Zur DDR oder Nationalsozialismus
Oft werden hier Vergleiche damit gezogen und die Gegenparteien sehen das als Angriff und sagen, dass das noch alles weit entfernt ist und alles noch nicht so schlimm.
Weil mir das jetzt so beim zweiten Lesen erst aufgefallen ist:
ich halte es schon für problematisch, hier überhaupt von "Gegenparteien" und "Angriff" zu sprechen.
In meinen Augen sitzen wir hier alle im gleichen Boot.
SARS-CoV-2 bzw. Covid-19, oder salopp "Corona" betrifft uns alle.
Der Umgang mit dieser real existenten Bedrohung von Außen ist Auslöser von Debatten über Art und Umfang des Umgangs mit ebendieser.
Soweit ist das in einer pluralistischen Gesellschaftsordnung gewollt und auch "gut so".
(die winzige Randgruppe der totalen Leugner, die Corona für nicht-existent halten, unterschlage ich der Einfachheit halber mal)
Hieraus einen "Klassenkampf" zu konstruieren ist augenscheinlich von einer Seite gewollt, und hier sehe ich, ehrlich gesagt die als Ganzes als "Covidioten" bekannt gewordene Gruppe in der Verantwortung, die auf der Basis eines moralischen Imperativs des Beharrens auf einem wie auch immer gearteten "Wahrheitsanspruch" beruht.
Um diesen "Wahrheitsanspruch" zu persiflieren: "die diverse Gruppe aller Wissenschaftler trifft zahlreiche unterschiedliche, im Kern aber in die gleiche Richtung weisende Aussagen, ich sage das andere, also habe ich Recht".
Von ebendieser Gruppe (oder einer Teilmenge, da sind trennscharfe Definitionen zwangsläufig schwierig), hören wir nun außerdem den Vorwurf des "Abgleitens in eine Diktatur, wehret den Anfängen" (Umschreibung in meinen Worten).
Qualifiziert im Sinne von überprüfbaren Belegen sind beide Thesen zumindest nach meinem Dafürhalten nicht.
Vermengt mit längst hinreichend widerlegten Thesen aus den Reihen der Impfgegner und dem, was gemeinhin als "Verschwörungstheorien" wie "G5-Chips von Bill Gates" etc. bekannt ist, sind sie.
Jetzt diskutiere ich persönlich für gewöhnlich nicht mit Impfgegnern oder "G5-Chippern", für so einen Nonsens ist mir meine Zeit zu schade.
Hingegen bin ich gerne bereit, im Sinne eines Dialogs, aber auch mit dem erklärten Ziel der Aufklärung, meinen in diesem Sinne wohl schwierig zu bestreitenden, tendenziell überdurchschnittlichen grundlegenden Kenntnisstand mit anderen zu teilen.
Wozu ich aber dann nicht mehr bereit bin, ist, mir das entblödete Gewäsch von wegen "Nazis und DDR" anzutun.
Meinen Standpunkt dazu habe ich klargemacht.
Und in diesem Sinne möchte ich dann auch nochmal darum bitten, diese Vergleiche nicht unnötig zu konstruieren, wenn man sie nicht wenigstens dann auch mal sinnvoll belegen kann. Also: wenn es "Dinge" oder Tendenzen gibt, die ernsthaft einen historischen Vergleich nahelegen, dann bitte ich um Belege, unter Verweis darauf, dass ich diese Belege dann einer kritischen Überprüfung unterziehen werde, der sie in vielen Fällen kaum standhalten werden. In Bezug auf Geschichte kann ich Kung Fu.
Ansonsten bitte ich aus Respekt darum, das zu unterlassen.
Soweit eine zweite Gruppe von "Kritikern" existiert, die zwar die grundsätzliche Richtigkeit des Stands der Forschung in Bezug auf SARS-CoV-2 nicht bestreiten, und auch die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung des epidemischen Verlaufs anerkennt, aber spezifische Einzelmaßnahmen der Bundesregierung und/oder der Landesregierungen oder anderer Stellen in ihrer konkreten Ausgestaltung für unzulänglich hält, und dies äußert, so habe ich bereits an diversen Stellen kenntlich gemacht, dass ich mich (und nach meinem Dafürhalten auch zahlreiche andere Poster hier im Thread) zu ebendieser Gruppe zähle.
Leider haben gerade "wir" "legitimen" Kritiker es umso schwerer, Gehör zu finden, weil wir von den "Covidioten" übertönt werden.
Bei wieviel Menschen gibt es Prozentual eigentlich Langzeitfolgen nach einer Covid Infektion und wie lange halten diese an.
Die ehrliche Antwort lautet (wie eigentlich fast immer): man weiß es nicht.
Nach meinem Kenntnisstand geht man heute von irgendwas zwischen 10 und 20% der symptomatisch Infizierten aus, die zumindest nach einigen Monaten noch (oder wieder) mit Langzeitfolgen zu kämpfen haben.
Bei den "Asymptomatischen" wird dieser Prozentsatz sicherlich deutlich niedriger ausfallen, auf der anderen Seite ist diese Gruppe natürlich auch ungleich größer.
Und ob diese Langzeitfolgen auch nach mehreren Jahren noch bestehen, kann man heute mangels Erfahrung natürlich erst Recht nicht sagen.
Deswegen: man weiß es einfach nicht.