Ausserdem würde ich dringendst empfehlen, sich bei allen Beobachtungen und Überlegungen an Cicero zu halten und sich dabei immer die alles entscheidende Frage zu stellen:
cui bono?
Die Frage habe ich bereits weiter oben gestellt, und ich kenne keine plausible Antwort außer der einen:
nemo bono.
Es nutzt
niemandem (ich entschuldige mich bei meinem Lateinlehrer, dass ich das vermutlich falsch gebeugt habe).
Jeder, der sich in der Vergangenheit jemals in Gedankenspielen ernsthaft mit der Möglichkeit einer Pandemie auseinandergesetzt hat, war sich im Klaren darüber, dass so etwas jederzeit passieren kann, und letztlich die Frage nicht lauten kann, ob, sondern wann uns ein solches Ereignis heimsucht.
Nun ist es eben soweit.
Bedauerlicherweise müssen wir alle mit Entsetzen feststellen, dass wir trotz der erkennbaren Gefahr, und vergangener realistischer Einschätzungen, auch in
Planspielen von Regierungsorganisationen, wesentlich schlechter darauf vorbereitet sind, als wohl die meisten dachten (mich eingeschlossen).
Einen Nutznießer kann ich beim besten Willen nicht erkennen.
Aber gehen wir die verdächtigen Gruppen doch mal im Einzelnen durch:
1. Politiker
Diese stets gern gescholtene Elite des vorgeblich volksfernen Diäten-Konsumismus sieht derzeit nicht wie der große Profiteur aus.
Es wird einzelne Politiker geben, die profitieren, aber es ist schon jetzt schwierig, zu erkennen, wer da eigentlich gewinnt.
Ist es der "Starke Mann" wie Söder, der sich als "Retter in der Not" gibt, der sich damit aber dem Risiko aussetzt, als Panikmacher dazustehen?
Ist es die "Besonnene" wie Merkel, die sich als "Mutter der Nation" gibt, und versucht, den Menschen Mut zu machen, ihnen aber auch deutlich ins Gewissen redet, und damit von vielen möglicherweise als "zu unentschlossen" gilt?
Ist es der "Whatever it takes Guy" wie Olaf Scholz, der meint, er könnte die Auswirkungen quasi aus eigener Kraft stemmen, sich aber letzten Endes in naher Zukunft dem Vorwurf ausgesetzt sehen wird, die Verschuldung möglicherweise unnötig angetrieben zu haben?
Ist es ein Jens Spahn, der den Krankenhäusern Versprechungen macht, die sich hinterher als so nicht ganz haltbar herausstellen?
Trump hat mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits jetzt seine One-Term-Presidency akzeptiert, ich wage zu bezweifeln, dass er sich am Ende aus seinem anfänglichen Chaos herauswinden kann. Andererseits traue ich seinen Anhängern jeden Doublethink zu, insofern bin ich da unentschlossen.
Die iranischen Mullahs müssen zum ersten Mal in ihrer Regierung ernsthaft um ihre Existenz fürchten.
Erdogan, Putin, und andere Autokraten werden alles tun, um am Ende als die heldenhaften Beschützer des Vaterlands dazustehen, aber es wird wohl den wenigsten gelingen, schließlich sind ihre jeweiligen Länder oft weniger gut auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet.
Im Moment sehe ich in den Reihen der Politik eine Menge potentieller Verlierer und wenige potentielle Gewinner.
Man könnte sagen, sich im Kampf gegen Corona als Politiker profilieren zu wollen, ist ein wenig wie Russisches Roulette.
Man
kann gewinnen, aber nur, weil andere mit drastischen Folgen verlieren.
2. Wirtschaft
Ähm, nein.
3. Banken
Schwierig zu sagen.
Es ist durchaus denkbar, dass zumindest die regionalen Banken, wie Volksbanken, Sparkassen etc. letzten Endes ihre Eigenkapitalquoten stärken können, wenn nun im Zuge der Krisenbewältigung die KfW & Landes- und Bürgschaftsbanken höhere Risiken übernehmen.
Andererseits reißen Tilgungsaussetzungen auch große Löcher ins Eigenkapital.
zugleich verbessert sich die Einnahmesituation durch Tilgungsaussetzungen, weil letzten Endes mehr Zinsen bezahlt werden.
Wie gesagt, schwierig.
Investmentbanken jedenfalls dürften kaum von weltweiten Börsencrashs profitieren.
4. Big Pharma
Okay, hier haben wir einen naheliegenden Gewinner.
Aber ist das so?
Wer heute einen Impfstoff entwickelt, dem wird das sicherlich finanziell nicht schaden.
Wer ihn aber entwickelt, und sich daran "unfair" bereichern will, der muss wohl damit rechnen, dass ihm das von Seiten der Politik nicht erlaubt wird.
Mittel- bis langfristig werden Pharmaunternehmen, Krankenhäuser, Gesundheitssysteme im Allgemeinen wohl in den kommenden Jahren gute Profite machen, nicht zuletzt, weil man als Lehre aus Corona ziehen wird, dass es sinnvoll ist, im Zweifel ein paar Krankenhausbetten mehr bereitzuhalten, ein paar Millionen Einheiten Mundschutz in Reserve zu haben etc.
Okay, also ist "Big Pharma" in Summe der große Gewinner.
Heißt das nun im Umkehrschluss, dass irgendein Pharmaunternehmen in einem geheimen Labor den Virus gezüchtet hat, um hinterher zu profitieren?
Ich würde sagen, nein.
Schließlich ist zugleich das Risiko enorm hoch,
a) dabei erwischt zu werden, und dann ist man möglicherweise wegen Genozid dran
b) dass nun reihenweise Gesundheitssysteme verstaatlicht werden
und gerade letzteres ist sicherlich sinnvoll, aber
ganz und gar nicht im Sinne von Big Pharma.