Vortrages käme. Als aber nichts passierte, habe ich online Einspruch eingelegt.
2 Wochen später flatterte dann die Neufestsetzung des Steuer für 2017 ins Haus sowie die Feststellung der verbleibenden Verlustvortrages (inklusive Zinsen von 0,5% pro Monat beginnend am 01.04. diesen Jahres - ist zwar nicht viel, aber mehr als man bei konservativer Anlage sonst irgendwo dafür bekommen würde).
Generell hätte ich aber erwartet, dass der Rücktrag automatisch erfolgen würde, dies war aber zumindest bei mir nicht der Fall.
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September 19, 2019, 04:57:04 PM
Nein du musst ein Report erstellen um zu sehen welchen gewinn oder Verlust du hast, wen du 2018 Verlust hattest trag den in steuereklerung ein dann bei einen gewinn in 2019 musst du vielleicht keine steuer bezahlen aber ein Report musst du erstellen.
200 Transaktionen sind kostenlos

Herzlichen Dank!

Bis heute hat der Betrag meines Vermögens nach  16.000 USD nie überschritten.

Das kannst ja mal so beim Finanzamt einreichen Grin

Ich muss für 2018 keine Steuern zahlen
Aber ich muss für 2019 Steuern zahlen, da ich am 1. Januar 2019 nur 8.000 US-Dollar hatte
ist das Richtig?

Wenn du Verlust machst, musst natürlich keine Steuern zahlen. Dieses Ganze "dann hatte ich so viel und dann hatte ich so viel" wird dich nicht weiterbringen. Du wirst nicht drumherum kommen, deine Trades aufzudröseln und Trade für Trade Gewinn bzw. Verlust zu berechnen. Was dir dabei hilft, wurde oben schon genannt.



Ich verstehe, vielen Dank
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#birdgang
September 19, 2019, 04:44:52 PM
Bis heute hat der Betrag meines Vermögens nach  16.000 USD nie überschritten.

Das kannst ja mal so beim Finanzamt einreichen Grin

Ich muss für 2018 keine Steuern zahlen
Aber ich muss für 2019 Steuern zahlen, da ich am 1. Januar 2019 nur 8.000 US-Dollar hatte
ist das Richtig?

Wenn du Verlust machst, musst natürlich keine Steuern zahlen. Dieses Ganze "dann hatte ich so viel und dann hatte ich so viel" wird dich nicht weiterbringen. Du wirst nicht drumherum kommen, deine Trades aufzudröseln und Trade für Trade Gewinn bzw. Verlust zu berechnen. Was dir dabei hilft, wurde oben schon genannt.

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September 19, 2019, 04:41:46 PM
Nein du musst ein Report erstellen um zu sehen welchen gewinn oder Verlust du hast, wen du 2018 Verlust hattest trag den in steuereklerung ein dann bei einen gewinn in 2019 musst du vielleicht keine steuer bezahlen aber ein Report musst du erstellen.
200 Transaktionen sind kostenlos
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September 19, 2019, 04:32:59 PM
Wie wird die Steuer berücksichtigt?

Du musst eine Steuererklärung beim Finanzamt abgeben. Nach Prüfung wird die Höhe deiner Steuerschuld anhand deines persönlichen Einkommensteuersatzes ermittelt. Grundtabelle für 2017 z.B.: https://www.grundtabelle.de/Grundtabelle-2017.pdf


Ich habe alle drei Monate gehandelt.

Das ist egal, es zählen immer alle Trades innerhalb eines Kalenderjahres.


wenn ich das richtig verstehe, muss ich eine steuer von 0,48 BTC zahlen.
Das ist mein Gewinn.
 ist das Richtig?

Höchstwahrscheinlich nicht Wink Die Trades werden immer auf Euro-Basis berechnet. Deine tatsächliche Steuerschuld (die auch in Euro und nicht in BTC ermittelt wird Grin ) kann höher, aber auch niedriger sein.

Mal ein Beispiel:
2017 hast du 1 BTC für $16000
Nach 3 Monaten tauschst du die 1 BTC in ETH um, bei einem BTC Kurs von $18000 und machst sonst nicht weiter an Trades in 2017.
Dann hast du mit dem BTC $2000 in 2017 Gewinn gemacht und musst diesen versteuern. Wenn du die ETH dann 1 Jahr hälst, musst du beim weitertraden eventuelle (Euro-)Kursgewinne nicht versteuern. Verkauft du innerhalb eines Jahres, wird wieder der Gewinn auf Euro-Basis ermittelt und es fallen wieder Steuern an.

Für jeden einzelnen Trade wird der Gewinn/Verlust auf Euro-Basis ermittelt.

Wenn du noch einigermaßen Überblick über deine Trades hast und/oder Zugang zu den Börsendaten, dann kannst du mal einen Account bei cointracking anlegen und alles dort eintragen. Danach dann einen Steuerreport dort generieren: https://cointracking.info



Danke!


Am beste, wenn du eine Seite wie https://cointracking.info/tax/ benutzt trage deine Trades, da ein dann wirst du wissen wie viel steuern du bezahlen musst. Wenn du genug gehandelt hast, ist das gut dan hast du - minus .Bei mir wahr das leider andersrum ich hatte nur gehandelt als der Kurs hoch wahr und der ganze Verlust ist nach 1 Jahr steuerfrei =(


Danke!



Bis heute hat der Betrag meines Vermögens nach  16.000 USD nie überschritten.
Ich muss für 2018 keine Steuern zahlen
Aber ich muss für 2019 Steuern zahlen, da ich am 1. Januar 2019 nur 8.000 US-Dollar hatte
ist das Richtig?
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September 19, 2019, 03:38:21 PM
Entschuldigung, ich schreibe nicht gut in Deutsch.
Ich habe eine Frage:
Werden BTC/alt besteuert?
Ich habe 2017 1 BTC für 16.000 $ gekauft
Jetzt habe ich 1.48 BTC im Wert von 14800 $
Jetzt kostet Bitcoin 10.000 $
gehandelt nur in ein paar Bitcoin/altcoin.
 im FIAT ging es ab dem kaufzeitpunkt nicht
Muss ich Steuern zahlen,  wenn Bitcoin 20.000 USD erreicht?
Danke!
Am beste, wenn du eine Seite wie https://cointracking.info/tax/ benutzt trage deine Trades, da ein dann wirst du wissen wie viel steuern du bezahlen musst. Wenn du genug gehandelt hast, ist das gut dan hast du - minus .Bei mir wahr das leider andersrum ich hatte nur gehandelt als der Kurs hoch wahr und der ganze Verlust ist nach 1 Jahr steuerfrei =(
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#birdgang
September 19, 2019, 02:51:40 PM
Wie wird die Steuer berücksichtigt?

Du musst eine Steuererklärung beim Finanzamt abgeben. Nach Prüfung wird die Höhe deiner Steuerschuld anhand deines persönlichen Einkommensteuersatzes ermittelt. Grundtabelle für 2017 z.B.: https://www.grundtabelle.de/Grundtabelle-2017.pdf


Ich habe alle drei Monate gehandelt.

Das ist egal, es zählen immer alle Trades innerhalb eines Kalenderjahres.


wenn ich das richtig verstehe, muss ich eine steuer von 0,48 BTC zahlen.
Das ist mein Gewinn.
 ist das Richtig?

Höchstwahrscheinlich nicht Wink Die Trades werden immer auf Euro-Basis berechnet. Deine tatsächliche Steuerschuld (die auch in Euro und nicht in BTC ermittelt wird Grin ) kann höher, aber auch niedriger sein.

Mal ein Beispiel:
2017 hast du 1 BTC für $16000
Nach 3 Monaten tauschst du die 1 BTC in ETH um, bei einem BTC Kurs von $18000 und machst sonst nicht weiter an Trades in 2017.
Dann hast du mit dem BTC $2000 in 2017 Gewinn gemacht und musst diesen versteuern. Wenn du die ETH dann 1 Jahr hälst, musst du beim weitertraden eventuelle (Euro-)Kursgewinne nicht versteuern. Verkauft du innerhalb eines Jahres, wird wieder der Gewinn auf Euro-Basis ermittelt und es fallen wieder Steuern an.

Für jeden einzelnen Trade wird der Gewinn/Verlust auf Euro-Basis ermittelt.

Wenn du noch einigermaßen Überblick über deine Trades hast und/oder Zugang zu den Börsendaten, dann kannst du mal einen Account bei cointracking anlegen und alles dort eintragen. Danach dann einen Steuerreport dort generieren: https://cointracking.info

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September 19, 2019, 02:41:41 PM
Werden BTC/alt besteuert?
gehandelt nur in ein paar Bitcoin/altcoin.
 im FIAT ging es ab dem kaufzeitpunkt nicht

Nach herrschender Meinung müssen alle Trades, egal ob gegen FIAT oder andere Kryptos, versteuert werden - wenn die Kryptos nicht 1 Jahr gehalten wurden.

Somit wäre der 1 BTC, den du 2017 für $16000 gekauft hast, ein Jahr später in 2018 steuerfrei. Wenn du zwischendurch allerdings mit dem BTC getradet hast, dann müssen eventuelle Gewinne aus diesen Trades versteuert werden und die Haltefrist beginnt von neuem.

Danke!

Wie wird die Steuer berücksichtigt?
Ich habe alle drei Monate gehandelt.
wenn ich das richtig verstehe, muss ich eine steuer von 0,48 BTC zahlen.
Das ist mein Gewinn.
 ist das Richtig?

Das heißt, du hattest eine handvoll Trades (1 pro 1/4 Jahr) !?

Dann hast du genauso viele Trades, deren Gegenwert (in € du zum Zeitpunkt des Kaufs dem €- Wert zum Zeitpunkt des Verkaufts) du ermitteln und den jeweiligen Gewinn je Trade ermitteln musst.
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September 19, 2019, 02:32:59 PM
Werden BTC/alt besteuert?
gehandelt nur in ein paar Bitcoin/altcoin.
 im FIAT ging es ab dem kaufzeitpunkt nicht

Nach herrschender Meinung müssen alle Trades, egal ob gegen FIAT oder andere Kryptos, versteuert werden - wenn die Kryptos nicht 1 Jahr gehalten wurden.

Somit wäre der 1 BTC, den du 2017 für $16000 gekauft hast, ein Jahr später in 2018 steuerfrei. Wenn du zwischendurch allerdings mit dem BTC getradet hast, dann müssen eventuelle Gewinne aus diesen Trades versteuert werden und die Haltefrist beginnt von neuem.

Danke!

Wie wird die Steuer berücksichtigt?
Ich habe alle drei Monate gehandelt.
wenn ich das richtig verstehe, muss ich eine steuer von 0,48 BTC zahlen.
Das ist mein Gewinn.
 ist das Richtig?
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#birdgang
September 19, 2019, 12:33:58 PM
Werden BTC/alt besteuert?
gehandelt nur in ein paar Bitcoin/altcoin.
 im FIAT ging es ab dem kaufzeitpunkt nicht

Nach herrschender Meinung müssen alle Trades, egal ob gegen FIAT oder andere Kryptos, versteuert werden - wenn die Kryptos nicht 1 Jahr gehalten wurden.

Somit wäre der 1 BTC, den du 2017 für $16000 gekauft hast, ein Jahr später in 2018 steuerfrei. Wenn du zwischendurch allerdings mit dem BTC getradet hast, dann müssen eventuelle Gewinne aus diesen Trades versteuert werden und die Haltefrist beginnt von neuem.
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September 19, 2019, 09:53:42 AM
Entschuldigung, ich schreibe nicht gut in Deutsch.
Ich habe eine Frage:
Werden BTC/alt besteuert?
Ich habe 2017 1 BTC für 16.000 $ gekauft
Jetzt habe ich 1.48 BTC im Wert von 14800 $
Jetzt kostet Bitcoin 10.000 $
gehandelt nur in ein paar Bitcoin/altcoin.
 im FIAT ging es ab dem kaufzeitpunkt nicht
Muss ich Steuern zahlen,  wenn Bitcoin 20.000 USD erreicht?
Danke!
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till 25.07
September 17, 2019, 08:27:17 AM
Auch wenn ich CumEx, PanamaPapers, etc. und die Menschen dahinter wirklich verabscheue, beschleicht mich das Gefühl, dass auch der Gesetzgeber hier einen nicht unwesentlichen Teil zu diesem ganzen Schlamassel beiträgt.

Natürlich. Während die Gesetzgeber in anderen Ländern die Sache schon längst sicher geregelt haben, herrscht bei uns (nach 11 Jahren Krypto!) immer noch allgemeine Verwirrung, egal ob bei Trader, Steuerberater, Steuerkanzleien und selbst beim Finanzamt (siehe meinen Beitrag vor einiger Zeit, als bei mir zwei verschiedene Steuerberater zwei verschiedene Herangehensweisen beim gleichen FA angewendet haben und diese jeweils 2017 und 2018 anerkannt wurden).

Prof. Paul Kirchhoff (Steuererklärung auf einem Bierdeckel) einer der ausgewiesensten deutschen Steuerrechtsexperten hat kürzlich bei Mission Money erklärt wie dieses komplexe Steuersystem in Deutschland überhaupt zustande kam (und welches wiederum Tür und Tor öffnet für Steuertrickser). Sehr sehenswert.
https://youtu.be/4my7ZcG3nXw?t=2136

Vielen Dank, ich habe irgendwie 3 Anläufe gebraucht, um das konzentriert durchzuhören, aber es hat sich gelohnt, hoffen wir, dass wir die Steuerreform noch erleben dürfen. max. 25% ach, das wäre schön ...

was ich in dem Kontext noch viel interessanter fand war, dass Börsenumsätze derzeit garnicht besteuert werden, und dies wenn es kommt vielleicht mit 1% veranschlagt werden soll. Für "mich Laien" sind die Börsenumsätze auch nichts anderes als meine Cryptotrades  Angry
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https://t1p.de/6ghrf
September 13, 2019, 02:41:41 AM
So wie es in Frankreich nun sein wird, crypto zu crypto wird nicht besteuert, erst wenn man in die normale Währung wechselt/auszahlt wird besteuert, sowas wünsche ich mir für Deutschland.
Sowas kann ich mir in Deutschland wirklich nicht vorstellen, dass Steuergesetze so angepasst werden. Leider
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September 12, 2019, 11:50:43 AM
So wie es in Frankreich nun sein wird, crypto zu crypto wird nicht besteuert, erst wenn man in die normale Währung wechselt/auszahlt wird besteuert, sowas wünsche ich mir für Deutschland.
tyz
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September 12, 2019, 11:22:43 AM
Auch wenn ich CumEx, PanamaPapers, etc. und die Menschen dahinter wirklich verabscheue, beschleicht mich das Gefühl, dass auch der Gesetzgeber hier einen nicht unwesentlichen Teil zu diesem ganzen Schlamassel beiträgt.

Natürlich. Während die Gesetzgeber in anderen Ländern die Sache schon längst sicher geregelt haben, herrscht bei uns (nach 11 Jahren Krypto!) immer noch allgemeine Verwirrung, egal ob bei Trader, Steuerberater, Steuerkanzleien und selbst beim Finanzamt (siehe meinen Beitrag vor einiger Zeit, als bei mir zwei verschiedene Steuerberater zwei verschiedene Herangehensweisen beim gleichen FA angewendet haben und diese jeweils 2017 und 2018 anerkannt wurden).

Prof. Paul Kirchhoff (Steuererklärung auf einem Bierdeckel) einer der ausgewiesensten deutschen Steuerrechtsexperten hat kürzlich bei Mission Money erklärt wie dieses komplexe Steuersystem in Deutschland überhaupt zustande kam (und welches wiederum Tür und Tor öffnet für Steuertrickser). Sehr sehenswert.
https://youtu.be/4my7ZcG3nXw?t=2136
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till 25.07
September 12, 2019, 03:31:23 AM

Da brauchst du nicht drauf hoffen, davon darfst du ausgehen Wink

Ich hatte am WE auf einer Gartenparty ein Gespräch mit einem Bekannten, der beim FA in unserer Region arbeitet und habe ihm erzählt, dass eine seiner Kolleginnen "weitere Unterlagen" angefragt hat, als in meiner 2018er Erklärung ein negativer Ertrag aufgetaucht ist und ich im Anschreiben um "Rücktrag nach 2017" gebeten habe.

Dieser verriet mir, dass sich bei diesem Thema allen nur  Huh auftun und "so viele Seiten wie möglich hinschicken" in den meisten Fällen schon das Ende des Liedes sein dürften Wink

Die Situation ist bei mir ähnlich. Da ich 2018 gesehen habe, was da „steuertechnisch“ durch meine Traderei aus 2017 auf mich zukommt, habe ich mir professionelle Hilfe gesucht. Ich musste zwar 3 Monate suchen, bin aber letztlich sogar regional fündig geworden. Mit einem Steuerberater kann man die Fristen deutlich "verzögern" was aber bei diesem langanhaltenden "Bärenmarkt" zumindest für Altcoins nicht gereicht hat, und leider, leider (einer meiner größten Fehler) war ich ausschließlich in Altcoins. Mittlerweile baue ich, wie es sein sollte eine 40-60% BTC Position in meinem Krypto-Portfolio auf, ich bin aber noch am Anfang. Zurück zum Thema Steuern…

Vor ein paar Wochen verstrich dann die letzte Frist zur Abgabe für 2017, und so reichten wir zunächst die Einkommenssteuererklärung für 2017 ein und teilten mit, dass die Erklärung für 2018 und die Belege für beide Jahre die Tage noch folgen, und baten darum den Verlust aus 2018 zu berücksichtigen. Den Bescheid für 2017 habe ich dann kurz darauf mit Schrecken erhalten, der hat mich und meine Frau auch (weil für mich Offenheit wichtig ist), ganz schön runtergezogen. „Plötzlich“ musste ich mehr Steuern zahlen, als ich überhaupt Anfang 2017 an FIAT reingesteckt habe und meine Altcoin Bags sind nur noch einen Bruchteil der ATHs wert.

Anyway, da die Fristen abgelaufen waren und abliefen, ging es für mich drunter und drüber, mit Mahnung im mittleren dreistelligen Bereich, da kennt das Finanzamt kein/wenig Pardon, was uns auch etwas unseren Jahresurlaub vermiest hat. So mussten wir uns jetzt entscheiden, ob ich entweder an unsere eisernen Reserven gehe, einen Kredit aufnehme, oder Kryptos zu diesen Dumping Preisen verkaufe. Letztlich habe ich mich zumindest für 2017 aus einer Mischung aus Reserven und Kryptos entschieden, und schweren Herzens Teilbestände von IOTA bei 0,23 Cent und Tezos bei 1EUR veräußert um die Steuern zahlen zu können.

Vor ein paar Tagen kam dann ein Paket vom Finanzamt, mein erstes Shocked Und darin war ein prall gefüllter Leitzordner mit den Cointracking ausdrucken meines Steuerberaters aus 2017 und 2018, Trades, Stalking, leasing, Margin Trading etc. beiliegend ein Schreiben, dass ich die Belege das nächste Mal nicht direkt schicken brauche, sondern nur auf Aufforderung…

Der Bescheid für 2018 steht noch aus, soll aber in Kürze folgen, ich hoffe aber, dass da jetzt keine böse Überraschung mehr kommt, denn die Belege wurden ja schon zurückgeschickt. Leider hatte ich mit anderen Zahlen der Gewinne und der Verluste aus 2017 und 2018 gerechnet, aber letztlich ist das Zahlenwerk so komplex und unübersichtlich und die Zeit knapp geworden, dass es selbst mir nicht mehr möglich war da „noch was raus“ zu holen. Und klar der Steuerberater hat die ihm zur Verfügung gestellten Zahlen im Rahmen seiner Möglichkeiten aufbereitet, auch da sind der "Kreativität" Grenzen gesetzt.

Wahrscheinlich hat mein Steuerberater das Maximum für mich rausgeholt und ich bin einfach nur diese Summen nicht gewohnt und sitze im Moment auf meinen Altcoin Bags, und letztlich muss ich froh sein, dass es nicht schlimmer kam und bin nochmal mit einem „blauen Auge“ davon gekommen. Wenn der Bescheid für 2018 noch kommt, kann ich zumindest wieder ruhiger schlafen, da ich ab dann einfach aussitzen kann.

Über die „Moral von der Geschicht“ bin ich mir allerdings noch in Teilen unschlüssig…

Klar für mich ist, mehr BTC Anteil, weniger traden und weniger experimentieren, was letztlich auch das Steuerchaos reduziert. Ob es sein musste alles im Detail so offen zu legen weiß ich nicht, ich glaube das Finanzamt interessiert es nicht wirklich, allerdings habe ich dadurch den Grundstock gelegt, und kann dann irgendwann auf meine Bestände aus 2017 und 2018 verweisen, was mMn aber auch ohne Offenlegung gehen müsste, da man ja die Adresse der Blockchain angeben kann und dort zu sehen ist, wie lange da schon was liegt. Kritisch sehe ich nach wie vor die Möglichkeit, dass das Finanzamt irgendwann mal an die Daten von Börsen kommt und dann mal beim ein oder anderen „anklopft“. Überall wo man einen KYC gemacht hat, kann dies passieren,  eine Empfänger Adresse von einer Börse zu einer privaten Wallet kann durch die Zuordnung einen „Weg“ öffnen.

Dir Scheede drücke ich jedenfalls die Daumen, dass das Finanzamt "mal den Ball flach hält". Auch wenn ich CumEx, PanamaPapers, etc. und die Menschen dahinter wirklich verabscheue, beschleicht mich das Gefühl, dass auch der Gesetzgeber hier einen nicht unwesentlichen Teil zu diesem ganzen Schlamassel beiträgt.
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September 12, 2019, 03:30:50 AM
Ich verstehe nicht genau, was du meinst mit viele Seiten hinschicken und das Ende des Liedes?

Schicke dem FA einen Container voller Akten mit deinen Trades und dann hat sich das Thema erledigt (weil keiner Lust hat, dass alles aufzuarbeiten).
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September 12, 2019, 02:23:43 AM
Ich hatte am WE auf einer Gartenparty ein Gespräch mit einem Bekannten, der beim FA in unserer Region arbeitet und habe ihm erzählt, dass eine seiner Kolleginnen "weitere Unterlagen" angefragt hat, als in meiner 2018er Erklärung ein negativer Ertrag aufgetaucht ist und ich im Anschreiben um "Rücktrag nach 2017" gebeten habe.

Dieser verriet mir, dass sich bei diesem Thema allen nur  Huh auftun und "so viele Seiten wie möglich hinschicken" in den meisten Fällen schon das Ende des Liedes sein dürften Wink
Ich verstehe nicht genau, was du meinst mit viele Seiten hinschicken und das Ende des Liedes?
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September 11, 2019, 02:22:57 PM
Danke euch vielmals. Dann hoffe ich weiterhin auf das "strukturelle Vollzugsdefizit" und einer Entscheidung zu Gunsten "der Ehrlichen" Grin

Da brauchst du nicht drauf hoffen, davon darfst du ausgehen Wink

Ich hatte am WE auf einer Gartenparty ein Gespräch mit einem Bekannten, der beim FA in unserer Region arbeitet und habe ihm erzählt, dass eine seiner Kolleginnen "weitere Unterlagen" angefragt hat, als in meiner 2018er Erklärung ein negativer Ertrag aufgetaucht ist und ich im Anschreiben um "Rücktrag nach 2017" gebeten habe.

Dieser verriet mir, dass sich bei diesem Thema allen nur  Huh auftun und "so viele Seiten wie möglich hinschicken" in den meisten Fällen schon das Ende des Liedes sein dürften Wink
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September 11, 2019, 05:50:27 AM
Danke euch vielmals. Dann hoffe ich weiterhin auf das "strukturelle Vollzugsdefizit" und einer Entscheidung zu Gunsten "der Ehrlichen" Grin

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